Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.4. Sihe wie so schön die Sterne lachen/und du wilt dich schon von hinnen machen? Schöne/ du mein früh- und Abendstern/ nahe dich und bleibe nicht so fern. 5. Wenn gleich alle Stern' am Himmel schienen/könten sie mier dennoch wenig dienen/ Du Alleine bist mein bestes Licht/ bey dem keine Sonne mier gebricht. VI. Sonnet/ von 8- und 7-sylbigen versen. Nach der Erfindung der 20. Ode unsers Poeten. Tugend will ich allzeit lieben/ Tugend ist der beste Freund/ wenn die güldne Sonne scheint/ wenn die Wolcken uns betrüben/ wenn wier uns im Reisen üben; Tugend wird uns nimmer feind/ alles ist sehr wohl gemeint; Freunde wie der rauch verstieben/ Tugend aber jmmer bleibt/ die kein Armuth nicht vertreibt- Freunde/ wenn sie gleich verbunden sich zu geben in den Todt/ wenn wier aber seyn in noth/ wird nichts flüchtiger gefunden. VII.
4. Sihe wie ſo ſchoͤn die Sterne lachen/und du wilt dich ſchon von hinnen machen? Schoͤne/ du mein fruͤh- und Abendſtern/ nahe dich und bleibe nicht ſo fern. 5. Wenn gleich alle Stern’ am Himmel ſchienen/koͤnten ſie mier dennoch wenig dienen/ Du Alleine biſt mein beſtes Licht/ bey dem keine Sonne mier gebricht. VI. Sonnet/ von 8- und 7-ſylbigen verſen. Nach der Erfindung der 20. Ode unſers Poeten. Tugend will ich allzeit lieben/ Tugend iſt der beſte Freund/ wenn die guͤldne Sonne ſcheint/ wenn die Wolcken uns betruͤben/ wenn wier uns im Reiſen uͤben; Tugend wird uns nimmer feind/ alles iſt ſehr wohl gemeint; Freunde wie der rauch verſtieben/ Tugend aber jmmer bleibt/ die kein Armuth nicht vertreibt- Freunde/ wenn ſie gleich verbunden ſich zu geben in den Todt/ wenn wier aber ſeyn in noth/ wird nichts fluͤchtiger gefunden. VII.
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4.
Sihe wie ſo ſchoͤn die Sterne lachen/
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Schoͤne/ du mein fruͤh- und Abendſtern/
nahe dich und bleibe nicht ſo fern.
5.
Wenn gleich alle Stern’ am Himmel ſchienen/
koͤnten ſie mier dennoch wenig dienen/
Du Alleine biſt mein beſtes Licht/
bey dem keine Sonne mier gebricht.
VI.
Sonnet/
von 8- und 7-ſylbigen verſen.
Nach der Erfindung der 20. Ode unſers
Poeten.
Tugend will ich allzeit lieben/
Tugend iſt der beſte Freund/
wenn die guͤldne Sonne ſcheint/
wenn die Wolcken uns betruͤben/
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Tugend wird uns nimmer feind/
alles iſt ſehr wohl gemeint;
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Tugend aber jmmer bleibt/
die kein Armuth nicht vertreibt-
Freunde/ wenn ſie gleich verbunden
ſich zu geben in den Todt/
wenn wier aber ſeyn in noth/
wird nichts fluͤchtiger gefunden.
VII.
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