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Ziegler, Franz Wilhelm: Saat und Ernte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 129–196. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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der Haken sein, an dem Gott ein Herz fängt, und der verstoßene Sohn des Hauses ist schon dessen Stütze geworden. --

Wir haben Sie nie verstoßen, lieber Meister, sagte der Actuar, wir haben Ihnen nie absichtlich Böses gethan. Schlechte Menschen, wenn sie Dinge zu den Acten bringen, die wir nicht übergehen können, sind diejenigen, welche die Bolzen schmieden, die wir abschießen müssen. --

Ich rede nicht mit Ihnen, erwiderte der Müller ganz kurz. Begeben Sie sich zur Ruhe, wandte er sich zum Justizrath, morgen früh wollen wir das Weitere überlegen. Ich werde gleich früh zum Schmied gehen und hören, wie die Sachen stehen, und ob nicht in der Stadt Militär oder sonst eine Hülfe angekommen ist, welche Scenen, wie die von diesem Abend, verhindert, oder ob es nothwendig ist, Sie über die Grenze zu bringen. Lange hält die Sache nicht an, das habe ich in der Stadt gesehen; denn das Volk weiß nicht, was es will, und weiß vor allen Dingen nicht, was es soll. --

Bleiben Sie noch etwas bei uns, rief der Justizrath, der still in sich versunken war und zuweilen eine Thräne trocknete, während er am Ofen sich erwärmte und am Kaffee erquickte, bleiben Sie doch noch etwas bei uns. Man muß sich doch auf alle Fälle verabreden. Denn die Dinge kommen oft ganz unerwartet und anders, als man denkt.

der Haken sein, an dem Gott ein Herz fängt, und der verstoßene Sohn des Hauses ist schon dessen Stütze geworden. —

Wir haben Sie nie verstoßen, lieber Meister, sagte der Actuar, wir haben Ihnen nie absichtlich Böses gethan. Schlechte Menschen, wenn sie Dinge zu den Acten bringen, die wir nicht übergehen können, sind diejenigen, welche die Bolzen schmieden, die wir abschießen müssen. —

Ich rede nicht mit Ihnen, erwiderte der Müller ganz kurz. Begeben Sie sich zur Ruhe, wandte er sich zum Justizrath, morgen früh wollen wir das Weitere überlegen. Ich werde gleich früh zum Schmied gehen und hören, wie die Sachen stehen, und ob nicht in der Stadt Militär oder sonst eine Hülfe angekommen ist, welche Scenen, wie die von diesem Abend, verhindert, oder ob es nothwendig ist, Sie über die Grenze zu bringen. Lange hält die Sache nicht an, das habe ich in der Stadt gesehen; denn das Volk weiß nicht, was es will, und weiß vor allen Dingen nicht, was es soll. —

Bleiben Sie noch etwas bei uns, rief der Justizrath, der still in sich versunken war und zuweilen eine Thräne trocknete, während er am Ofen sich erwärmte und am Kaffee erquickte, bleiben Sie doch noch etwas bei uns. Man muß sich doch auf alle Fälle verabreden. Denn die Dinge kommen oft ganz unerwartet und anders, als man denkt.

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[0051] der Haken sein, an dem Gott ein Herz fängt, und der verstoßene Sohn des Hauses ist schon dessen Stütze geworden. — Wir haben Sie nie verstoßen, lieber Meister, sagte der Actuar, wir haben Ihnen nie absichtlich Böses gethan. Schlechte Menschen, wenn sie Dinge zu den Acten bringen, die wir nicht übergehen können, sind diejenigen, welche die Bolzen schmieden, die wir abschießen müssen. — Ich rede nicht mit Ihnen, erwiderte der Müller ganz kurz. Begeben Sie sich zur Ruhe, wandte er sich zum Justizrath, morgen früh wollen wir das Weitere überlegen. Ich werde gleich früh zum Schmied gehen und hören, wie die Sachen stehen, und ob nicht in der Stadt Militär oder sonst eine Hülfe angekommen ist, welche Scenen, wie die von diesem Abend, verhindert, oder ob es nothwendig ist, Sie über die Grenze zu bringen. Lange hält die Sache nicht an, das habe ich in der Stadt gesehen; denn das Volk weiß nicht, was es will, und weiß vor allen Dingen nicht, was es soll. — Bleiben Sie noch etwas bei uns, rief der Justizrath, der still in sich versunken war und zuweilen eine Thräne trocknete, während er am Ofen sich erwärmte und am Kaffee erquickte, bleiben Sie doch noch etwas bei uns. Man muß sich doch auf alle Fälle verabreden. Denn die Dinge kommen oft ganz unerwartet und anders, als man denkt.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T14:10:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T14:10:09Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Ziegler, Franz Wilhelm: Saat und Ernte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 129–196. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ziegler_ernte_1910/51>, abgerufen am 21.11.2024.