Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 97. Frag/ des 4. Hundert. tödte ein Quecksilber mit nüchtern Speichel/ undrürs untereinander. Ein Ander hat dise Gür- tel/ wider die Läuse; Nim des lebenden Quecksil- bers 3. Lot/ oder mehr/ misch damit das Weiße von einem Ey/ und wolgedörrt/ und gepulvert Hennenkott/ laß dir ein Gürtel/ von Leder/ und Seidenzeug/ machen/ thue es darein/ und trags am Leib/ wie ein andere Gürtel. Theils nähen das Leberkraut in das Wammes; oder tragen ein stücklein von einem Hueff/ darin ein Pferd ge- standen/ und solches verloren/ bey sich. Wann man auch Quecksilber in ein Feuer/ oder auff ein Gluet/ würft/ und last den Rauch ins Hembd/ oder Kleid/ gehen/ so solle kein Lauß darein kom- men. Oder trage Quecksilber in einem Feder- kiel/ auff bloßer Haut/ bey dir. Wenn man das Horn nimt/ das man von den Pferdsfüeßen ab- stoßet/ und dabey ein neues Hembd siedet/ so soll kein Lauß darinn wachsen. Jn einem geschribnen Buch hab ich gelesen/ wann man ungefähr/ auf dem Weg/ einen Omeißhauffen antreffe/ darinn ein Holtz suche/ davon abhaue/ und bey sich tra- ge/ so werden Einem alle Läuß/ in 24. Stunden/ benommen. Wider die braite Läuse/ nimm frische Lorberbeer/ zerstoß Sie in einem Mörser/ und salbe damit. Weinrauten mit Baumöl gestoßen/ und durchgedruckt/ tödtet alles Unziefer/ auch die Filtzläuse. Son- H h iij
Die 97. Frag/ des 4. Hundert. toͤdte ein Queckſilber mit nuͤchtern Speichel/ undruͤrs untereinander. Ein Ander hat diſe Guͤr- tel/ wider die Laͤuſe; Nim des lebenden Queckſil- bers 3. Lot/ oder mehr/ miſch damit das Weiße von einem Ey/ und wolgedoͤrꝛt/ und gepulvert Hennenkott/ laß dir ein Guͤrtel/ von Leder/ und Seidenzeug/ machen/ thue es darein/ und trags am Leib/ wie ein andere Guͤrtel. Theils naͤhen das Leberkraut in das Wammes; oder tragen ein ſtuͤcklein von einem Hueff/ darin ein Pferd ge- ſtanden/ und ſolches verloren/ bey ſich. Wann man auch Queckſilber in ein Feuer/ oder auff ein Gluet/ wuͤrft/ und laſt den Rauch ins Hembd/ oder Kleid/ gehen/ ſo ſolle kein Lauß darein kom- men. Oder trage Queckſilber in einem Feder- kiel/ auff bloßer Haut/ bey dir. Wenn man das Horn nimt/ das man von den Pferdsfuͤeßen ab- ſtoßet/ und dabey ein neues Hembd ſiedet/ ſo ſoll kein Lauß darinn wachſen. Jn einem geſchribnen Buch hab ich geleſen/ wann man ungefaͤhr/ auf dem Weg/ einen Omeißhauffen antreffe/ darinn ein Holtz ſuche/ davon abhaue/ und bey ſich tra- ge/ ſo werden Einem alle Laͤuß/ in 24. Stunden/ benommen. Wider die braite Laͤuſe/ nimm friſche Lorberbeer/ zerſtoß Sie in einem Moͤrſer/ und ſalbe damit. Weinrauten mit Baumoͤl geſtoßen/ und durchgedruckt/ toͤdtet alles Unziefer/ auch die Filtzlaͤuſe. Son- H h iij
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Die 97. Frag/ des 4. Hundert.
toͤdte ein Queckſilber mit nuͤchtern Speichel/ und
ruͤrs untereinander. Ein Ander hat diſe Guͤr-
tel/ wider die Laͤuſe; Nim des lebenden Queckſil-
bers 3. Lot/ oder mehr/ miſch damit das Weiße
von einem Ey/ und wolgedoͤrꝛt/ und gepulvert
Hennenkott/ laß dir ein Guͤrtel/ von Leder/ und
Seidenzeug/ machen/ thue es darein/ und trags
am Leib/ wie ein andere Guͤrtel. Theils naͤhen das
Leberkraut in das Wammes; oder tragen ein
ſtuͤcklein von einem Hueff/ darin ein Pferd ge-
ſtanden/ und ſolches verloren/ bey ſich. Wann
man auch Queckſilber in ein Feuer/ oder auff ein
Gluet/ wuͤrft/ und laſt den Rauch ins Hembd/
oder Kleid/ gehen/ ſo ſolle kein Lauß darein kom-
men. Oder trage Queckſilber in einem Feder-
kiel/ auff bloßer Haut/ bey dir. Wenn man das
Horn nimt/ das man von den Pferdsfuͤeßen ab-
ſtoßet/ und dabey ein neues Hembd ſiedet/ ſo ſoll
kein Lauß darinn wachſen. Jn einem geſchribnen
Buch hab ich geleſen/ wann man ungefaͤhr/ auf
dem Weg/ einen Omeißhauffen antreffe/ darinn
ein Holtz ſuche/ davon abhaue/ und bey ſich tra-
ge/ ſo werden Einem alle Laͤuß/ in 24. Stunden/
benommen. Wider die braite Laͤuſe/ nimm friſche
Lorberbeer/ zerſtoß Sie in einem Moͤrſer/ und
ſalbe damit. Weinrauten mit Baumoͤl geſtoßen/
und durchgedruckt/ toͤdtet alles Unziefer/ auch die
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