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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 46. Frag/ des 4. Hundert.
röste einen Badschwam/ in Butter/ und leg Jh-
nen denselben für. Diser Rauch soll wider die
Ratzen/ daß sie weichen/ und nicht wider kommen/
bewehrt seyn: Leg Bilsenkraut auff ein Gluet/
daß es einen dicken Rauch gebe; und thue das/ in
allen Gemachen/ im ganzen Hause.

Jn der 71. Frag unsers Ersten Hundert ist
nicht einkommen/ was guet wider der Zißmäuse
Biß seye. Deßwegen dann deßen alhie zugeden-
cken/ daß solchen heile Römischer Kümmel ge-
stoßen/ mit Knoblauch/ und derselben Häutlein/
über gelegt. Jtem/ trincke ein quintlein gepulver-
ter Bertramwurtzel mit guetem weißen Wein
zertriben. Also braucht man auch das Eisen-
kraut: und/ zum überlegen die Tormentilwur-
tzel/ frisch mit Eßig zerstoßen; oder Gerstenmeel
mit dem sauren Honig-Syrup zu einem Pflaster
gesotten.

Zum Beschluß noch etwas/ aus oban gezog-
nem P. Kirchero, zu gedencken/ so meldet Er/ daß
die Pest auch durch die Fliegen ausgebraitet
werde. Und sagt/ daß/ als/ in der neulichen Pest
zu Neaples/ (so Anno 1656. alda entstanden/
und die innerhalb eines halben Jahrs/ schier bey
die dreymal hundert tausent Menschen/ wie Er/
im Eingang an den Leser/ bezeuget/ hinweg ge-
nommen) Einer vom Adel etwas beym Fenster
in acht nahme/ ein Hürnis geflogen kommen/ sich
auff seine Nasen gesezt/ und stechend eine Beule

gemacht/

Die 46. Frag/ des 4. Hundert.
roͤſte einen Badſchwam/ in Butter/ und leg Jh-
nen denſelben fuͤr. Diſer Rauch ſoll wider die
Ratzen/ daß ſie weichen/ und nicht wider kommen/
bewehrt ſeyn: Leg Bilſenkraut auff ein Gluet/
daß es einen dicken Rauch gebe; und thue das/ in
allen Gemachen/ im ganzen Hauſe.

Jn der 71. Frag unſers Erſten Hundert iſt
nicht einkommen/ was guet wider der Zißmaͤuſe
Biß ſeye. Deßwegen dann deßen alhie zugeden-
cken/ daß ſolchen heile Roͤmiſcher Kuͤmmel ge-
ſtoßen/ mit Knoblauch/ und derſelben Haͤutlein/
uͤber gelegt. Jtem/ trincke ein quintlein gepulver-
ter Bertramwurtzel mit guetem weißen Wein
zertriben. Alſo braucht man auch das Eiſen-
kraut: und/ zum uͤberlegen die Tormentilwur-
tzel/ friſch mit Eßig zerſtoßen; oder Gerſtenmeel
mit dem ſauren Honig-Syrup zu einem Pflaſter
geſotten.

Zum Beſchluß noch etwas/ aus oban gezog-
nem P. Kirchero, zu gedencken/ ſo meldet Er/ daß
die Peſt auch durch die Fliegen ausgebraitet
werde. Und ſagt/ daß/ als/ in der neulichen Peſt
zu Neaples/ (ſo Anno 1656. alda entſtanden/
und die innerhalb eines halben Jahrs/ ſchier bey
die dreymal hundert tauſent Menſchen/ wie Er/
im Eingang an den Leſer/ bezeuget/ hinweg ge-
nommen) Einer vom Adel etwas beym Fenſter
in acht nahme/ ein Huͤrnis geflogen kommen/ ſich
auff ſeine Naſen geſezt/ und ſtechend eine Beule

gemacht/
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[248/0272] Die 46. Frag/ des 4. Hundert. roͤſte einen Badſchwam/ in Butter/ und leg Jh- nen denſelben fuͤr. Diſer Rauch ſoll wider die Ratzen/ daß ſie weichen/ und nicht wider kommen/ bewehrt ſeyn: Leg Bilſenkraut auff ein Gluet/ daß es einen dicken Rauch gebe; und thue das/ in allen Gemachen/ im ganzen Hauſe. Jn der 71. Frag unſers Erſten Hundert iſt nicht einkommen/ was guet wider der Zißmaͤuſe Biß ſeye. Deßwegen dann deßen alhie zugeden- cken/ daß ſolchen heile Roͤmiſcher Kuͤmmel ge- ſtoßen/ mit Knoblauch/ und derſelben Haͤutlein/ uͤber gelegt. Jtem/ trincke ein quintlein gepulver- ter Bertramwurtzel mit guetem weißen Wein zertriben. Alſo braucht man auch das Eiſen- kraut: und/ zum uͤberlegen die Tormentilwur- tzel/ friſch mit Eßig zerſtoßen; oder Gerſtenmeel mit dem ſauren Honig-Syrup zu einem Pflaſter geſotten. Zum Beſchluß noch etwas/ aus oban gezog- nem P. Kirchero, zu gedencken/ ſo meldet Er/ daß die Peſt auch durch die Fliegen ausgebraitet werde. Und ſagt/ daß/ als/ in der neulichen Peſt zu Neaples/ (ſo Anno 1656. alda entſtanden/ und die innerhalb eines halben Jahrs/ ſchier bey die dreymal hundert tauſent Menſchen/ wie Er/ im Eingang an den Leſer/ bezeuget/ hinweg ge- nommen) Einer vom Adel etwas beym Fenſter in acht nahme/ ein Huͤrnis geflogen kommen/ ſich auff ſeine Naſen geſezt/ und ſtechend eine Beule gemacht/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/272>, abgerufen am 24.11.2024.