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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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Morgen-gebätt einer Tochter die Elter-los ist.
neuen dir wolgefälligen leben wandele. Ja gib
mir/ was mir nuzlich/ und verleihe mir/ was
mir ersprieslich/ zu meines lebens underhalt-
ung: wende von mir/ was mir schädlich/ kehre
von mir/ was mir verhinderlich/ zu meiner see-
len seeligkeit. Ach! Herr/ höre/ ach! Vater/
sej mir gnädig: ach ja! so sej es.

Sprüche der H. Schrifft.

2. B. Mos. 22. 22/23. Spricht Gott zu den Jsraelitern: Jhr solt keine
witwen und wätsen beleidigen: wirstu sie beleidigen/ so werden sie
zu mir schrejen/ und ich werde ihr schrejen erhören. Dann wird mein
zorn über euch ergrimmen/ daß ich euch mit dem schwärt töde/ und
eure weiber witwen/ und eure kinder wäisen werden.

5. Buch Mos. 10. 18. Der Herr schaffet recht den witwen und wäisen/ und
hat die frömdlingen lieb/ daß er ihnen speise und kleider gebe.

Es. 1. 7. Schaffet den wäisen recht/ und belffet der witwen sache.

Zach. 7. 10. Thut nicht unrecht den witwen und wäisen.

Psalm. 10. 14. Du bist der wäisen Helffer.

Psal. 68. 6. Er ist ein vater der wäisen/ und ein richter der witwen.

Psalm. 146. 6: Der Herr behütet frömdlingen und wäisen/ und erhält
die witwen.

Sir. 35. 7. Der Herr verrachtet der wäisen gebott nicht/ noch die witwe/
wann sie klaget.

5. B. Mos. 14. 28. Vber drej jahr solstu aussondern alle zehenden deines
einkommens desselben jahrs/ und solst es lassen in deinem thor: dann
soll kommen der wäise/ und die witwe/ die in deinem thore sind/ und
essen/ und sich sättigen.

Jerem. 22. 3/4. Schindet nicht die frömdlingen und wäisen und witwen.
Werdet ihr solches thun/ so sollen durch die thore dises haußes kö-
nige einziehen/ die auff Davids stül sizen/ bejde zu wagen und rosse/
sammt ihren knechten und völkern.

Sir. 4. 10/11. Halt dich gegen die wäisen wie ein Vater/ und gegen die
witwen/ wie ein haußherr/ so wirstu sein wie ein sohn deß Aller-
höchsten/ und er wird dich lieber haben/ dann dich deine muter hat.

Jak. 1. 27. Ein reiner und unbeflekter Gottesdienst für Gott dem Vater
ist/ die wäisen und witwen in ihrer trübsaal besuchen.

Sprichw. Sal. 23. 10/11. Gehe nicht auff der wäisen aker: dann ihr Er-
löser ist mächtig/ der wird ihre sach wider dich ausführen.

Ab-

Morgen-gebaͤtt einer Tochter die Elter-los iſt.
neuen dir wolgefaͤlligen leben wandele. Ja gib
mir/ was mir nuzlich/ und verleihe mir/ was
mir erſprieslich/ zu meines lebens underhalt-
ung: wende von mir/ was mir ſchaͤdlich/ kehre
von mir/ was mir verhinderlich/ zu meiner ſee-
len ſeeligkeit. Ach! Herꝛ/ hoͤre/ ach! Vater/
ſej mir gnaͤdig: ach ja! ſo ſej es.

Sprüche der H. Schrifft.

2. B. Moſ. 22. 22/23. Spricht Gott zu den Jſraelitern: Jhr ſolt keine
witwen und waͤtſen beleidigen: wirſtu ſie beleidigen/ ſo werden ſie
zu mir ſchrejen/ und ich werde ihr ſchrejen erhoͤren. Dañ wird mein
zorn uͤber euch ergrimmen/ daß ich euch mit dem ſchwaͤrt toͤde/ und
eure weiber witwen/ und eure kinder waͤiſen werden.

5. Buch Moſ. 10. 18. Der Herꝛ ſchaffet recht den witwen und waͤiſen/ und
hat die froͤmdlingen lieb/ daß er ihnen ſpeiſe und kleider gebe.

Eſ. 1. 7. Schaffet den waͤiſen recht/ und belffet der witwen ſache.

Zach. 7. 10. Thut nicht unrecht den witwen und waͤiſen.

Pſalm. 10. 14. Du biſt der waͤiſen Helffer.

Pſal. 68. 6. Er iſt ein vater der waͤiſen/ und ein richter der witwen.

Pſalm. 146. 6: Der Herꝛ behuͤtet froͤmdlingen und waͤiſen/ und erhaͤlt
die witwen.

Sir. 35. 7. Der Herꝛ verꝛachtet der waͤiſen gebott nicht/ noch die witwe/
wañ ſie klaget.

5. B. Moſ. 14. 28. Vber drej jahr ſolſtu ausſondern alle zehenden deines
einkommens deſſelben jahrs/ und ſolſt es laſſen in deinem thor: dañ
ſoll kommen der waͤiſe/ und die witwe/ die in deinem thore ſind/ und
eſſen/ und ſich ſaͤttigen.

Jerem. 22. 3/4. Schindet nicht die froͤmdlingen und waͤiſen und witwen.
Werdet ihr ſolches thun/ ſo ſollen durch die thore diſes haußes koͤ-
nige einziehen/ die auff Davids ſtuͤl ſizen/ bejde zu wagen und roſſe/
ſam̃t ihren knechten und voͤlkern.

Sir. 4. 10/11. Halt dich gegen die waͤiſen wie ein Vater/ und gegen die
witwen/ wie ein haußherꝛ/ ſo wirſtu ſein wie ein ſohn deß Aller-
hoͤchſten/ und er wird dich lieber haben/ dañ dich deine muter hat.

Jak. 1. 27. Ein reiner und unbeflekter Gottesdienſt fuͤr Gott dem Vater
iſt/ die waͤiſen und witwen in ihrer truͤbſaal beſuchen.

Sprichw. Sal. 23. 10/11. Gehe nicht auff der waͤiſen aker: dañ ihr Er-
loͤſer iſt maͤchtig/ der wird ihre ſach wider dich ausführen.

Ab-
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[172/0185] Morgen-gebaͤtt einer Tochter die Elter-los iſt. neuen dir wolgefaͤlligen leben wandele. Ja gib mir/ was mir nuzlich/ und verleihe mir/ was mir erſprieslich/ zu meines lebens underhalt- ung: wende von mir/ was mir ſchaͤdlich/ kehre von mir/ was mir verhinderlich/ zu meiner ſee- len ſeeligkeit. Ach! Herꝛ/ hoͤre/ ach! Vater/ ſej mir gnaͤdig: ach ja! ſo ſej es. Sprüche der H. Schrifft. 2. B. Moſ. 22. 22/23. Spricht Gott zu den Jſraelitern: Jhr ſolt keine witwen und waͤtſen beleidigen: wirſtu ſie beleidigen/ ſo werden ſie zu mir ſchrejen/ und ich werde ihr ſchrejen erhoͤren. Dañ wird mein zorn uͤber euch ergrimmen/ daß ich euch mit dem ſchwaͤrt toͤde/ und eure weiber witwen/ und eure kinder waͤiſen werden. 5. Buch Moſ. 10. 18. Der Herꝛ ſchaffet recht den witwen und waͤiſen/ und hat die froͤmdlingen lieb/ daß er ihnen ſpeiſe und kleider gebe. Eſ. 1. 7. Schaffet den waͤiſen recht/ und belffet der witwen ſache. Zach. 7. 10. Thut nicht unrecht den witwen und waͤiſen. Pſalm. 10. 14. Du biſt der waͤiſen Helffer. Pſal. 68. 6. Er iſt ein vater der waͤiſen/ und ein richter der witwen. Pſalm. 146. 6: Der Herꝛ behuͤtet froͤmdlingen und waͤiſen/ und erhaͤlt die witwen. Sir. 35. 7. Der Herꝛ verꝛachtet der waͤiſen gebott nicht/ noch die witwe/ wañ ſie klaget. 5. B. Moſ. 14. 28. Vber drej jahr ſolſtu ausſondern alle zehenden deines einkommens deſſelben jahrs/ und ſolſt es laſſen in deinem thor: dañ ſoll kommen der waͤiſe/ und die witwe/ die in deinem thore ſind/ und eſſen/ und ſich ſaͤttigen. Jerem. 22. 3/4. Schindet nicht die froͤmdlingen und waͤiſen und witwen. Werdet ihr ſolches thun/ ſo ſollen durch die thore diſes haußes koͤ- nige einziehen/ die auff Davids ſtuͤl ſizen/ bejde zu wagen und roſſe/ ſam̃t ihren knechten und voͤlkern. Sir. 4. 10/11. Halt dich gegen die waͤiſen wie ein Vater/ und gegen die witwen/ wie ein haußherꝛ/ ſo wirſtu ſein wie ein ſohn deß Aller- hoͤchſten/ und er wird dich lieber haben/ dañ dich deine muter hat. Jak. 1. 27. Ein reiner und unbeflekter Gottesdienſt fuͤr Gott dem Vater iſt/ die waͤiſen und witwen in ihrer truͤbſaal beſuchen. Sprichw. Sal. 23. 10/11. Gehe nicht auff der waͤiſen aker: dañ ihr Er- loͤſer iſt maͤchtig/ der wird ihre ſach wider dich ausführen. Ab-

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/185>, abgerufen am 22.12.2024.