Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Auftragsschrift. Hierzu treibet mich Ihre über-schwängliche Gühte. Beide ha- ben mir iederzeit völlig geblühet. Von beiden seind mir reiche früch- te geworden. Vor beides habe ich auch untertähnigst gedanket: doch bisher nur im hertzen/ und kaum mit dem munde. Auch ist es nur zu weilen in geheim/ und spahrsam mit der feder geschehen. Aber eine so stille Dankbarkeit ist nicht genug. Der heimliche Ruhm ist hier zu wenig: weil S. Durchl. Tugend/ und Gna- de so gar groß und offenbar ist. Beide müssen dan öffentlich aus- brechen. Meine Dankbarkeit mus ich vor den ohren und augen der Welt bezeugen. Vnd darüm fas- se ich auch diese feder. Dieselbe zei- get
Auftragsſchrift. Hierzu treibet mich Ihre uͤber-ſchwaͤngliche Guͤhte. Beide ha- ben mir iederzeit voͤllig gebluͤhet. Von beiden ſeind mir reiche fruͤch- te geworden. Vor beides habe ich auch untertaͤhnigſt gedanket: doch bisher nur im hertzen/ und kaum mit dem munde. Auch iſt es nur zu weilen in geheim/ und ſpahrſam mit der feder geſchehen. Aber eine ſo ſtille Dankbarkeit iſt nicht genug. Der heimliche Ruhm iſt hier zu wenig: weil S. Durchl. Tugend/ und Gna- de ſo gar groß und offenbar iſt. Beide muͤſſen dan oͤffentlich aus- brechen. Meine Dankbarkeit mus ich vor den ohren und augen der Welt bezeugen. Vnd daruͤm faſ- ſe ich auch dieſe feder. Dieſelbe zei- get
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Auftragsſchrift.
Hierzu treibet mich Ihre uͤber-
ſchwaͤngliche Guͤhte. Beide ha-
ben mir iederzeit voͤllig gebluͤhet.
Von beiden ſeind mir reiche fruͤch-
te geworden. Vor beides habe ich
auch untertaͤhnigſt gedanket:
doch bisher nur im hertzen/ und
kaum mit dem munde. Auch iſt
es nur zu weilen in geheim/ und
ſpahrſam mit der feder geſchehen.
Aber eine ſo ſtille Dankbarkeit iſt
nicht genug. Der heimliche
Ruhm iſt hier zu wenig: weil
S. Durchl. Tugend/ und Gna-
de ſo gar groß und offenbar iſt.
Beide muͤſſen dan oͤffentlich aus-
brechen. Meine Dankbarkeit mus
ich vor den ohren und augen der
Welt bezeugen. Vnd daruͤm faſ-
ſe ich auch dieſe feder. Dieſelbe zei-
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