Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Der Aſſenat vorwenden ſeine geſchaͤfte zu verrichten. Aber es warvergebens. Eine junge Katze pfleget mit der Maus zu ſpielen/ ſo lange ſie ſtille liegt: wan ſie ſich aber bewegt/ tappet ſie mit der pfote zu/ und ſcharret ſie nach ſich; ja wan ſie gar entlauffen wil/ giebet ſie ihr einen bis/ und friſſet ſie endlich gantz auf. Der Leue/ wan er einen Menſchen in ſeiner gewalt hat/ und er ſich nur ſtille helt/ tuht ihm kein leid: ſo bald er aber fliehen wil/ zerreiſſet er ihn zur ſtunde. Eben alſo taͤht Sefira. Eben nach dieſer katzen- und leuen-ahrt ſpielete ſie alhier mit unſe- rem Joſef. So lange er ſtille ſaß/ taͤht ſie ihm kein boͤſes. Sie ſtraͤhlte ihn nur. Sie liebelte ihm nur. Aber ſo bald er aufſtund ſeinen abtrit zu nehmen; da fing ſie erſt an ihn zu faſſen: da begunte ſie erſt zu zu taſten. Was? ſagte ſie/ wolt ihr mich nun alle verlaßen? Wolt ihr nun alle von mir lauffen. Ach! mein liebſter Joſef/ wie ſeid ihr ſo gar neidiſch/ mir den bloßen anblik eurer ſchoͤnheit nicht laͤnger zu goͤnnen? Mag ich dan nun/ in meinem ungluͤk/ auch nicht einmahl ſo gluͤkſeelig ſein/ euer liebliches angeſicht nach genuͤgen zu ſehen? Joſef ſchlug/ auf dieſen erſten anfal/ die augen nie- ſcher-
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