Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 72. Frag/ des 4. Hundert.
blind gemacht/ und in die Gruben geworffen wer-
de. Dann Sie auch Menschen seyn/ und daher ir-
ren können/ so wol/ als andere Menschen: und
treffen ihre Lehrer/ sovon Gewißens-Fällen ge-
schriben/ selber nicht gleich ein: ist auch schwer
die göttliche Eingebungen/ von denen so nicht
göttlich/ zu unterscheiden: und verkleidet sich oft
der Teufel in einen Engel des Liechts. Der Ertz-
schenck des Königs von Aßyrien sprach auch im
2. Buch der Könige/ am 18. v. 25. Meinstu/ ich
sey ohn den Herren herauff gezogen/ daß ich diese
Stätt verderbete? der HErr hat michs geheis-
sen? Zeuch hinauff in dis Land/ und verderbe es.
Aber genug hievon für dises mal. Wann du
ein mehrers zu wißen begehrest/ so schlage die Je-
nige/ so von Gewißens-Fällen insonderheit ge-
schriben/ auff; deren/ bey den Römisch-Catholi-
schen/ gar vil; bey den Reformirten insonderheit
Perkinsus, Alstedius, und Guil. Amesius, Professor
zu Franecker: und bey den Evangelischen/ oder
Lutherischen/ D. Fridericus Balduinus, D. Broch-
mannus,
in den Decisionibus, die Er/ in seinem
systemate Theologico, bey allen Glaubens Arti-
ckeln/ angeführt; die Consilia Theologica der Ev-
angelischen Collegien/ und Facultäten/ auff Vni-
versit
äten/ oder Consistorien/ und viler vortreffli-
cher Theologen/ welche M. Dedekennus in 2.
volumina zusammen gebracht hat; D. Joan. Conr-
Dannhauer. in Theolog. Conscientiarta,
und an-

deren
A a v

Die 72. Frag/ des 4. Hundert.
blind gemacht/ und in die Gruben geworffen wer-
de. Dann Sie auch Menſchen ſeyn/ und daher ir-
ren koͤnnen/ ſo wol/ als andere Menſchen: und
treffen ihre Lehrer/ ſovon Gewißens-Faͤllen ge-
ſchriben/ ſelber nicht gleich ein: iſt auch ſchwer
die goͤttliche Eingebungen/ von denen ſo nicht
goͤttlich/ zu unterſcheiden: und verkleidet ſich oft
der Teufel in einen Engel des Liechts. Der Ertz-
ſchenck des Koͤnigs von Aßyrien ſprach auch im
2. Buch der Koͤnige/ am 18. v. 25. Meinſtu/ ich
ſey ohn den Herren herauff gezogen/ daß ich dieſe
Staͤtt verderbete? der HErr hat michs geheiſ-
ſen? Zeuch hinauff in dis Land/ und verderbe es.
Aber genug hievon fuͤr diſes mal. Wann du
ein mehrers zu wißen begehreſt/ ſo ſchlage die Je-
nige/ ſo von Gewißens-Faͤllen inſonderheit ge-
ſchriben/ auff; deren/ bey den Roͤmiſch-Catholi-
ſchen/ gar vil; bey den Reformirten inſonderheit
Perkinſus, Alſtedius, und Guil. Ameſius, Profeſſor
zu Franecker: und bey den Evangeliſchen/ oder
Lutheriſchen/ D. Fridericus Balduinus, D. Broch-
mannus,
in den Deciſionibus, die Er/ in ſeinem
ſyſtemate Theologico, bey allen Glaubens Arti-
ckeln/ angefuͤhrt; die Conſilia Theologica der Ev-
angeliſchen Collegien/ und Facultaͤten/ auff Vni-
verſit
aͤten/ oder Conſiſtorien/ und viler vortreffli-
cher Theologen/ welche M. Dedekennus in 2.
volumina zuſammen gebracht hat; D. Joan. Conr-
Dannhauer. in Theolog. Conſcientiarta,
und an-

deren
A a v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0401" n="377"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 72. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
blind gemacht/ und in die Gruben geworffen wer-<lb/>
de. Dann Sie auch Men&#x017F;chen &#x017F;eyn/ und daher ir-<lb/>
ren ko&#x0364;nnen/ &#x017F;o wol/ als andere Men&#x017F;chen: und<lb/>
treffen ihre Lehrer/ &#x017F;ovon Gewißens-Fa&#x0364;llen ge-<lb/>
&#x017F;chriben/ &#x017F;elber nicht gleich ein: i&#x017F;t auch &#x017F;chwer<lb/>
die go&#x0364;ttliche Eingebungen/ von denen &#x017F;o nicht<lb/>
go&#x0364;ttlich/ zu unter&#x017F;cheiden: und verkleidet &#x017F;ich oft<lb/>
der Teufel in einen Engel des Liechts. Der Ertz-<lb/>
&#x017F;chenck des Ko&#x0364;nigs von Aßyrien &#x017F;prach auch im<lb/>
2. Buch der Ko&#x0364;nige/ am 18. v. 25. Mein&#x017F;tu/ ich<lb/>
&#x017F;ey ohn den Herren herauff gezogen/ daß ich die&#x017F;e<lb/>
Sta&#x0364;tt verderbete? der HErr hat michs gehei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en? Zeuch hinauff in dis Land/ und verderbe es.<lb/>
Aber genug hievon fu&#x0364;r di&#x017F;es mal. Wann du<lb/>
ein mehrers zu wißen begehre&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;chlage die Je-<lb/>
nige/ &#x017F;o von Gewißens-Fa&#x0364;llen in&#x017F;onderheit ge-<lb/>
&#x017F;chriben/ auff; deren/ bey den Ro&#x0364;mi&#x017F;ch-Catholi-<lb/>
&#x017F;chen/ gar vil; bey den Reformirten in&#x017F;onderheit<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Perkin&#x017F;us, Al&#x017F;tedius,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Guil. Ame&#x017F;ius, Profe&#x017F;&#x017F;or</hi></hi><lb/>
zu Franecker: und bey den Evangeli&#x017F;chen/ oder<lb/>
Lutheri&#x017F;chen/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Fridericus Balduinus, D. Broch-<lb/>
mannus,</hi></hi> in den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Deci&#x017F;ionibus,</hi></hi> die Er/ in &#x017F;einem<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;y&#x017F;temate Theologico,</hi></hi> bey allen Glaubens Arti-<lb/>
ckeln/ angefu&#x0364;hrt; die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Con&#x017F;ilia Theologica</hi></hi> der Ev-<lb/>
angeli&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Collegi</hi></hi>en/ und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Facult</hi></hi>a&#x0364;ten/ auff <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vni-<lb/>
ver&#x017F;it</hi></hi>a&#x0364;ten/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Con&#x017F;i&#x017F;tori</hi></hi>en/ und viler vortreffli-<lb/>
cher Theologen/ welche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Dedekennus</hi></hi> in 2.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">volumina</hi></hi> zu&#x017F;ammen gebracht hat; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Joan. Conr-<lb/>
Dannhauer. in Theolog. Con&#x017F;cientiarta,</hi></hi> und an-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a v</fw><fw place="bottom" type="catch">deren</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[377/0401] Die 72. Frag/ des 4. Hundert. blind gemacht/ und in die Gruben geworffen wer- de. Dann Sie auch Menſchen ſeyn/ und daher ir- ren koͤnnen/ ſo wol/ als andere Menſchen: und treffen ihre Lehrer/ ſovon Gewißens-Faͤllen ge- ſchriben/ ſelber nicht gleich ein: iſt auch ſchwer die goͤttliche Eingebungen/ von denen ſo nicht goͤttlich/ zu unterſcheiden: und verkleidet ſich oft der Teufel in einen Engel des Liechts. Der Ertz- ſchenck des Koͤnigs von Aßyrien ſprach auch im 2. Buch der Koͤnige/ am 18. v. 25. Meinſtu/ ich ſey ohn den Herren herauff gezogen/ daß ich dieſe Staͤtt verderbete? der HErr hat michs geheiſ- ſen? Zeuch hinauff in dis Land/ und verderbe es. Aber genug hievon fuͤr diſes mal. Wann du ein mehrers zu wißen begehreſt/ ſo ſchlage die Je- nige/ ſo von Gewißens-Faͤllen inſonderheit ge- ſchriben/ auff; deren/ bey den Roͤmiſch-Catholi- ſchen/ gar vil; bey den Reformirten inſonderheit Perkinſus, Alſtedius, und Guil. Ameſius, Profeſſor zu Franecker: und bey den Evangeliſchen/ oder Lutheriſchen/ D. Fridericus Balduinus, D. Broch- mannus, in den Deciſionibus, die Er/ in ſeinem ſyſtemate Theologico, bey allen Glaubens Arti- ckeln/ angefuͤhrt; die Conſilia Theologica der Ev- angeliſchen Collegien/ und Facultaͤten/ auff Vni- verſitaͤten/ oder Conſiſtorien/ und viler vortreffli- cher Theologen/ welche M. Dedekennus in 2. volumina zuſammen gebracht hat; D. Joan. Conr- Dannhauer. in Theolog. Conſcientiarta, und an- deren A a v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/401
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/401>, abgerufen am 22.11.2024.