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Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

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XI.
Anapästische Ode.
Ermahnung zur Fröligkeit.
Satz.
Lentz/ Sommer/ Herbst/ Winter und andere zeiten/
Die müssen uns dienen zur Nahrung und kost:
Der Frühling lässt Streuser und Kräntze bereiten/
Gibt Blumen und Kreuter und ändert den frost/
Jm Frühling die Vogel sich nehren und mehren/
Sie singen und klingen und laßen sich hören/
Daß Thäler und Wälder und Felder zugleich/
Daß alles erschallet und wallet vor freuden!
Wo Coridon/ Phillis und andere weiden;
Die Wiese voll Blumen/ voll Fische der Teich
Muß unser Ergötzligkeit helffen vermehren;
Die Beume die blühen und grünen mit macht/
Die Hirsche seyn lustig und laßen sich hören/
Ein jedes so lebet und schwebet/ das lacht.
Gegensatz.
ES muß uns der Sommer und Herbest auch dienen
Der unsere Kammer und Scheinen erfüllt;
Es geben uns Honig im Sommer die Bienen/
Die Felder und Wälder Getreydich und Wild;
Der Herbest muß allerley Obest uns geben/
Bald äpfel/ bald Birnen/ bald edele Reben;
Der Herbest verehret und mehret den Wein/
Der unsere Keller und Tafeln auszieret/
Der frölich uns machet und Lieder gebühret/
Der unsern Geist treibet zu tichten allein.
Die
F 5
XI.
Anapaͤſtiſche Ode.
Ermahnung zur Froͤligkeit.
Satz.
Lentz/ Sommer/ Herbſt/ Winter und andere zeiten/
Die muͤſſen uns dienen zur Nahrung und koſt:
Der Fruͤhling laͤſſt Streuſer und Kraͤntze bereiten/
Gibt Blumen und Kreuter und aͤndert den froſt/
Jm Fruͤhling die Vogel ſich nehren und mehren/
Sie ſingen und klingen und laßen ſich hoͤren/
Daß Thaͤler und Waͤlder und Felder zugleich/
Daß alles erſchallet und wallet vor freuden!
Wo Coridon/ Phillis und andere weiden;
Die Wieſe voll Blumen/ voll Fiſche der Teich
Muß unſer Ergoͤtzligkeit helffen vermehren;
Die Beume die bluͤhen und gruͤnen mit macht/
Die Hirſche ſeyn luſtig und laßen ſich hoͤren/
Ein jedes ſo lebet und ſchwebet/ das lacht.
Gegenſatz.
ES muß uns der Sommer und Herbeſt auch dienen
Der unſere Kammer und Scheinen erfuͤllt;
Es geben uns Honig im Sommer die Bienen/
Die Felder und Waͤlder Getreydich und Wild;
Der Herbeſt muß allerley Obeſt uns geben/
Bald aͤpfel/ bald Birnen/ bald edele Reben;
Der Herbeſt verehret und mehret den Wein/
Der unſere Keller und Tafeln auszieret/
Der froͤlich uns machet und Lieder gebuͤhret/
Der unſern Geiſt treibet zu tichten allein.
Die
F 5
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[89./0105] XI. Anapaͤſtiſche Ode. Ermahnung zur Froͤligkeit. Satz. Lentz/ Sommer/ Herbſt/ Winter und andere zeiten/ Die muͤſſen uns dienen zur Nahrung und koſt: Der Fruͤhling laͤſſt Streuſer und Kraͤntze bereiten/ Gibt Blumen und Kreuter und aͤndert den froſt/ Jm Fruͤhling die Vogel ſich nehren und mehren/ Sie ſingen und klingen und laßen ſich hoͤren/ Daß Thaͤler und Waͤlder und Felder zugleich/ Daß alles erſchallet und wallet vor freuden! Wo Coridon/ Phillis und andere weiden; Die Wieſe voll Blumen/ voll Fiſche der Teich Muß unſer Ergoͤtzligkeit helffen vermehren; Die Beume die bluͤhen und gruͤnen mit macht/ Die Hirſche ſeyn luſtig und laßen ſich hoͤren/ Ein jedes ſo lebet und ſchwebet/ das lacht. Gegenſatz. ES muß uns der Sommer und Herbeſt auch dienen Der unſere Kammer und Scheinen erfuͤllt; Es geben uns Honig im Sommer die Bienen/ Die Felder und Waͤlder Getreydich und Wild; Der Herbeſt muß allerley Obeſt uns geben/ Bald aͤpfel/ bald Birnen/ bald edele Reben; Der Herbeſt verehret und mehret den Wein/ Der unſere Keller und Tafeln auszieret/ Der froͤlich uns machet und Lieder gebuͤhret/ Der unſern Geiſt treibet zu tichten allein. Die F 5

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 89.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/105>, abgerufen am 23.11.2024.