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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Der Kleine

So dencke nun/ daß in dem Tauffen diese äus-
serliche Stücke das geringste sind/ als da ist: Un-
ter Augen blasen/ Creutz anstreichen/ Saltz in
den Mund geben/ Speichel und Koth in die Oh-
ren und Nasen thun/ mit Oele auf der Brust und
Schultern salben/ und mit Cresam die Scheitel
bestreichen/ Westerhembd anziehen/ und bren-
nende Kertzen in die Hände geben/ und was da
mehr ist/ das von Menschen die Tauffe zu zieren/
hinzu gethan ist/ denn auch wohl ohne solches al-
les die Tauffe geschehen mag/ und nicht die rech-
ten Griffe sind/ die der Teuffel scheuet oder
fleucht/ er verachter wohl grössere Dinge/ es
muß ein Ernst hier seyn.

Sondern da sihe auf/ daß du im rechten Glau-
ben da stehest/ Gottes Wort hörest/ und ernst-
lich mit betest/ denn wo der Priester spricht: Last
uns beten: Da vermahnet er dich ja/ daß du mit
ihm beten solt. Auch sollen seine Gebets-Worte
mit ihm zu GOtt im Himmel sprechen alle Pa-
ten/ und die umher stehen. Darum soll der Prie-
ster diese Gebet fein deutlich und langsam spre-
chen/ daß es die Paten hören und vernehmen kön-
nen/ und die Paten auch einmüthiglich im Her-
tzen mit dem Priester beten/ des Kindleins Noth
aufs aller ernstlichste für GOtt tragen/ sich mit
ganzem vermögen für das Kind wider den Teufel
setzen/ und sich stellen/ daß sie es ihnen einen Ernst
lassen seyn/ daß dem Teufel kein Schimpff ist.

Derhalben es auch wohl billich und recht ist/

daß
Der Kleine

So dencke nun/ daß in dem Tauffen dieſe aͤuſ-
ſerliche Stuͤcke das geringſte ſind/ als da iſt: Un-
ter Augen blaſen/ Creutz anſtreichen/ Saltz in
den Mund geben/ Speichel und Koth in die Oh-
ren und Naſen thun/ mit Oele auf der Bruſt und
Schultern ſalben/ und mit Creſam die Scheitel
beſtreichen/ Weſterhembd anziehen/ und bren-
nende Kertzen in die Haͤnde geben/ und was da
mehr iſt/ das von Menſchen die Tauffe zu zieren/
hinzu gethan iſt/ denn auch wohl ohne ſolches al-
les die Tauffe geſchehen mag/ und nicht die rech-
ten Griffe ſind/ die der Teuffel ſcheuet oder
fleucht/ er verachter wohl groͤſſere Dinge/ es
muß ein Ernſt hier ſeyn.

Sondern da ſihe auf/ daß du im rechten Glau-
ben da ſteheſt/ Gottes Wort hoͤreſt/ und ernſt-
lich mit beteſt/ denn wo der Prieſter ſpricht: Laſt
uns beten: Da vermahnet er dich ja/ daß du mit
ihm beten ſolt. Auch ſollen ſeine Gebets-Worte
mit ihm zu GOtt im Himmel ſprechen alle Pa-
ten/ und die umher ſtehen. Darum ſoll der Prie-
ſter dieſe Gebet fein deutlich und langſam ſpre-
chen/ daß es die Paten hoͤren und vernehmen koͤn-
nen/ und die Paten auch einmuͤthiglich im Her-
tzen mit dem Prieſter beten/ des Kindleins Noth
aufs aller ernſtlichſte fuͤr GOtt tragen/ ſich mit
ganzem vermoͤgen fuͤr das Kind wider den Teufel
ſetzen/ und ſich ſtellen/ daß ſie es ihnen einen Ernſt
laſſen ſeyn/ daß dem Teufel kein Schimpff iſt.

Derhalben es auch wohl billich und recht iſt/

daß
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[0366] Der Kleine So dencke nun/ daß in dem Tauffen dieſe aͤuſ- ſerliche Stuͤcke das geringſte ſind/ als da iſt: Un- ter Augen blaſen/ Creutz anſtreichen/ Saltz in den Mund geben/ Speichel und Koth in die Oh- ren und Naſen thun/ mit Oele auf der Bruſt und Schultern ſalben/ und mit Creſam die Scheitel beſtreichen/ Weſterhembd anziehen/ und bren- nende Kertzen in die Haͤnde geben/ und was da mehr iſt/ das von Menſchen die Tauffe zu zieren/ hinzu gethan iſt/ denn auch wohl ohne ſolches al- les die Tauffe geſchehen mag/ und nicht die rech- ten Griffe ſind/ die der Teuffel ſcheuet oder fleucht/ er verachter wohl groͤſſere Dinge/ es muß ein Ernſt hier ſeyn. Sondern da ſihe auf/ daß du im rechten Glau- ben da ſteheſt/ Gottes Wort hoͤreſt/ und ernſt- lich mit beteſt/ denn wo der Prieſter ſpricht: Laſt uns beten: Da vermahnet er dich ja/ daß du mit ihm beten ſolt. Auch ſollen ſeine Gebets-Worte mit ihm zu GOtt im Himmel ſprechen alle Pa- ten/ und die umher ſtehen. Darum ſoll der Prie- ſter dieſe Gebet fein deutlich und langſam ſpre- chen/ daß es die Paten hoͤren und vernehmen koͤn- nen/ und die Paten auch einmuͤthiglich im Her- tzen mit dem Prieſter beten/ des Kindleins Noth aufs aller ernſtlichſte fuͤr GOtt tragen/ ſich mit ganzem vermoͤgen fuͤr das Kind wider den Teufel ſetzen/ und ſich ſtellen/ daß ſie es ihnen einen Ernſt laſſen ſeyn/ daß dem Teufel kein Schimpff iſt. Derhalben es auch wohl billich und recht iſt/ daß

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/366>, abgerufen am 24.11.2024.