[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Vom Leiden und Sterben gnugsam solche Treu ausbreiten? Kein menschlich Her-tze mag ihm diß ausdencken/ Was dir zu schencken. Jch kans mit meinen Sinnen nicht erreichen/ Mit Doch ist noch etwas/ das dir angenehme/ Wann ich Weil aber diß nicht st[e]ht in eignen Kräfften/ Dem Alsdann so werd ich deine Huld betrachten/ Aus Jch werde dir zu Ehren alles wagen/ Kein Creutz Diß alles/ obs zwar für leicht ist zu schätzen/ Wirst Wann dort/ HErr Jesu/ wird für deinem Throne/ X. WAs quälet mein Hertz Für Trauren und Schmertz[ - 1 Zeichen fehlt] Was ängstet mein Hertz! Die himmlische Kertz/ Ach
Vom Leiden und Sterben gnugſam ſolche Treu ausbreiten? Kein menſchlich Her-tze mag ihm diß ausdencken/ Was dir zu ſchencken. Jch kans mit meinen Sinnen nicht erreichen/ Mit Doch iſt noch etwas/ das dir angenehme/ Wann ich Weil aber diß nicht ſt[e]ht in eignen Kraͤfften/ Dem Alsdann ſo werd ich deine Huld betrachten/ Aus Jch werde dir zu Ehren alles wagen/ Kein Creutz Diß alles/ obs zwar fuͤr leicht iſt zu ſchaͤtzen/ Wirſt Wann dort/ HErꝛ Jeſu/ wird fuͤr deinem Throne/ X. WAs quaͤlet mein Hertz Fuͤr Trauren und Schmertz[ – 1 Zeichen fehlt] Was aͤngſtet mein Hertz! Die himmliſche Kertz/ Ach
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Vom Leiden und Sterben
gnugſam ſolche Treu ausbreiten? Kein menſchlich Her-
tze mag ihm diß ausdencken/ Was dir zu ſchencken.
Jch kans mit meinen Sinnen nicht erreichen/ Mit
was doch dein Erbarmung zu vergleichen: Wie kan
ich dir denn deine Liebesthaten Jm Werck erſtatten?
Doch iſt noch etwas/ das dir angenehme/ Wann ich
des Fleiſches Luͤſte daͤmpff und zaͤhme/ Daß ſie auffs
neu mein Hertze nicht entzuͤnden Mit alten Suͤnden.
Weil aber diß nicht ſteht in eignen Kraͤfften/ Dem
Creutze die Begierden anzuhefften: So gieb mir dei-
nen Geiſt/ der mich regiere/ Zum guten fuͤhre.
Alsdann ſo werd ich deine Huld betrachten/ Aus
Lieb an dich/ die Welt fuͤr nichtes achten. Jch werde
mich bemuͤhen deinen Willen Stets zu erfuͤllen.
Jch werde dir zu Ehren alles wagen/ Kein Creutz
nicht achten/ keine Schmach noch Plagen; Nichts von
Verfolgung/ nichts von Todesſchmertzen/ Nehmen zu
Hertzen.
Diß alles/ obs zwar fuͤr leicht iſt zu ſchaͤtzen/ Wirſt
du es doch nicht gar beyſeite ſetzen: Jn Gnaden wirſt
du diß von mir annehmen/ Mich nicht beſchaͤmen.
Wann dort/ HErꝛ Jeſu/ wird fuͤr deinem Throne/
Auff meinem Haͤupte ſtehn die Ehrenkrone/ Da wil ich
dir/ wann alles wird wohl klingen/ Lob und Danck
ſingen.
X.
WAs quaͤlet mein Hertz Fuͤr Trauren und Schmertz_
Was aͤngſtet mein Leben Mit Trauren umbge-
ben? Was heiſſet mit Trauren Die Welt zu bedau-
ren? Die Liebe von hier/ Heißt Himmelsbegier.
Was aͤngſtet mein Hertz! Die himmliſche Kertz/
Die himmliſche Sonne/ Die eintzige Wonne/ Erhitzet
die Bluͤhte Jn meinem Gemuͤthe. Nur JEſu zu dir/
Steht mein Begier.
Ach
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(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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