Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 62. Frag/ des 4. Hundert. hievon zugedencken; so ist wißend/ daß zu den er-sten Zeiten/ das Jüdische Volck von Vätterli- chem Gewalt regieret wurde: so noch zur Zeit Mosis/ und Josuae/ zum theil in übung war. Darnach kamen der Richter/ und der Könige; und entlich der Priester Gewalt auff. Wie nun die gestalt der Vätterlichen Regierung beßer/ als der Richter; also war auch der Richter beßer als der Könige; und under der Hohenpriester Re- giment gieng es am allerübelsten daher/ in deme der völlige des Volcks Abfall von dem wahren Gott erfolgte. Die Richter wurden von Gott/ aus unterschidlichen Stämmen/ erweckt; die Kö- nige aber/ und Hohepriester aus einem gewißen. Die Könige hatten über des Volcks Vermögen Gewalt; die Richter aber nicht. Nachdem aber das Volck Jsrael einmal einen König/ wie An- dere Völcker umb Sie her/ haben wolte/ so hat Gott der HErr/ durch den Propheten/ und Rich- ter Samuel/ den Saul zum ersten König über daßelbe salben laßen; welcher 40. Jahr re- gierte. Jhme succedirte der ander König/ aber nicht Auff Jhn folgte sein Sohn Salomo/ so Aber
Die 62. Frag/ des 4. Hundert. hievon zugedencken; ſo iſt wißend/ daß zu den er-ſten Zeiten/ das Juͤdiſche Volck von Vaͤtterli- chem Gewalt regieret wurde: ſo noch zur Zeit Moſis/ und Joſuæ/ zum theil in uͤbung war. Darnach kamen der Richter/ und der Koͤnige; und entlich der Prieſter Gewalt auff. Wie nun die geſtalt der Vaͤtterlichen Regierung beßer/ als der Richter; alſo war auch der Richter beßer als der Koͤnige; und under der Hohenprieſter Re- giment gieng es am alleruͤbelſten daher/ in deme der voͤllige des Volcks Abfall von dem wahren Gott erfolgte. Die Richter wurden von Gott/ aus unterſchidlichen Staͤmmen/ erweckt; die Koͤ- nige aber/ und Hoheprieſter aus einem gewißen. Die Koͤnige hatten uͤber des Volcks Vermoͤgen Gewalt; die Richter aber nicht. Nachdem aber das Volck Jſrael einmal einen Koͤnig/ wie An- dere Voͤlcker umb Sie her/ haben wolte/ ſo hat Gott der HErꝛ/ durch den Propheten/ und Rich- ter Samuel/ den Saul zum erſten Koͤnig uͤber daßelbe ſalben laßen; welcher 40. Jahr re- gierte. Jhme ſuccedirte der ander Koͤnig/ aber nicht Auff Jhn folgte ſein Sohn Salomo/ ſo Aber
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Die 62. Frag/ des 4. Hundert.
hievon zugedencken; ſo iſt wißend/ daß zu den er-
ſten Zeiten/ das Juͤdiſche Volck von Vaͤtterli-
chem Gewalt regieret wurde: ſo noch zur Zeit
Moſis/ und Joſuæ/ zum theil in uͤbung war.
Darnach kamen der Richter/ und der Koͤnige;
und entlich der Prieſter Gewalt auff. Wie nun
die geſtalt der Vaͤtterlichen Regierung beßer/ als
der Richter; alſo war auch der Richter beßer als
der Koͤnige; und under der Hohenprieſter Re-
giment gieng es am alleruͤbelſten daher/ in deme
der voͤllige des Volcks Abfall von dem wahren
Gott erfolgte. Die Richter wurden von Gott/
aus unterſchidlichen Staͤmmen/ erweckt; die Koͤ-
nige aber/ und Hoheprieſter aus einem gewißen.
Die Koͤnige hatten uͤber des Volcks Vermoͤgen
Gewalt; die Richter aber nicht. Nachdem aber
das Volck Jſrael einmal einen Koͤnig/ wie An-
dere Voͤlcker umb Sie her/ haben wolte/ ſo hat
Gott der HErꝛ/ durch den Propheten/ und Rich-
ter Samuel/ den Saul zum erſten Koͤnig uͤber
daßelbe ſalben laßen; welcher 40. Jahr re-
gierte.
Jhme ſuccedirte der ander Koͤnig/ aber nicht
ſeines Geſchlechts/ namlich der David/ ſo des-
gleichen 40. Jahr im Regiment war.
Auff Jhn folgte ſein Sohn Salomo/ ſo
deßgleichen 40. Jahr regiert hat. Und dieſe 3.
Koͤnige herꝛſcheten uͤber das gantze Hauß J-
ſrael.
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/343>, abgerufen am 14.06.2024. |