Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

Der der rechte Vater ist über alles, was
da Kinder heisset im Himmel und auf Er-
den,
Ephes. 3, 15.

9. Unterstehen sich auch wohl die Bösen GOtt ihren Vater
zu nennen?

Ja.) Du hast eine Huren-Stirn, du
wilst dich nicht mehr schämen; Und schrey-
est gleichwohl
zu mir: Lieber Vater, du
Meister meiner Jugend! Jer. 3, 3. 4.

10. Thut ihnen denn GOtt auch einiges Gute?

Ja.) Er lässet seine Sonne aufgehen über
die Bösen und über die Guten, und lässet
regnen über Gerechte und Ungerechte, Matt.
5, 4. 5.

11. Wie werden sie deßwegen in der heiligen Schrifft
genennet?

Leute dieser Welt, welche ihr Theil haben
in ihrem Leben, welchen du den Bauch fül-
lest mit deinem Schatz,
Ps. 17, 14.

12. Warum geschicht denn solches?

Daß sie den HErrn suchen sollen, ob sie
doch ihn fühlen und finden möchten, Apost.
Gesch. 17, 27.

13. Muß man also von der Welt und der Sünde ausgehen,
wenn man GOtt zum rechten Vater haben will?

Ja.) Gehet aus von ihnen, und sondert
euch ab, spricht der HErr, und rühret kein
Unreines an, so will ich
euch annehmen,
und euer Vater seyn, und ihr solt meine

Söh-

Der der rechte Vater iſt uͤber alles, was
da Kinder heiſſet im Himmel und auf Er-
den,
Epheſ. 3, 15.

9. Unterſtehen ſich auch wohl die Boͤſen GOtt ihren Vater
zu nennen?

Ja.) Du haſt eine Huren-Stirn, du
wilſt dich nicht mehr ſchaͤmen; Und ſchrey-
eſt gleichwohl
zu mir: Lieber Vater, du
Meiſter meiner Jugend! Jer. 3, 3. 4.

10. Thut ihnen denn GOtt auch einiges Gute?

Ja.) Er laͤſſet ſeine Sonne aufgehen uͤber
die Boͤſen und uͤber die Guten, und laͤſſet
regnen uͤber Gerechte und Ungerechte, Matt.
5, 4. 5.

11. Wie werden ſie deßwegen in der heiligen Schrifft
genennet?

Leute dieſer Welt, welche ihr Theil haben
in ihrem Leben, welchen du den Bauch fuͤl-
leſt mit deinem Schatz,
Pſ. 17, 14.

12. Warum geſchicht denn ſolches?

Daß ſie den HErrn ſuchen ſollen, ob ſie
doch ihn fuͤhlen und finden moͤchten, Apoſt.
Geſch. 17, 27.

13. Muß man alſo von der Welt und der Suͤnde ausgehen,
wenn man GOtt zum rechten Vater haben will?

Ja.) Gehet aus von ihnen, und ſondert
euch ab, ſpricht der HErr, und ruͤhret kein
Unreines an, ſo will ich
euch annehmen,
und euer Vater ſeyn, und ihr ſolt meine

Soͤh-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0191" n="158"/>
              <p>Der <hi rendition="#fr">der rechte Vater</hi> i&#x017F;t u&#x0364;ber alles, was<lb/>
da Kinder hei&#x017F;&#x017F;et im Himmel und auf <hi rendition="#fr">Er-<lb/>
den,</hi> Ephe&#x017F;. 3, 15.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>9. Unter&#x017F;tehen &#x017F;ich auch wohl die Bo&#x0364;&#x017F;en GOtt ihren Vater<lb/>
zu nennen?</head><lb/>
              <p>Ja.) <hi rendition="#fr">Du ha&#x017F;t eine Huren-Stirn,</hi> du<lb/>
wil&#x017F;t dich nicht mehr &#x017F;cha&#x0364;men; <hi rendition="#fr">Und &#x017F;chrey-<lb/>
e&#x017F;t gleichwohl</hi> zu mir: <hi rendition="#fr">Lieber Vater,</hi> du<lb/>
Mei&#x017F;ter meiner Jugend! Jer. 3, 3. 4.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>10. Thut ihnen denn GOtt auch einiges Gute?</head><lb/>
              <p>Ja.) Er la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;eine Sonne aufgehen u&#x0364;ber<lb/><hi rendition="#fr">die Bo&#x0364;&#x017F;en</hi> und u&#x0364;ber die Guten, und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et<lb/>
regnen u&#x0364;ber Gerechte und <hi rendition="#fr">Ungerechte,</hi> Matt.<lb/>
5, 4. 5.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>11. Wie werden &#x017F;ie deßwegen in der heiligen Schrifft<lb/>
genennet?</head><lb/>
              <p>Leute die&#x017F;er Welt, welche ihr Theil haben<lb/>
in ihrem Leben, welchen <hi rendition="#fr">du den Bauch fu&#x0364;l-<lb/>
le&#x017F;t mit deinem Schatz,</hi> P&#x017F;. 17, 14.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>12. Warum ge&#x017F;chicht denn &#x017F;olches?</head><lb/>
              <p>Daß &#x017F;ie den HErrn <hi rendition="#fr">&#x017F;uchen &#x017F;ollen,</hi> ob &#x017F;ie<lb/>
doch ihn fu&#x0364;hlen und finden mo&#x0364;chten, Apo&#x017F;t.<lb/>
Ge&#x017F;ch. 17, 27.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>13. Muß man al&#x017F;o von der Welt und der Su&#x0364;nde ausgehen,<lb/>
wenn man GOtt zum rechten Vater haben will?</head><lb/>
              <p>Ja.) <hi rendition="#fr">Gehet aus</hi> von ihnen, und &#x017F;ondert<lb/>
euch ab, &#x017F;pricht der HErr, und <hi rendition="#fr">ru&#x0364;hret kein<lb/>
Unreines an, &#x017F;o will ich</hi> euch annehmen,<lb/>
und euer <hi rendition="#fr">Vater &#x017F;eyn,</hi> und ihr &#x017F;olt meine<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">So&#x0364;h-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[158/0191] Der der rechte Vater iſt uͤber alles, was da Kinder heiſſet im Himmel und auf Er- den, Epheſ. 3, 15. 9. Unterſtehen ſich auch wohl die Boͤſen GOtt ihren Vater zu nennen? Ja.) Du haſt eine Huren-Stirn, du wilſt dich nicht mehr ſchaͤmen; Und ſchrey- eſt gleichwohl zu mir: Lieber Vater, du Meiſter meiner Jugend! Jer. 3, 3. 4. 10. Thut ihnen denn GOtt auch einiges Gute? Ja.) Er laͤſſet ſeine Sonne aufgehen uͤber die Boͤſen und uͤber die Guten, und laͤſſet regnen uͤber Gerechte und Ungerechte, Matt. 5, 4. 5. 11. Wie werden ſie deßwegen in der heiligen Schrifft genennet? Leute dieſer Welt, welche ihr Theil haben in ihrem Leben, welchen du den Bauch fuͤl- leſt mit deinem Schatz, Pſ. 17, 14. 12. Warum geſchicht denn ſolches? Daß ſie den HErrn ſuchen ſollen, ob ſie doch ihn fuͤhlen und finden moͤchten, Apoſt. Geſch. 17, 27. 13. Muß man alſo von der Welt und der Suͤnde ausgehen, wenn man GOtt zum rechten Vater haben will? Ja.) Gehet aus von ihnen, und ſondert euch ab, ſpricht der HErr, und ruͤhret kein Unreines an, ſo will ich euch annehmen, und euer Vater ſeyn, und ihr ſolt meine Soͤh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/191
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/191>, abgerufen am 21.11.2024.