Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.Der Morgen thete kommen/ vor der Wor- Vnd: Wann nun der sternen-schaar/ die finstre Welchs mann also verändern kann: Wann nun der sternen schaar die nächte Oder: Wenn nun der sternen-schaar die nacht Endlich enthalte mann sich auch der vnzeiti- darü
Der Morgen thete kom̃en/ vor der Wor- Vnd: Wann nun der ſternen-ſchaar/ die finſtre Welchs mann alſo veraͤndern kann: Wann nun der ſternen ſchaar die naͤchte Oder: Wenn nun der ſternen-ſchaar die nacht Endlich enthalte mann ſich auch der vnzeiti- daruͤ
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Der Morgen thete kom̃en/ vor der Wor-
gen kam/
Vnd:
Wann nun der ſternen-ſchaar/ die finſtre
nacht thut bringen/
Welchs mann alſo veraͤndern kann:
Wann nun der ſternen ſchaar die naͤchte
beginnt zu bringen.
Oder:
Wenn nun der ſternen-ſchaar die nacht
pflegt zu bringen.
Endlich enthalte mann ſich auch der vnzeiti-
gen Auſſenlaſſung der Vocalen/ welche vor-
nemlich dreyerley: Erſtlich geſchicht dieſelbe im
anfange/ darnach im mittel/ vnd dann im ende
des Worts. Man muß aber wohl achtung ge-
ben/ in waßerley worten ſie zugelaſſen/ vnd ob
bey guten Rednern ſie uͤblich oder nicht/ befindet
mann/ daß es in vngebundener rede breuͤchlich/
ſo kann manns auch in gebundener ohne be-
dencken wohl dulden/ weil es zeiten breuͤchlicher
vnd auch zierlicher lautet/ wenn ein Vocal
außenbleibt/ vnd das Wort nicht ſo lang/ wie
vor. Denn ich kann wohl ſagen/ glid/ gnau/
grade/ druͤber/ gnug/ drauff/ drinnen/
gluͤck/ drein/ vor gelid/ genau/ gerade/
daruͤ
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