Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.daß mein Mund mit Weißheit blühe 2. O du fürstin aller kunst/ die mich kann mit Liebes-blückenso entzücken/ ach wie herrlich ist dein glantz und der krantz der den güldnen helm ümbringet und mich zwinget/ der auf deinem Häupte steht/ da der Sonnen blitz ausgeht/ da die gülden Engels-flammen sich entzünden allzusammen. 3. Deine Brust mit Perlen gantz ümb und ümb geschmücketmich entzücket: ja der hellen Augen zier funckeln dier wie des Adlers hohe straalen/ wenn sie pralen: Deine wangen wachsen dier/ wie der Tausendschönen zier/ von dem tau die Lippen nassen/ der entspringt auf Hermons gassen. 4. Du o werthe Creatar/ du hast mir das Hertz gerühret/und entführet/ deine zucker-süße wort seyn mein port/ ja
daß mein Mund mit Weißheit bluͤhe 2. O du fuͤrſtin aller kunſt/ die mich kann mit Liebes-bluͤckenſo entzuͤcken/ ach wie herrlich iſt dein glantz und der krantz der den guͤldnen helm uͤmbringet und mich zwinget/ der auf deinem Haͤupte ſteht/ da der Sonnen blitz ausgeht/ da die guͤlden Engels-flammen ſich entzuͤnden allzuſammen. 3. Deine Bruſt mit Perlen gantz uͤmb und uͤmb geſchmuͤcketmich entzuͤcket: ja der hellen Augen zier funckeln dier wie des Adlers hohe ſtraalen/ wenn ſie pralen: Deine wangen wachſen dier/ wie der Tauſendſchoͤnen zier/ von dem tau die Lippen naſſen/ der entſpringt auf Hermons gaſſen. 4. Du ô werthe Creatar/ du haſt mir das Hertz geruͤhret/und entfuͤhret/ deine zucker-ſuͤße wort ſeyn mein port/ ja
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daß mein Mund mit Weißheit bluͤhe
und in Tugend ſich bemuͤhe.
2.
O du fuͤrſtin aller kunſt/ die mich kann mit Liebes-bluͤcken
ſo entzuͤcken/
ach wie herrlich iſt dein glantz
und der krantz
der den guͤldnen helm uͤmbringet
und mich zwinget/
der auf deinem Haͤupte ſteht/
da der Sonnen blitz ausgeht/
da die guͤlden Engels-flammen
ſich entzuͤnden allzuſammen.
3.
Deine Bruſt mit Perlen gantz uͤmb und uͤmb geſchmuͤcket
mich entzuͤcket:
ja der hellen Augen zier
funckeln dier
wie des Adlers hohe ſtraalen/
wenn ſie pralen:
Deine wangen wachſen dier/
wie der Tauſendſchoͤnen zier/
von dem tau die Lippen naſſen/
der entſpringt auf Hermons gaſſen.
4.
Du ô werthe Creatar/ du haſt mir das Hertz geruͤhret/
und entfuͤhret/
deine zucker-ſuͤße wort
ſeyn mein port/
ja
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Zitationshilfe: | Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 61.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/77>, abgerufen am 16.02.2025. |