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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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wann man sie zu Bethe geführet.
allein/ nach deinem gnädigen willen und wol-
gefallen/ mir an dise tage meinen lieben Bräu-
tigamm zufügen lassen/ sonder auch/ selbst durch
deine heilige bejwohnung/ unsere Hochzeit/ als
ein heiliger gnaden-reicher gast/ gnädig besee-
ligen/ und uns mit dem himmlischen Hochzeit-
geschenke deines Väterlichen segens begaben/
ja alles unheil und ungemach väterlich abwen-
den wollen Ja ich bitte dich/ du wollest uns heint
diese nacht/ und allezeit mit solchem deinem
heilwärtigen gnaden-segen fehrner überschat-
ten/ uns in deiner forcht/ wie Tobias und Sa-
ra/ unser Ehbette züchtig/ und alß Christgläu-
bibigen gezimet/ beschreiten lassen/ und deinen
H. Engeln befehl thun/ daß sie sich umm uns he-
rumm lägern/ uns zubewachen/ damit uns der
höllische Eh-störrer an leib und seele keinen scha-
den könne zufügen. Laß in unserer beiden herzen
allezeit auffgehen die pflanzen der rechtschaff-
enen liebe/ und unverfälschten treue: laß darin-
nen wachsen je länger je lieber/ und das liebe
ver giß mein nicht stäts in voller blüte stehen: laß
darinnen auskeumen den saamen deß wahren
glaubens/ der rechten erkanntnus deines lieben
Sohnes/ und der Gottseligen gedult: ja gib uns
was uns nuz und selig/ beides an leib und seele/
lenke unsere sinnen und gedanken/ daß wir unser
ziel nicht auff das zeitliche sezen/ sondern

al-

wann man ſie zu Bethe gefuͤhret.
allein/ nach deinem gnädigen willen und wol-
gefallen/ mir an diſe tage meinen lieben Bräu-
tigam̃ zufuͤgen laſſen/ ſonder auch/ ſelbſt durch
deine heilige bejwohnung/ unſere Hochzeit/ als
ein heiliger gnaden-reicher gaſt/ gnädig beſee-
ligen/ und uns mit dem him̃liſchen Hochzeit-
geſchenke deines Väterlichen ſegens begaben/
ja alles unheil und ungemach väterlich abwen-
den wollẽ Ja ich bitte dich/ du wolleſt uns heint
dieſe nacht/ und allezeit mit ſolchem deinem
heilwärtigen gnaden-ſegen fehrner überſchat-
ten/ uns in deiner forcht/ wie Tobias und Sa-
ra/ unſer Ehbette züchtig/ und alß Chriſtgläu-
bibigen gezimet/ beſchreiten laſſen/ und deinen
H. Engeln befehl thun/ daß ſie ſich um̃ uns he-
rum̃ lägern/ uns zubewachen/ damit uns der
hölliſche Eh-ſtörꝛer an leib uñ ſeele keinen ſcha-
den köñe zufuͤgen. Laß in unſerer beiden herzen
allezeit auffgehen die pflanzen der rechtſchaff-
enen liebe/ und unverfälſchten treue: laß darin-
nen wachſen je länger je lieber/ und das liebe
ver giß mein nicht ſtäts in voller bluͤte ſtehẽ: laß
darinnen auskeumen den ſaamen deß wahren
glaubens/ der rechten erkañtnus deines lieben
Sohnes/ uñ der Gottſeligen gedult: ja gib uns
was uns nuz und ſelig/ beides an leib und ſeele/
lenke unſere ſiñen uñ gedanken/ daß wir unſer
ziel nicht auff das zeitliche ſezen/ ſondern

al-
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[141/0154] wann man ſie zu Bethe gefuͤhret. allein/ nach deinem gnädigen willen und wol- gefallen/ mir an diſe tage meinen lieben Bräu- tigam̃ zufuͤgen laſſen/ ſonder auch/ ſelbſt durch deine heilige bejwohnung/ unſere Hochzeit/ als ein heiliger gnaden-reicher gaſt/ gnädig beſee- ligen/ und uns mit dem him̃liſchen Hochzeit- geſchenke deines Väterlichen ſegens begaben/ ja alles unheil und ungemach väterlich abwen- den wollẽ Ja ich bitte dich/ du wolleſt uns heint dieſe nacht/ und allezeit mit ſolchem deinem heilwärtigen gnaden-ſegen fehrner überſchat- ten/ uns in deiner forcht/ wie Tobias und Sa- ra/ unſer Ehbette züchtig/ und alß Chriſtgläu- bibigen gezimet/ beſchreiten laſſen/ und deinen H. Engeln befehl thun/ daß ſie ſich um̃ uns he- rum̃ lägern/ uns zubewachen/ damit uns der hölliſche Eh-ſtörꝛer an leib uñ ſeele keinen ſcha- den köñe zufuͤgen. Laß in unſerer beiden herzen allezeit auffgehen die pflanzen der rechtſchaff- enen liebe/ und unverfälſchten treue: laß darin- nen wachſen je länger je lieber/ und das liebe ver giß mein nicht ſtäts in voller bluͤte ſtehẽ: laß darinnen auskeumen den ſaamen deß wahren glaubens/ der rechten erkañtnus deines lieben Sohnes/ uñ der Gottſeligen gedult: ja gib uns was uns nuz und ſelig/ beides an leib und ſeele/ lenke unſere ſiñen uñ gedanken/ daß wir unſer ziel nicht auff das zeitliche ſezen/ ſondern al-

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/154>, abgerufen am 14.08.2024.