Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.Zuschrifft. werden Ew. Königl. Hoheit das Un-ternehmen selbst allergnädigst gut heis- sen. JHR hoch-erleuchtetes Gemüth wird über diß deutlich einsehen, daß es de- nen Potentaten nicht weniger Ehre brin- ge, das Königliche Gesetze ihres GOttes, das die fürtreflichsten Könige vor Zeiten selbst schreiben müssen, und das grosse Evangelium ihres einigen Erlösers zu vertheidigen; als einer Last Fabeln des Alterthums, oder einem vergeblichen Wort-Streite der Gelehrten, oder gar einem künstlichen Nachäffen der Natur, Jhre Majestät her zu leihen. Was ist also übrig, Allergnädigster Herr, als daß ich mit diesem meinen Glaubens- Bekänntnisse den allertreuesten Wunsch verbinde: Daß der Monarche der gan- tzen Welt, und die selbst-ständige Ewig- keit, die sich nicht geschämet, ihre Ho- heit
Zuſchrifft. werden Ew. Koͤnigl. Hoheit das Un-ternehmen ſelbſt allergnaͤdigſt gut heiſ- ſen. JHR hoch-erleuchtetes Gemuͤth wird uͤber diß deutlich einſehen, daß es de- nen Potentaten nicht weniger Ehre brin- ge, das Koͤnigliche Geſetze ihres GOttes, das die fuͤrtreflichſten Koͤnige vor Zeiten ſelbſt ſchreiben muͤſſen, und das groſſe Evangelium ihres einigen Erloͤſers zu vertheidigen; als einer Laſt Fabeln des Alterthums, oder einem vergeblichen Wort-Streite der Gelehrten, oder gar einem kuͤnſtlichen Nachaͤffen der Natur, Jhre Majeſtaͤt her zu leihen. Was iſt alſo uͤbrig, Allergnaͤdigſter Herr, als daß ich mit dieſem meinen Glaubens- Bekaͤnntniſſe den allertreueſten Wunſch verbinde: Daß der Monarche der gan- tzen Welt, und die ſelbſt-ſtaͤndige Ewig- keit, die ſich nicht geſchaͤmet, ihre Ho- heit
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Zuſchrifft.
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ternehmen ſelbſt allergnaͤdigſt gut heiſ-
ſen. JHR hoch-erleuchtetes Gemuͤth
wird uͤber diß deutlich einſehen, daß es de-
nen Potentaten nicht weniger Ehre brin-
ge, das Koͤnigliche Geſetze ihres GOttes,
das die fuͤrtreflichſten Koͤnige vor Zeiten
ſelbſt ſchreiben muͤſſen, und das groſſe
Evangelium ihres einigen Erloͤſers zu
vertheidigen; als einer Laſt Fabeln des
Alterthums, oder einem vergeblichen
Wort-Streite der Gelehrten, oder gar
einem kuͤnſtlichen Nachaͤffen der Natur,
Jhre Majeſtaͤt her zu leihen. Was iſt
alſo uͤbrig, Allergnaͤdigſter Herr,
als daß ich mit dieſem meinen Glaubens-
Bekaͤnntniſſe den allertreueſten Wunſch
verbinde: Daß der Monarche der gan-
tzen Welt, und die ſelbſt-ſtaͤndige Ewig-
keit, die ſich nicht geſchaͤmet, ihre Ho-
heit
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