[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Leben und Wandel. Komm/ o Tod/ du Schlaffesbruder/ Komm/ und Ach! daß ich den Leibeskercker Heute noch verlassen Doch weil ich die Seelen-Auen/ Und den göldnen IV. Jn eigener Melodie. WArumb sol ich mich doch grämen/ Hab ich Doch Nackend lag ich auff dem Boden/ Da ich kam/ da Gut und Blut/ Leib/ Seel und Leben Jst nicht Schickt er mir ein Creutz zu tragen/ Dringt herein Gott H h 3
Leben und Wandel. Komm/ o Tod/ du Schlaffesbruder/ Komm/ und Ach! daß ich den Leibeskercker Heute noch verlaſſen Doch weil ich die Seelen-Auen/ Und den goͤldnen IV. Jn eigener Melodie. WArumb ſol ich mich doch graͤmen/ Hab ich Doch Nackend lag ich auff dem Boden/ Da ich kam/ da Gut und Blut/ Leib/ Seel und Leben Jſt nicht Schickt er mir ein Creutz zu tragen/ Dringt herein Gott H h 3
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Leben und Wandel.
Komm/ o Tod/ du Schlaffesbruder/ Komm/ und
fuͤhre mich nur fort/ Loͤſe meines Schiffleins Ruder/
Bringe mich in ſichern Port. Es mag wer da wil dich
ſcheuen/ Du kanſt mich vielmehr erfreuen/ Denn durch
dich komm ich herein Zu dem ſchoͤnſten Jeſulein.
Ach! daß ich den Leibeskercker Heute noch verlaſſen
muͤſt/ Und kaͤm an der Sternen Ercker/ Wo das Haus
der Freuden iſt. Da wolt ich mit Wortgepraͤnge Bey
der Engel groſſen Menge Ruͤhmen deiner Gottheit
Schein/ Allerſchoͤnſtes Jeſulein.
Doch weil ich die Seelen-Auen/ Und den goͤldnen
Himmelsſaal Jtzt nicht ſol nach Wuͤndſchen ſchauen/
Und muß hier im Thraͤnenthal Noch am Kummerfa-
den ſpinnen: Ey ſo ſollen meine Sinnen Unterdeß doch
bey dir ſeyn/ Allerſchoͤnſtes Jeſulein.
IV.
Jn eigener Melodie.
WArumb ſol ich mich doch graͤmen/ Hab ich Doch
Chriſtum noch/ Wer wil mir den nehmen? Wer
wil mir den Himmel rauben/ Den mir ſchon GOttes
Sohn Beygelegt im Glauben?
Nackend lag ich auff dem Boden/ Da ich kam/ da
ich nahm Meinen erſten Odem; Nackend werd ich
auch hinziehen/ Wann ich werd Von der Erd/ Als ein
Schatten/ fliehen.
Gut und Blut/ Leib/ Seel und Leben Jſt nicht
mein/ GOtt allein Jſt es/ ders gegeben, Wil ers wie-
der zu ſich kehren/ Nehm ers hin/ Jch wil ihn Dennoch
froͤlich ehren.
Schickt er mir ein Creutz zu tragen/ Dringt herein
Angſt und Pein/ Solt ich drumb verzagen? Der es
ſchickt/ der wird es wenden: Er weiß wol Wie er ſol
All mein Ungluͤck enden.
Gott
H h 3
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
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