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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 87. Frag/ des 4. Hundert.
oder frische Rosen. Man legt auch Quendel
mit Eßig/ und Rosenöl vermischt/ über die Stirn,
item/ man salbet dieselbe mit Poppelsalb. Man
gibt auch von Magsamen ein. Es ist aber damit
behutsam umzugehen. Und ist mir zu Eywan-
schitz/ in Mähren/ erzehlet worden/ daß etliche
Weiber einer schönen jungen Kauffmans-Frau-
en daselbst/ so keinen Schlaff gehabt/ deßelben
vil gegeben/ daß Sie in einen so tieffen Schlaff
gefallen/ da von Sie nicht mehr hat erweckt wer-
den können. Ein Medicus hat 3. Dattelkern/
mit einem zerbrochnen weissen Oelmagenha ubt/
in 6. Lot Brunnenwaßer sieden/ hernach durch-
seihen/ und in solchem Waßer 2. Lot des Seeblu-
men-Syrups zertreiben laßen/ und solches
Trincklein/ ehe man schlaffen gangen/ eingege-
ben. Welches auch von dem Laudano Opiato Pa-
racelsi
zu verstehen; so man sonsten/ den grösten
Schmertzen den Schlaff zu bringen/ jedoch mit
Rath eines erfahrnen Medici, in geringer do-
si;
sonderlich sicherer/ wann das Nasturtium in
der Composition ausgelaßen wird/ brauchen
thuet. Man streicht auch Veielwurtzöl an die
Schläff: Oder siedet Wolgemuet in gewäßerten
Wein/ dunckt einen Schwam darein/ und helt
Jhn zu dem Ohr. Theils tragen Kräntz von
Saffransblumen auf dem Haubt/ und riechen
daran. Oder nehmen des Rosenöls 2. Lot/ Eßigs
3. quintlein/ rühren darinn das weiße von einem

Er

Die 87. Frag/ des 4. Hundert.
oder friſche Roſen. Man legt auch Quendel
mit Eßig/ und Roſenoͤl vermiſcht/ uͤber die Stirn,
item/ man ſalbet dieſelbe mit Poppelſalb. Man
gibt auch von Magſamen ein. Es iſt aber damit
behutſam umzugehen. Und iſt mir zu Eywan-
ſchitz/ in Maͤhren/ erzehlet worden/ daß etliche
Weiber einer ſchoͤnen jungen Kauffmans-Frau-
en daſelbſt/ ſo keinen Schlaff gehabt/ deßelben
vil gegeben/ daß Sie in einen ſo tieffen Schlaff
gefallen/ da von Sie nicht mehr hat erweckt wer-
den koͤnnen. Ein Medicus hat 3. Dattelkern/
mit einem zerbrochnen weiſſen Oelmagenha ubt/
in 6. Lot Brunnenwaßer ſieden/ hernach durch-
ſeihen/ und in ſolchem Waßer 2. Lot des Seeblu-
men-Syrups zertreiben laßen/ und ſolches
Trincklein/ ehe man ſchlaffen gangen/ eingege-
ben. Welches auch von dem Laudano Opiato Pa-
racelſi
zu verſtehen; ſo man ſonſten/ den groͤſten
Schmertzen den Schlaff zu bringen/ jedoch mit
Rath eines erfahrnen Medici, in geringer do-
ſi;
ſonderlich ſicherer/ wann das Nasturtium in
der Compoſition ausgelaßen wird/ brauchen
thuet. Man ſtreicht auch Veielwurtzoͤl an die
Schlaͤff: Oder ſiedet Wolgemuet in gewaͤßerten
Wein/ dunckt einen Schwam darein/ und helt
Jhn zu dem Ohr. Theils tragen Kraͤntz von
Saffransblumen auf dem Haubt/ und riechen
daran. Oder nehmen des Roſenoͤls 2. Lot/ Eßigs
3. quintlein/ ruͤhren darinn das weiße von einem

Er
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[443/0467] Die 87. Frag/ des 4. Hundert. oder friſche Roſen. Man legt auch Quendel mit Eßig/ und Roſenoͤl vermiſcht/ uͤber die Stirn, item/ man ſalbet dieſelbe mit Poppelſalb. Man gibt auch von Magſamen ein. Es iſt aber damit behutſam umzugehen. Und iſt mir zu Eywan- ſchitz/ in Maͤhren/ erzehlet worden/ daß etliche Weiber einer ſchoͤnen jungen Kauffmans-Frau- en daſelbſt/ ſo keinen Schlaff gehabt/ deßelben vil gegeben/ daß Sie in einen ſo tieffen Schlaff gefallen/ da von Sie nicht mehr hat erweckt wer- den koͤnnen. Ein Medicus hat 3. Dattelkern/ mit einem zerbrochnen weiſſen Oelmagenha ubt/ in 6. Lot Brunnenwaßer ſieden/ hernach durch- ſeihen/ und in ſolchem Waßer 2. Lot des Seeblu- men-Syrups zertreiben laßen/ und ſolches Trincklein/ ehe man ſchlaffen gangen/ eingege- ben. Welches auch von dem Laudano Opiato Pa- racelſi zu verſtehen; ſo man ſonſten/ den groͤſten Schmertzen den Schlaff zu bringen/ jedoch mit Rath eines erfahrnen Medici, in geringer do- ſi; ſonderlich ſicherer/ wann das Nasturtium in der Compoſition ausgelaßen wird/ brauchen thuet. Man ſtreicht auch Veielwurtzoͤl an die Schlaͤff: Oder ſiedet Wolgemuet in gewaͤßerten Wein/ dunckt einen Schwam darein/ und helt Jhn zu dem Ohr. Theils tragen Kraͤntz von Saffransblumen auf dem Haubt/ und riechen daran. Oder nehmen des Roſenoͤls 2. Lot/ Eßigs 3. quintlein/ ruͤhren darinn das weiße von einem Er

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/467>, abgerufen am 24.11.2024.