Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 63. Frag/ des 4. Hundert. und sonsten nichts/ wider der Obrigkeit Kleider-Ordnung/ thun: auch achtung geben/ daß man/ durch unnötige änderung/ und Neuerung/ nicht andern Leuten ärgernus verursache; sondern sein Gewißen frage/ was Er in demselben/ wegen sei- ner Kleidung/ verantworten könne? Und dises ins gemein von den Kleidern. Was aber deine Frag insonderheit anbelangt/ So ist solche erwente Krägen/ und Schuhe mit Ein Zweifel fält alhie für/ wegen der Stercke/ GOtt X iiij
Die 63. Frag/ des 4. Hundert. und ſonſten nichts/ wider der Obrigkeit Kleider-Ordnung/ thun: auch achtung geben/ daß man/ durch unnoͤtige aͤnderung/ und Neuerung/ nicht andern Leuten aͤrgernus verurſache; ſondern ſein Gewißen frage/ was Er in demſelben/ wegen ſei- ner Kleidung/ verantworten koͤnne? Und diſes ins gemein von den Kleidern. Was aber deine Frag inſonderheit anbelangt/ So iſt ſolche erwente Kraͤgen/ und Schuhe mit Ein Zweifel faͤlt alhie fuͤr/ wegen der Stercke/ GOtt X iiij
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Die 63. Frag/ des 4. Hundert.
und ſonſten nichts/ wider der Obrigkeit Kleider-
Ordnung/ thun: auch achtung geben/ daß man/
durch unnoͤtige aͤnderung/ und Neuerung/ nicht
andern Leuten aͤrgernus verurſache; ſondern ſein
Gewißen frage/ was Er in demſelben/ wegen ſei-
ner Kleidung/ verantworten koͤnne? Und diſes
ins gemein von den Kleidern. Was aber deine
Frag inſonderheit anbelangt/
So iſt ſolche erwente Kraͤgen/ und Schuhe mit
Loͤchern/ und Stoͤcklein gemacht/ zu tragen/ an/
und fuͤr ſich ſelbſt/ keine Suͤnde; Denn es iſt ſol-
ches ein Mittelding/ von Gott/ in H. Schrifft/
weder gebotten/ noch verbotten/ ſondern es haben
die Chriſten die gemeine Regel von der Maͤßig-
keit fuͤr ſich/ welche Sie/ wie im eßen/ und trincken/
auch/ in Kleidern in acht nemmen ſollen. Man
hat da auff den Vorſatz/ und was hieoben von
den Kleidern ins gemein eingebracht worden/ in-
ſonderheit zu ſehen. Dann auch Einer/ der unge-
ſterckte Kraͤgen/ und Schuhe ohne Stoͤcklein/
traͤgt/ aus allamodiſchen Fuͤrwitz/ etwas neues
auffzubringen/ und ſein Hoffart zu treiben/ wegen
ſeines boͤſen Gemuͤets/ Vorſatz/ und Endurſach/
ſuͤndiget. Denn Er gebrauchet ſuͤndlich das jeni-
ge/ das ſonſten fuͤr ſich nicht Suͤnde iſt.
Ein Zweifel faͤlt alhie fuͤr/ wegen der Stercke/
damit die Überſchlaͤg/ Kraͤgen/ und ander Weiß-
Geraͤthe/ ſteiff gemacht werden/ dieweil Sie aus
dem beſten Weitzen beraitet wird: Der aber von
GOtt
X iiij
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