Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 5. Frag/ des 4. Hundert.
und Andere mehr/ diser Mainung seyen/ welche
zum Grundschein scheinen zu haben/ den l. 9. ad
L. Rhodiam de Iactu,
und l. bene, final. C. de
quadr. praescript.
da gesagt wird/ daß alles des
Keysers seye. Einer andern Mainung aber seyen
der Balduinus Institut. 1. tit. Cujac. 15. observat.
30. Hottoman. illustr. quaest.
1. und die Doctores
ins gemein; deren fundament dises: Zween kön-
nen niemals durchaus völlige Herren eines Dings
seyn l. 5. §. 15. ff. Commodati. Nun aber seyn die
eintzele Personen völlige Herren ihrer Güetter.
Deßwegen so könne der Keyser derselben auch Herr
nicht seyn. Es seye zwar alles des Keysers/ aber
nur/ was die Bottmäßigkeit/ oder jurisdiction,
und Imperium, samt dem Schutz; nicht aber die
Herrschafft/ anbelange. Welcher Juristen Unter-
scheidung/ oder Distinction, aber/ der Albericus
Gentilis
nicht guet heiße/ sondern ohne Unterscheid
lehre/ daß alles des Keysers seye/ auch was die
allgemeine Herrschafft anbelangt. Und solche
Mainung verwirfft auch Er Kubach/ nicht gantz
und gar/ dieweil/ was das Römische Volck/ und
wie es solches gehabt/ per Legem Regiam, dem
Keyser übergeben/ §, sed & quod, Instit. de jure
Nat. Gent. l.
1. ff. de constit. Princip. Theophilus In-
stitut. lib.
1. tit. 2. §. sed & quod Principi.
Und ir-
ret da nichts/ daß man sagen wolte/ wann dieses
zugelaßen wurde/ so dörfte der Keyser/ nach sei-
nem Belieben/ den Privatis, oder Einzelen Per-

sonen/

Die 5. Frag/ des 4. Hundert.
und Andere mehr/ diſer Mainung ſeyen/ welche
zum Grundſchein ſcheinen zu haben/ den l. 9. ad
L. Rhodiam de Iactu,
und l. benè, final. C. de
quadr. præſcript.
da geſagt wird/ daß alles des
Keyſers ſeye. Einer andern Mainung aber ſeyen
der Balduinus Inſtitut. 1. tit. Cujac. 15. obſervat.
30. Hottoman. illuſtr. quæſt.
1. und die Doctores
ins gemein; deren fundament diſes: Zween koͤn-
nen niemals durchaus voͤllige Herren eines Dings
ſeyn l. 5. §. 15. ff. Commodati. Nun aber ſeyn die
eintzele Perſonen voͤllige Herren ihrer Guͤetter.
Deßwegen ſo koͤnne der Keyſer derſelben auch Herꝛ
nicht ſeyn. Es ſeye zwar alles des Keyſers/ aber
nur/ was die Bottmaͤßigkeit/ oder jurisdiction,
und Imperium, ſamt dem Schutz; nicht aber die
Herꝛſchafft/ anbelange. Welcher Juriſten Unter-
ſcheidung/ oder Distinction, aber/ der Albericus
Gentilis
nicht guet heiße/ ſondern ohne Unterſcheid
lehre/ daß alles des Keyſers ſeye/ auch was die
allgemeine Herꝛſchafft anbelangt. Und ſolche
Mainung verwirfft auch Er Kubach/ nicht gantz
und gar/ dieweil/ was das Roͤmiſche Volck/ und
wie es ſolches gehabt/ per Legem Regiam, dem
Keyſer uͤbergeben/ §, ſed & quod, Inſtit. de jure
Nat. Gent. l.
1. ff. de conſtit. Princip. Theophilus In-
ſtitut. lib.
1. tit. 2. §. ſed & quod Principi.
Und ir-
ret da nichts/ daß man ſagen wolte/ wann dieſes
zugelaßen wurde/ ſo doͤrfte der Keyſer/ nach ſei-
nem Belieben/ den Privatis, oder Einzelen Per-

ſonen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0052" n="28"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 5. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
und Andere mehr/ di&#x017F;er Mainung &#x017F;eyen/ welche<lb/>
zum Grund&#x017F;chein &#x017F;cheinen zu haben/ den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">l.</hi> 9. <hi rendition="#i">ad<lb/>
L. Rhodiam de Iactu,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">l. benè, final. C. de<lb/>
quadr. præ&#x017F;cript.</hi></hi> da ge&#x017F;agt wird/ daß alles des<lb/>
Key&#x017F;ers &#x017F;eye. Einer andern Mainung aber &#x017F;eyen<lb/>
der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Balduinus In&#x017F;titut.</hi> 1. <hi rendition="#i">tit. Cujac.</hi> 15. <hi rendition="#i">ob&#x017F;ervat.</hi><lb/>
30. <hi rendition="#i">Hottoman. illu&#x017F;tr. quæ&#x017F;t.</hi></hi> 1. und die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Doctores</hi></hi><lb/>
ins gemein; deren <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">fundament</hi></hi> di&#x017F;es: Zween ko&#x0364;n-<lb/>
nen niemals durchaus vo&#x0364;llige Herren eines Dings<lb/>
&#x017F;eyn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">l.</hi> 5. §. 15. <hi rendition="#i">ff. Commodati.</hi></hi> Nun aber &#x017F;eyn die<lb/>
eintzele Per&#x017F;onen vo&#x0364;llige Herren ihrer Gu&#x0364;etter.<lb/>
Deßwegen &#x017F;o ko&#x0364;nne der Key&#x017F;er der&#x017F;elben auch Her&#xA75B;<lb/>
nicht &#x017F;eyn. Es &#x017F;eye zwar alles des Key&#x017F;ers/ aber<lb/>
nur/ was die Bottma&#x0364;ßigkeit/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">jurisdiction,</hi></hi><lb/>
und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Imperium,</hi></hi> &#x017F;amt dem Schutz; nicht aber die<lb/>
Her&#xA75B;&#x017F;chafft/ anbelange. Welcher Juri&#x017F;ten Unter-<lb/>
&#x017F;cheidung/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Distinction,</hi></hi> aber/ der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Albericus<lb/>
Gentilis</hi></hi> nicht guet heiße/ &#x017F;ondern ohne Unter&#x017F;cheid<lb/>
lehre/ daß alles des Key&#x017F;ers &#x017F;eye/ auch was die<lb/>
allgemeine Her&#xA75B;&#x017F;chafft anbelangt. Und &#x017F;olche<lb/>
Mainung verwirfft auch Er Kubach/ nicht gantz<lb/>
und gar/ dieweil/ was das Ro&#x0364;mi&#x017F;che Volck/ und<lb/>
wie es &#x017F;olches gehabt/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">per Legem Regiam,</hi></hi> dem<lb/>
Key&#x017F;er u&#x0364;bergeben/ §, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;ed &amp; quod, In&#x017F;tit. de jure<lb/>
Nat. Gent. l.</hi> 1. <hi rendition="#i">ff. de con&#x017F;tit. Princip. Theophilus In-<lb/>
&#x017F;titut. lib.</hi> 1. <hi rendition="#i">tit.</hi> 2. §. <hi rendition="#i">&#x017F;ed &amp; quod Principi.</hi></hi> Und ir-<lb/>
ret da nichts/ daß man &#x017F;agen wolte/ wann die&#x017F;es<lb/>
zugelaßen wurde/ &#x017F;o do&#x0364;rfte der Key&#x017F;er/ nach &#x017F;ei-<lb/>
nem Belieben/ den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Privatis,</hi></hi> oder Einzelen Per-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;onen/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0052] Die 5. Frag/ des 4. Hundert. und Andere mehr/ diſer Mainung ſeyen/ welche zum Grundſchein ſcheinen zu haben/ den l. 9. ad L. Rhodiam de Iactu, und l. benè, final. C. de quadr. præſcript. da geſagt wird/ daß alles des Keyſers ſeye. Einer andern Mainung aber ſeyen der Balduinus Inſtitut. 1. tit. Cujac. 15. obſervat. 30. Hottoman. illuſtr. quæſt. 1. und die Doctores ins gemein; deren fundament diſes: Zween koͤn- nen niemals durchaus voͤllige Herren eines Dings ſeyn l. 5. §. 15. ff. Commodati. Nun aber ſeyn die eintzele Perſonen voͤllige Herren ihrer Guͤetter. Deßwegen ſo koͤnne der Keyſer derſelben auch Herꝛ nicht ſeyn. Es ſeye zwar alles des Keyſers/ aber nur/ was die Bottmaͤßigkeit/ oder jurisdiction, und Imperium, ſamt dem Schutz; nicht aber die Herꝛſchafft/ anbelange. Welcher Juriſten Unter- ſcheidung/ oder Distinction, aber/ der Albericus Gentilis nicht guet heiße/ ſondern ohne Unterſcheid lehre/ daß alles des Keyſers ſeye/ auch was die allgemeine Herꝛſchafft anbelangt. Und ſolche Mainung verwirfft auch Er Kubach/ nicht gantz und gar/ dieweil/ was das Roͤmiſche Volck/ und wie es ſolches gehabt/ per Legem Regiam, dem Keyſer uͤbergeben/ §, ſed & quod, Inſtit. de jure Nat. Gent. l. 1. ff. de conſtit. Princip. Theophilus In- ſtitut. lib. 1. tit. 2. §. ſed & quod Principi. Und ir- ret da nichts/ daß man ſagen wolte/ wann dieſes zugelaßen wurde/ ſo doͤrfte der Keyſer/ nach ſei- nem Belieben/ den Privatis, oder Einzelen Per- ſonen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/52
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/52>, abgerufen am 24.11.2024.