Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.6. Wann Flaccus schöne Lieder/wann Maro nicht bey mier/ so ist mier nur zuwieder die schönste lust und zier. 7. Die zeit wil nicht verfließen/wann Sappho schweigen muß/ wenn mich nicht kann durchsüßen der schwere Pindarus. 8. Doch weil ich ja soll scheidenund euch nicht länger sehn/ so hoff ich/ soll mit freuden mein wündschen auch geschehn. 9. Jn kurtzen komm ich wiederund dessen tröst ich mich/ da sollen denn die Lieder erst recht anheben sich. XXXVI. Ringel-ODE. 1. ADe du gifft der zeit/ du eitle Liebes-lust/die mier (ach blinde Welt!) vor diesem war bewust/ die mein gemüth und Sinnen bezaubert allbereit/ nur thorhtit zu beginnen; Ade du gift der zeit! 2. Jch C 4
6. Wann Flaccus ſchoͤne Lieder/wann Maro nicht bey mier/ ſo iſt mier nur zuwieder die ſchoͤnſte luſt und zier. 7. Die zeit wil nicht verfließen/wann Sappho ſchweigen muß/ wenn mich nicht kann durchſuͤßen der ſchwere Pindarus. 8. Doch weil ich ja ſoll ſcheidenund euch nicht laͤnger ſehn/ ſo hoff ich/ ſoll mit freuden mein wuͤndſchen auch geſchehn. 9. Jn kurtzen komm ich wiederund deſſen troͤſt ich mich/ da ſollen denn die Lieder erſt recht anheben ſich. XXXVI. Ringel-ODE. 1. ADe du gifft der zeit/ du eitle Liebes-luſt/die mier (ach blinde Welt!) vor dieſem war bewuſt/ die mein gemuͤth und Sinnen bezaubert allbereit/ nur thorhtit zu beginnen; Ade du gift der zeit! 2. Jch C 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0055" n="39."/> <lg n="6"> <head>6.</head><lb/> <l>Wann Flaccus ſchoͤne Lieder/</l><lb/> <l>wann Maro nicht bey mier/</l><lb/> <l>ſo iſt mier nur zuwieder</l><lb/> <l>die ſchoͤnſte luſt und zier.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head>7.</head><lb/> <l>Die zeit wil nicht verfließen/</l><lb/> <l>wann Sappho ſchweigen muß/</l><lb/> <l>wenn mich nicht kann durchſuͤßen</l><lb/> <l>der ſchwere Pindarus.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <head>8.</head><lb/> <l>Doch weil ich ja ſoll ſcheiden</l><lb/> <l>und euch nicht laͤnger ſehn/</l><lb/> <l>ſo hoff ich/ ſoll mit freuden</l><lb/> <l>mein wuͤndſchen auch geſchehn.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <head>9.</head><lb/> <l>Jn kurtzen komm ich wieder</l><lb/> <l>und deſſen troͤſt ich mich/</l><lb/> <l>da ſollen denn die Lieder</l><lb/> <l>erſt recht anheben ſich.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXVI.</hi></hi><lb/> Ringel-<hi rendition="#g">ODE</hi>.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <head>1.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">A</hi>De du gifft der zeit/ du eitle Liebes-luſt/</l><lb/> <l>die mier (ach blinde Welt!) vor dieſem war bewuſt/</l><lb/> <l>die mein gemuͤth und Sinnen</l><lb/> <l>bezaubert allbereit/</l><lb/> <l>nur thorhtit zu beginnen;</l><lb/> <l>Ade du gift der zeit!</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">2. Jch</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39./0055]
6.
Wann Flaccus ſchoͤne Lieder/
wann Maro nicht bey mier/
ſo iſt mier nur zuwieder
die ſchoͤnſte luſt und zier.
7.
Die zeit wil nicht verfließen/
wann Sappho ſchweigen muß/
wenn mich nicht kann durchſuͤßen
der ſchwere Pindarus.
8.
Doch weil ich ja ſoll ſcheiden
und euch nicht laͤnger ſehn/
ſo hoff ich/ ſoll mit freuden
mein wuͤndſchen auch geſchehn.
9.
Jn kurtzen komm ich wieder
und deſſen troͤſt ich mich/
da ſollen denn die Lieder
erſt recht anheben ſich.
XXXVI.
Ringel-ODE.
1.
ADe du gifft der zeit/ du eitle Liebes-luſt/
die mier (ach blinde Welt!) vor dieſem war bewuſt/
die mein gemuͤth und Sinnen
bezaubert allbereit/
nur thorhtit zu beginnen;
Ade du gift der zeit!
2. Jch
C 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |