Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 42. Frag/ des 4. Hundert. oder S. Laurentii, ist An. 1506. auff S. Lauren-tii Tag/ von den Portugesen erfunden/ und daher also genant worden. Soll über 150. Meilen lang/ und 80. brait seyn. Ligt in Zona torrida, und erstrecket sich/ mit dem Sudertheil/ ein wenig durch den Tropicum Capriconi. Hat vil guete Haffen/ und darunter Augustini Bay, da unser Autor/ mit seiner Engelländischen Gesellschafft/ eingeloffen: der lib. 2. c. 19. diese Jnsel beschreibet/ und am 173. Blat saget/ daß die Weiber alda ihren Männern sehr treu/ und ihre Rathgeberin seyen: kein Mann habe weniger/ als zwey Wei- ber/ ein iede in einem absonderlichen Hause/ oder Hütten/ und habe die Aeltiste den Vorzug. Die Hurerey werde bey Jhnen am Leben gestrafft; und seyen die Einwohner in gewiße familien ge- theilet/ und leben/ wie die Tartarn/ in unterschid- lichen Horden; haben auch Herrschaften/ und Häubter unter sich/ so die großen Laster/ Dieb- stal/ Ehebruch/ und Todtschlag/ mit dem Tode straffen. Sie haben ihre Pfaffen/ und glauben/ daß ein GOtt sey/ welcher alles erschaffen/ das Guete belohne/ und das Böse straffe. Die Hol- länder haben erst An. 1595. den 10. Mertzen/ diese Jnsel angetroffen/ und seyn in der Besag- ten Augustin Bay eingeloffen; haben anfangs vil Scharmützel mit diesen Wilden Schwartzen gehabt; aber hernach seyn Sie leutseliger wor- den. Ma-
Die 42. Frag/ des 4. Hundert. oder S. Laurentii, iſt An. 1506. auff S. Lauren-tii Tag/ von den Portugeſen erfunden/ und daheꝛ alſo genant worden. Soll uͤber 150. Meilen lang/ und 80. brait ſeyn. Ligt in Zona torrida, und erſtrecket ſich/ mit dem Sudertheil/ ein wenig durch den Tropicum Capriconi. Hat vil guete Haffen/ und darunter Auguſtini Bay, da unſer Autor/ mit ſeiner Engellaͤndiſchen Geſellſchafft/ eingeloffen: der lib. 2. c. 19. dieſe Jnſel beſchreibet/ und am 173. Blat ſaget/ daß die Weiber alda ihren Maͤnnern ſehr treu/ und ihre Rathgeberin ſeyen: kein Mann habe weniger/ als zwey Wei- ber/ ein iede in einem abſonderlichen Hauſe/ oder Huͤtten/ und habe die Aeltiſte den Vorzug. Die Hurerey werde bey Jhnen am Leben geſtrafft; und ſeyen die Einwohner in gewiße familien ge- theilet/ und leben/ wie die Tartarn/ in unterſchid- lichen Horden; haben auch Herꝛſchaften/ und Haͤubter unter ſich/ ſo die großen Laſter/ Dieb- ſtal/ Ehebruch/ und Todtſchlag/ mit dem Tode ſtraffen. Sie haben ihre Pfaffen/ und glauben/ daß ein GOtt ſey/ welcher alles erſchaffen/ das Guete belohne/ und das Boͤſe ſtraffe. Die Hol- laͤnder haben erſt An. 1595. den 10. Mertzen/ dieſe Jnſel angetroffen/ und ſeyn in der Beſag- ten Auguſtin Bay eingeloffen; haben anfangs vil Scharmuͤtzel mit dieſen Wilden Schwartzen gehabt; aber hernach ſeyn Sie leutſeliger wor- den. Ma-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0247" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 42. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/> oder S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Laurentii</hi>,</hi> iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An.</hi></hi> 1506. auff S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lauren-<lb/> tii</hi></hi> Tag/ von den Portugeſen erfunden/ und daheꝛ<lb/> alſo genant worden. Soll uͤber 150. Meilen<lb/> lang/ und 80. brait ſeyn. Ligt in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Zona torrida</hi>,</hi><lb/> und erſtrecket ſich/ mit dem Sudertheil/ ein wenig<lb/> durch den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tropicum Capriconi</hi>.</hi> Hat vil guete<lb/> Haffen/ und darunter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Auguſtini Bay</hi>,</hi> da unſer<lb/> Autor/ mit ſeiner Engellaͤndiſchen Geſellſchafft/<lb/> eingeloffen: der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lib. 2. c.</hi></hi> 19. dieſe Jnſel beſchreibet/<lb/> und am 173. Blat ſaget/ daß die Weiber alda<lb/> ihren Maͤnnern ſehr treu/ und ihre Rathgeberin<lb/> ſeyen: kein Mann habe weniger/ als zwey Wei-<lb/> ber/ ein iede in einem abſonderlichen Hauſe/ oder<lb/> Huͤtten/ und habe die Aeltiſte den Vorzug. Die<lb/> Hurerey werde bey Jhnen am Leben geſtrafft;<lb/> und ſeyen die Einwohner in gewiße <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">famili</hi></hi>en ge-<lb/> theilet/ und leben/ wie die Tartarn/ in unterſchid-<lb/> lichen Horden; haben auch Herꝛſchaften/ und<lb/> Haͤubter unter ſich/ ſo die großen Laſter/ Dieb-<lb/> ſtal/ Ehebruch/ und Todtſchlag/ mit dem Tode<lb/> ſtraffen. Sie haben ihre Pfaffen/ und glauben/<lb/> daß ein GOtt ſey/ welcher alles erſchaffen/ das<lb/> Guete belohne/ und das Boͤſe ſtraffe. Die Hol-<lb/> laͤnder haben erſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An.</hi></hi> 1595. den 10. Mertzen/<lb/> dieſe Jnſel angetroffen/ und ſeyn in der Beſag-<lb/> ten Auguſtin Bay eingeloffen; haben anfangs<lb/> vil Scharmuͤtzel mit dieſen Wilden Schwartzen<lb/> gehabt; aber hernach ſeyn Sie leutſeliger wor-<lb/> den.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Ma-</hi> </hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0247]
Die 42. Frag/ des 4. Hundert.
oder S. Laurentii, iſt An. 1506. auff S. Lauren-
tii Tag/ von den Portugeſen erfunden/ und daheꝛ
alſo genant worden. Soll uͤber 150. Meilen
lang/ und 80. brait ſeyn. Ligt in Zona torrida,
und erſtrecket ſich/ mit dem Sudertheil/ ein wenig
durch den Tropicum Capriconi. Hat vil guete
Haffen/ und darunter Auguſtini Bay, da unſer
Autor/ mit ſeiner Engellaͤndiſchen Geſellſchafft/
eingeloffen: der lib. 2. c. 19. dieſe Jnſel beſchreibet/
und am 173. Blat ſaget/ daß die Weiber alda
ihren Maͤnnern ſehr treu/ und ihre Rathgeberin
ſeyen: kein Mann habe weniger/ als zwey Wei-
ber/ ein iede in einem abſonderlichen Hauſe/ oder
Huͤtten/ und habe die Aeltiſte den Vorzug. Die
Hurerey werde bey Jhnen am Leben geſtrafft;
und ſeyen die Einwohner in gewiße familien ge-
theilet/ und leben/ wie die Tartarn/ in unterſchid-
lichen Horden; haben auch Herꝛſchaften/ und
Haͤubter unter ſich/ ſo die großen Laſter/ Dieb-
ſtal/ Ehebruch/ und Todtſchlag/ mit dem Tode
ſtraffen. Sie haben ihre Pfaffen/ und glauben/
daß ein GOtt ſey/ welcher alles erſchaffen/ das
Guete belohne/ und das Boͤſe ſtraffe. Die Hol-
laͤnder haben erſt An. 1595. den 10. Mertzen/
dieſe Jnſel angetroffen/ und ſeyn in der Beſag-
ten Auguſtin Bay eingeloffen; haben anfangs
vil Scharmuͤtzel mit dieſen Wilden Schwartzen
gehabt; aber hernach ſeyn Sie leutſeliger wor-
den.
Ma-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |