Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite
Gebätt der Eltern/ so ungerathne kinder haben.

Nun lieber Gott/ ich erfahre solches leider
auch in meiner Kinderzucht/ und muß dir kla-
gen/ daß ich ungehorsame und ungerathene
Kinder habe/ die den weg Belials an sich ge-
nommen/ und in grosse sünde und laster gerah-
ten seind: Darüber ich dann in grosse Traurig-
keit/ bekümmernus und herzenleid kommen bin.
Jch bitte dich herzlich/ du wollest mir Gnade
verleihen/ daß ich mein schwäres kreuz mit ge-
dult tragen möge/ und darinn deinen Väterli-
chen willen erkennen/ daß du mich mit disem haus
kreuz darumm heimsuchest/ auff daß ich meine
hofnung und vertrauen desto stärker zu dir mei-
nem Gott seze/ und dich desto ernstlicher umm ge-
treuen beistand anruffe/ auch in meinem beruff
und kinder zucht desto fleissiger seje.

Die weil du aber/ lieber Gott und Vater/ an kei-
nes Sünders tode noch verderben lust oder gefallen
hast/ sondern wilt/ daß er sich bekehre/ von sünden ab-
lasse/ und lebe: So bitte ich dich/ du wollest meine kin-
der durch deine gnad und allmacht/ auff rechten weg
der Gottseligkeit weisen/ damit sie in wahrer herzlich-
[ - 1 Zeichen fehlt] reue mit dem verlohrnen sohn ummkehren und ge-
denken/ was recht und gut ist/ dasselbige auch hernach
durch deine krafft vollbringen mögen/ und endlichen
mit allen andern gläubigen und gehorsamen kindern
an leib und seele/ zeitlich und ewig seelig werden/ durch
Jesum Christum/ deinen geliebten und gehorsamen
Sohn/ unsern einigen Herren und Heiland
A M E N-

Gebaͤtt der Eltern/ ſo ungerathne kinder haben.

Nun lieber Gott/ ich erfahre ſolches leider
auch in meiner Kinderzucht/ und muß dir kla-
gen/ daß ich ungehorſame und ungerathene
Kinder habe/ die den weg Belials an ſich ge-
nommen/ und in groſſe ſünde und laſter gerah-
ten ſeind: Daruͤber ich dañ in groſſe Traurig-
keit/ beküm̃ernus und herzenleid kommen bin.
Jch bitte dich herzlich/ du wolleſt mir Gnade
verleihen/ daß ich mein ſchwaͤres kreuz mit ge-
dult tragen moͤge/ und dariñ deinen Vaͤterli-
chen willẽ erkeñen/ daß du mich mit diſem haus
kreuz darum̃ heimſucheſt/ auff daß ich meine
hofnung uñ vertrauen deſto ſtaͤrker zu dir mei-
nem Gott ſeze/ uñ dich deſto ernſtlicher um̃ ge-
treuen beiſtand anruffe/ auch in meinem beruff
und kinder zucht deſto fleiſſiger ſeje.

Die weil du aber/ lieber Gott und Vater/ an kei-
nes Sünders tode noch verderben luſt oder gefallen
haſt/ ſondern wilt/ daß er ſich bekehre/ von ſünden ab-
laſſe/ und lebe: So bitte ich dich/ du wolleſt meine kin-
der durch deine gnad und allmacht/ auff rechten weg
der Gottſeligkeit weiſen/ damit ſie in wahrer herzlich-
[ – 1 Zeichen fehlt] reue mit dem verlohrnen ſohn um̃kehren und ge-
denken/ was recht und gut iſt/ daſſelbige auch hernach
durch deine krafft vollbringen moͤgen/ und endlichen
mit allen andern glaͤubigen und gehorſamen kindern
an leib und ſeele/ zeitlich und ewig ſeelig werden/ durch
Jeſum Chriſtum/ deinen geliebten und gehorſamen
Sohn/ unſern einigen Herꝛen und Heiland
A M E N-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0195" n="182"/>
          <fw place="top" type="header">Geba&#x0364;tt der Eltern/ &#x017F;o ungerathne kinder haben.</fw><lb/>
          <p>Nun lieber Gott/ ich erfahre &#x017F;olches leider<lb/>
auch in meiner Kinderzucht/ und muß dir kla-<lb/>
gen/ daß ich ungehor&#x017F;ame und ungerathene<lb/>
Kinder habe/ die den weg Belials an &#x017F;ich ge-<lb/>
nommen/ und in gro&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ünde und la&#x017F;ter gerah-<lb/>
ten &#x017F;eind: Daru&#x0364;ber ich dan&#x0303; in gro&#x017F;&#x017F;e Traurig-<lb/>
keit/ beküm&#x0303;ernus und herzenleid kommen bin.<lb/>
Jch bitte dich herzlich/ du wolle&#x017F;t mir Gnade<lb/>
verleihen/ daß ich mein &#x017F;chwa&#x0364;res kreuz mit ge-<lb/>
dult tragen mo&#x0364;ge/ und darin&#x0303; deinen Va&#x0364;terli-<lb/>
chen will&#x1EBD; erken&#x0303;en/ daß du mich mit di&#x017F;em haus<lb/>
kreuz darum&#x0303; heim&#x017F;uche&#x017F;t/ auff daß ich meine<lb/>
hofnung un&#x0303; vertrauen de&#x017F;to &#x017F;ta&#x0364;rker zu dir mei-<lb/>
nem Gott &#x017F;eze/ un&#x0303; dich de&#x017F;to ern&#x017F;tlicher um&#x0303; ge-<lb/>
treuen bei&#x017F;tand anruffe/ auch in meinem beruff<lb/>
und kinder zucht de&#x017F;to flei&#x017F;&#x017F;iger &#x017F;eje.</p><lb/>
          <p>Die weil du aber/ lieber Gott und Vater/ an kei-<lb/>
nes Sünders tode noch verderben lu&#x017F;t oder gefallen<lb/>
ha&#x017F;t/ &#x017F;ondern wilt/ daß er &#x017F;ich bekehre/ von &#x017F;ünden ab-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;e/ und lebe: So bitte ich dich/ du wolle&#x017F;t meine kin-<lb/>
der durch deine gnad und allmacht/ auff rechten weg<lb/>
der Gott&#x017F;eligkeit wei&#x017F;en/ damit &#x017F;ie in wahrer herzlich-<lb/><gap unit="chars" quantity="1"/> reue mit dem verlohrnen &#x017F;ohn um&#x0303;kehren und ge-<lb/>
denken/ was recht und gut i&#x017F;t/ da&#x017F;&#x017F;elbige auch hernach<lb/>
durch deine krafft vollbringen mo&#x0364;gen/ und endlichen<lb/>
mit allen andern gla&#x0364;ubigen und gehor&#x017F;amen kindern<lb/>
an leib und &#x017F;eele/ zeitlich und ewig &#x017F;eelig werden/ durch<lb/>
Je&#x017F;um Chri&#x017F;tum/ deinen geliebten und gehor&#x017F;amen<lb/><hi rendition="#c">Sohn/ un&#x017F;ern einigen Her&#xA75B;en und Heiland<lb/>
A M E N-</hi></p>
        </div>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0195] Gebaͤtt der Eltern/ ſo ungerathne kinder haben. Nun lieber Gott/ ich erfahre ſolches leider auch in meiner Kinderzucht/ und muß dir kla- gen/ daß ich ungehorſame und ungerathene Kinder habe/ die den weg Belials an ſich ge- nommen/ und in groſſe ſünde und laſter gerah- ten ſeind: Daruͤber ich dañ in groſſe Traurig- keit/ beküm̃ernus und herzenleid kommen bin. Jch bitte dich herzlich/ du wolleſt mir Gnade verleihen/ daß ich mein ſchwaͤres kreuz mit ge- dult tragen moͤge/ und dariñ deinen Vaͤterli- chen willẽ erkeñen/ daß du mich mit diſem haus kreuz darum̃ heimſucheſt/ auff daß ich meine hofnung uñ vertrauen deſto ſtaͤrker zu dir mei- nem Gott ſeze/ uñ dich deſto ernſtlicher um̃ ge- treuen beiſtand anruffe/ auch in meinem beruff und kinder zucht deſto fleiſſiger ſeje. Die weil du aber/ lieber Gott und Vater/ an kei- nes Sünders tode noch verderben luſt oder gefallen haſt/ ſondern wilt/ daß er ſich bekehre/ von ſünden ab- laſſe/ und lebe: So bitte ich dich/ du wolleſt meine kin- der durch deine gnad und allmacht/ auff rechten weg der Gottſeligkeit weiſen/ damit ſie in wahrer herzlich- _ reue mit dem verlohrnen ſohn um̃kehren und ge- denken/ was recht und gut iſt/ daſſelbige auch hernach durch deine krafft vollbringen moͤgen/ und endlichen mit allen andern glaͤubigen und gehorſamen kindern an leib und ſeele/ zeitlich und ewig ſeelig werden/ durch Jeſum Chriſtum/ deinen geliebten und gehorſamen Sohn/ unſern einigen Herꝛen und Heiland A M E N-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/195
Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/195>, abgerufen am 22.12.2024.