Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

Desselbigen gleichen auch der Geist hilfft
unserer Schwachheit auf. Denn wir wis[-]
sen nicht,
was wir beten sollen, wie sichs ge-
bühret, Rom. 8, 26.

17. Wer leget also das gewisseste Zeugniß unserer Kind-
schafft ab?

Derselbe Geist giebt Zeugniß unserm
Geist, daß wir GOttes Kinder seyn, Rom.
8, 16.

(18. Wie machte es der gefallene Petrus bey einer solchen
Gelegenheit?

Petrus ward traurig, daß er zu dreyen mahlen
zu ihm sagte: Hast du mich lieb? Und sprach zu ihm:
HErr, du weissest alle Dinge, du weissest, daß ich
dich lieb habe,
Joh. 21, 16.)

19. Wozu dienet uns hierbey die Schrifft?

Alles, was zuvor geschrieben ist, das ist
uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch
Gedult und Trost der Schrifft Hoff-
nung
haben, Rom. 15, 4.

20. Sage mir einen solchen Trost der Schrifft?

So spricht der HErr: Kan auch ein Weib
ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht
erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und
ob sie desselbigen vergässe, so will ich doch
dein nicht vergessen;
Siehe, in die Hände
habe ich dich gezeichnet, Jes. 49, 15. 16.

Jst nicht Ephraim mein theurer Sohn,
und mein trautes Kind? Jch gedencke noch

wohl

Deſſelbigen gleichen auch der Geiſt hilfft
unſerer Schwachheit auf. Denn wir wiſ[-]
ſen nicht,
was wir beten ſollen, wie ſichs ge-
buͤhret, Rom. 8, 26.

17. Wer leget alſo das gewiſſeſte Zeugniß unſerer Kind-
ſchafft ab?

Derſelbe Geiſt giebt Zeugniß unſerm
Geiſt, daß wir GOttes Kinder ſeyn, Rom.
8, 16.

(18. Wie machte es der gefallene Petrus bey einer ſolchen
Gelegenheit?

Petrus ward traurig, daß er zu dreyen mahlen
zu ihm ſagte: Haſt du mich lieb? Und ſprach zu ihm:
HErr, du weiſſeſt alle Dinge, du weiſſeſt, daß ich
dich lieb habe,
Joh. 21, 16.)

19. Wozu dienet uns hierbey die Schrifft?

Alles, was zuvor geſchrieben iſt, das iſt
uns zur Lehre geſchrieben, auf daß wir durch
Gedult und Troſt der Schrifft Hoff-
nung
haben, Rom. 15, 4.

20. Sage mir einen ſolchen Troſt der Schrifft?

So ſpricht der HErr: Kan auch ein Weib
ihres Kindleins vergeſſen, daß ſie ſich nicht
erbarme uͤber den Sohn ihres Leibes? Und
ob ſie deſſelbigen vergaͤſſe, ſo will ich doch
dein nicht vergeſſen;
Siehe, in die Haͤnde
habe ich dich gezeichnet, Jeſ. 49, 15. 16.

Jſt nicht Ephraim mein theurer Sohn,
und mein trautes Kind? Jch gedencke noch

wohl
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0193" n="160"/>
              <p>De&#x017F;&#x017F;elbigen gleichen auch der Gei&#x017F;t hilfft<lb/>
un&#x017F;erer Schwachheit auf. Denn <hi rendition="#fr">wir wi&#x017F;<supplied>-</supplied><lb/>
&#x017F;en nicht,</hi> was wir beten &#x017F;ollen, wie &#x017F;ichs ge-<lb/>
bu&#x0364;hret, Rom. 8, 26.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>17. Wer leget al&#x017F;o das gewi&#x017F;&#x017F;e&#x017F;te Zeugniß un&#x017F;erer Kind-<lb/>
&#x017F;chafft ab?</head><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Der&#x017F;elbe Gei&#x017F;t</hi> giebt Zeugniß un&#x017F;erm<lb/>
Gei&#x017F;t, daß wir GOttes Kinder &#x017F;eyn, Rom.<lb/>
8, 16.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>(18. Wie machte es der gefallene Petrus bey einer &#x017F;olchen<lb/>
Gelegenheit?</head><lb/>
              <p>Petrus ward traurig, daß er zu dreyen mahlen<lb/>
zu ihm &#x017F;agte: Ha&#x017F;t du mich lieb? Und &#x017F;prach zu ihm:<lb/><hi rendition="#fr">HErr, du wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t alle Dinge, du wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t, daß ich<lb/>
dich lieb habe,</hi> Joh. 21, 16.)</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>19. Wozu dienet uns hierbey die Schrifft?</head><lb/>
              <p>Alles, was zuvor ge&#x017F;chrieben i&#x017F;t, das i&#x017F;t<lb/>
uns zur Lehre ge&#x017F;chrieben, auf daß wir durch<lb/><hi rendition="#fr">Gedult und Tro&#x017F;t der Schrifft Hoff-<lb/>
nung</hi> haben, Rom. 15, 4.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>20. Sage mir einen &#x017F;olchen Tro&#x017F;t der Schrifft?</head><lb/>
              <p>So &#x017F;pricht der HErr: Kan auch ein Weib<lb/>
ihres Kindleins verge&#x017F;&#x017F;en, daß &#x017F;ie &#x017F;ich nicht<lb/>
erbarme u&#x0364;ber den Sohn ihres Leibes? <hi rendition="#fr">Und<lb/>
ob &#x017F;ie de&#x017F;&#x017F;elbigen verga&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;o will ich doch<lb/>
dein nicht verge&#x017F;&#x017F;en;</hi> Siehe, in die Ha&#x0364;nde<lb/>
habe ich dich gezeichnet, Je&#x017F;. 49, 15. 16.</p><lb/>
              <p>J&#x017F;t nicht Ephraim mein theurer Sohn,<lb/>
und mein trautes Kind? Jch gedencke noch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wohl</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0193] Deſſelbigen gleichen auch der Geiſt hilfft unſerer Schwachheit auf. Denn wir wiſ- ſen nicht, was wir beten ſollen, wie ſichs ge- buͤhret, Rom. 8, 26. 17. Wer leget alſo das gewiſſeſte Zeugniß unſerer Kind- ſchafft ab? Derſelbe Geiſt giebt Zeugniß unſerm Geiſt, daß wir GOttes Kinder ſeyn, Rom. 8, 16. (18. Wie machte es der gefallene Petrus bey einer ſolchen Gelegenheit? Petrus ward traurig, daß er zu dreyen mahlen zu ihm ſagte: Haſt du mich lieb? Und ſprach zu ihm: HErr, du weiſſeſt alle Dinge, du weiſſeſt, daß ich dich lieb habe, Joh. 21, 16.) 19. Wozu dienet uns hierbey die Schrifft? Alles, was zuvor geſchrieben iſt, das iſt uns zur Lehre geſchrieben, auf daß wir durch Gedult und Troſt der Schrifft Hoff- nung haben, Rom. 15, 4. 20. Sage mir einen ſolchen Troſt der Schrifft? So ſpricht der HErr: Kan auch ein Weib ihres Kindleins vergeſſen, daß ſie ſich nicht erbarme uͤber den Sohn ihres Leibes? Und ob ſie deſſelbigen vergaͤſſe, ſo will ich doch dein nicht vergeſſen; Siehe, in die Haͤnde habe ich dich gezeichnet, Jeſ. 49, 15. 16. Jſt nicht Ephraim mein theurer Sohn, und mein trautes Kind? Jch gedencke noch wohl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/193
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/193>, abgerufen am 21.11.2024.