Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 52. Frag/ des 4. Hundert. ben zugelassen; wie auch hernach der Keyser Tra-janus: und welches zu des Vlpiani Zeiten auch üblich gewesen; wie aus L. 1. §. 12. ff. de extraor- dinariis Cognitionibus zu ersehen. cap. 9. pag. 72. vermeint Er/ mit Ios. Scaligero, daß der Große/ und mächtige König in Persien Ahasverus, kein anderer/ als der Griechen/ und Lateiner/ Xerxes gewesen; deßen Hofmarschallen Amani, aus dem Königlichen Geschlecht der Amalechiter/ Histo- ri/ aus der Bibel bekant ist; und daß die Königin Esther des Herodoti Amestris seye. Jtem/ cap. 33. wie das Wort Soror in L 19. C. de Episcop. & Cle- ricis, zuverstehen. Jtem c. 35. von der Verschnei- dung sowol Manns: als Weibspersonen/ bey den Persen/ und Lydiern. Und erzehlet Er/ aus des Ioh. VVieri, Gülchischen Leib-Arztes Buch/ de praestigiis Daemonum, ein sonderbars Exempel/ am 288. Blat/ wie ein Vatter seine geile Tochter verschneiden laßen/ das ist/ quomodo Pater qui- dam siliae sua nimis lascivienti uterum, per Porco- rum castratorem, excidi curaverit, und also ihr dardurch die Geilheit vertriben hat. Welches Exempel/ daß es gantz wahrhaftig seye/ der Je- nige leichtlich glauben kan/ der des Francisci Ros- seti Tractat de partu caesareo, den Caspar Bauhi- nus Lateinisch gemacht/ mit Fleiß durchlesen thuet. Und bringt Er p. 297. auch zwey Ursa- chen ein/ warum die Unzüchtige Weibs Perso- nen die verschnitene/ oder Eunnchos, gerne um sich
Die 52. Frag/ des 4. Hundert. ben zugelaſſen; wie auch hernach der Keyſer Tra-janus: und welches zu des Vlpiani Zeiten auch uͤblich geweſen; wie aus L. 1. §. 12. ff. de extraor- dinariis Cognitionibus zu erſehen. cap. 9. pag. 72. vermeint Er/ mit Ioſ. Scaligero, daß der Große/ und maͤchtige Koͤnig in Perſien Ahasverus, kein anderer/ als der Griechen/ und Lateiner/ Xerxes geweſen; deßen Hofmarſchallen Amani, aus dem Koͤniglichen Geſchlecht der Amalechiter/ Hiſto- ri/ aus der Bibel bekant iſt; und daß die Koͤnigin Eſther des Herodoti Ameſtris ſeye. Jtem/ cap. 33. wie das Wort Soror in L 19. C. de Epiſcop. & Cle- ricis, zuverſtehen. Jtem c. 35. von der Verſchnei- dung ſowol Manns: als Weibsperſonen/ bey den Perſen/ und Lydiern. Und erzehlet Er/ aus des Ioh. VVieri, Guͤlchiſchen Leib-Arztes Buch/ de præſtigiis Dæmonum, ein ſonderbars Exempel/ am 288. Blat/ wie ein Vatter ſeine geile Tochter verſchneiden laßen/ das iſt/ quomodo Pater qui- dam ſiliæ ſua nimis laſcivienti uterum, per Porco- rum caſtratorem, excidi curaverit, und alſo ihr dardurch die Geilheit vertriben hat. Welches Exempel/ daß es gantz wahrhaftig ſeye/ der Je- nige leichtlich glauben kan/ der des Franciſci Roſ- ſeti Tractat de partu cæſareo, den Caſpar Bauhi- nus Lateiniſch gemacht/ mit Fleiß durchleſen thuet. Und bringt Er p. 297. auch zwey Urſa- chen ein/ warum die Unzuͤchtige Weibs Perſo- nen die verſchnitene/ oder Eunnchos, gerne um ſich
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ben zugelaſſen; wie auch hernach der Keyſer Tra-
janus: und welches zu des Vlpiani Zeiten auch
uͤblich geweſen; wie aus L. 1. §. 12. ff. de extraor-
dinariis Cognitionibus zu erſehen. cap. 9. pag. 72.
vermeint Er/ mit Ioſ. Scaligero, daß der Große/
und maͤchtige Koͤnig in Perſien Ahasverus, kein
anderer/ als der Griechen/ und Lateiner/ Xerxes
geweſen; deßen Hofmarſchallen Amani, aus dem
Koͤniglichen Geſchlecht der Amalechiter/ Hiſto-
ri/ aus der Bibel bekant iſt; und daß die Koͤnigin
Eſther des Herodoti Ameſtris ſeye. Jtem/ cap. 33.
wie das Wort Soror in L 19. C. de Epiſcop. & Cle-
ricis, zuverſtehen. Jtem c. 35. von der Verſchnei-
dung ſowol Manns: als Weibsperſonen/ bey
den Perſen/ und Lydiern. Und erzehlet Er/ aus
des Ioh. VVieri, Guͤlchiſchen Leib-Arztes Buch/
de præſtigiis Dæmonum, ein ſonderbars Exempel/
am 288. Blat/ wie ein Vatter ſeine geile Tochter
verſchneiden laßen/ das iſt/ quomodo Pater qui-
dam ſiliæ ſua nimis laſcivienti uterum, per Porco-
rum caſtratorem, excidi curaverit, und alſo ihr
dardurch die Geilheit vertriben hat. Welches
Exempel/ daß es gantz wahrhaftig ſeye/ der Je-
nige leichtlich glauben kan/ der des Franciſci Roſ-
ſeti Tractat de partu cæſareo, den Caſpar Bauhi-
nus Lateiniſch gemacht/ mit Fleiß durchleſen
thuet. Und bringt Er p. 297. auch zwey Urſa-
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/300>, abgerufen am 18.06.2024. |