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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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Abend-gebätt
HERREN/ der Himmel und Erden
gemacht hat. Ohne deine hülffe bin
ich nichts/ ohne deinen entsaz vermag
ich nichts. Darumb hilff du mir/ so
wirdt mir geholffen/ Ziehe deine gna-
den-hand nicht ab von mir/ damit ich
diese nacht vom Würg-Engel nicht
umbgebracht/ und deß zeitlichen und
ewigen Lebens beraubet werde. Ge-
denke doch/ daß du mein Vatter bist,
Beher zige/ daß ich dein Sohn deine Tochter/ umb de-
rent willen du deinen einigen Sohn in
dise welt gesandt/ welcher für mich zur
erlösung sein Blut vergossen und mich
zu seiner Himmels-Braut/ ja zum
Erben seines ewigen Reichs erwehlet.
Aber diß vergnüget meine Begirrden
gar wenig/ mich verlangee nach der
besizung der krone/ der krone der ehren/
damit mich dein sohn an jenem grossen
tage zur himmels-königin krönen soll.
Darumm mache mich würdig und be-
reit: ja verleihe gnädiglich/ daß ich sie

nicht

Abend-gebaͤtt
HERREN/ der Himmel und Erden
gemacht hat. Ohne deine hülffe bin
ich nichts/ ohne deinen entſaz vermag
ich nichts. Darumb hilff du mir/ ſo
wirdt mir geholffen/ Ziehe deine gna-
den-hand nicht ab von mir/ damit ich
dieſe nacht vom Würg-Engel nicht
umbgebracht/ und deß zeitlichen und
ewigen Lebens beraubet werde. Ge-
denke doch/ daß du mein Vatter biſt,
Beher zige/ daß ich dein Sohn deine Tochter/ umb de-
rent willen du deinen einigen Sohn in
diſe welt geſandt/ welcher für mich zur
erloͤſung ſein Blut vergoſſen und mich
zu ſeiner Himmels-Braut/ ja zum
Erben ſeines ewigen Reichs erwehlet.
Aber diß vergnuͤget meine Begirꝛden
gar wenig/ mich verlangee nach der
beſizung der krone/ der krone der ehrẽ/
damit mich dein ſohn an jenem groſſẽ
tage zur him̃els-koͤnigin kroͤnen ſoll.
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reit: ja verleihe gnaͤdiglich/ daß ich ſie

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[46/0059] Abend-gebaͤtt HERREN/ der Himmel und Erden gemacht hat. Ohne deine hülffe bin ich nichts/ ohne deinen entſaz vermag ich nichts. Darumb hilff du mir/ ſo wirdt mir geholffen/ Ziehe deine gna- den-hand nicht ab von mir/ damit ich dieſe nacht vom Würg-Engel nicht umbgebracht/ und deß zeitlichen und ewigen Lebens beraubet werde. Ge- denke doch/ daß du mein Vatter biſt, Beher zige/ daß ich dein Sohn deine Tochter/ umb de- rent willen du deinen einigen Sohn in diſe welt geſandt/ welcher für mich zur erloͤſung ſein Blut vergoſſen und mich zu ſeiner Himmels-Braut/ ja zum Erben ſeines ewigen Reichs erwehlet. Aber diß vergnuͤget meine Begirꝛden gar wenig/ mich verlangee nach der beſizung der krone/ der krone der ehrẽ/ damit mich dein ſohn an jenem groſſẽ tage zur him̃els-koͤnigin kroͤnen ſoll. Darum̃ mache mich würdig und be- reit: ja verleihe gnaͤdiglich/ daß ich ſie nicht

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/59>, abgerufen am 22.12.2024.