Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645.Der Adriatischen Rosemund ihnen andeuten lihs/ daß di tafel gedäkt und dispei-sen färtig wären. Der alte Her nahm den Markhold/ seinem ge- Dise mahl-zeit ward nicht weniger als der lust- Aende däs vihrten Buches. Der
Der Adriatiſchen Roſemund ihnen andeuten lihs/ daß di tafel gedaͤkt und diſpei-ſen faͤrtig waͤren. Der alte Her nahm den Markhold/ ſeinem ge- Diſe mahl-zeit ward nicht weniger als der luſt- Aende daͤs vihrten Buches. Der
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Der Adriatiſchen Roſemund
ihnen andeuten lihs/ daß di tafel gedaͤkt und diſpei-
ſen faͤrtig waͤren.
Der alte Her nahm den Markhold/ ſeinem ge-
woͤhnlichen gebrauche nahch/ in den arm/ und fuͤh-
ret’ ihn mit ſich in di tafel-ſtube. Di Roſemund/
welche liber alle-zeit bei ihrem Trauten gewaͤſen
waͤre/ ging naͤben ihm haͤhr/ und wahr immer-zu
di naͤhſte; jah uͤber der tafel ſelbſt/ kahm ſi ihrer
ſchwaͤſter zufohr/ und ſazte ſich alſo-bald naͤben ihn/
damit ſi jah ſeiner beiwaͤſenheit raͤcht genuͤhſſen
moͤchte.
Diſe mahl-zeit ward nicht weniger als der luſt-
wal mit aller-hand kurz-weiligen geſpraͤchen fol-
bracht/ welche ſich auch ſo lange verzogen/ daß es
ſchon mitternacht wahr/ als ſi ſich zu bette bega-
ben/ und di Roſemund ihren Lihbſten verlahſſen
muſte: welches ihr in wahrheit uͤber alle mahſſen
verdruͤhslich und ſo widerwaͤrtig fohrkahm/ daß ſi
faſt di ganze nacht ſchlahf-lohs und in ſtaͤhtigen
libes-gedanken zu-brachte.
Aende daͤs vihrten Buches.
Der
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