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Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.

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1733.

An das Creutz geheffter Seegen
Uberschatte unser Hauß.

Salomo, dein Zepter-Stecken
Winck uns gnädiglich herbey,
Josua, der Feinde Schrecken,

Mach uns von der Sünde frey.
Hochgebohrner Weibes-Saamen,
Heilger Fürst, Melchisedech,
Trage alle unsre Nahmen
Auf dem Hohen-Priester-Blech.
Du von Millionen Wagen
Jn die Lufft Begleiteter,
Und zu deinem Stuhl getragen,
Und zur Krafft Erhöheter.
Hier blieb mir die Zunge kleben,
Weil sie noch nicht himmlisch war,
JESUS, GOtt mit uns, soll leben,
Welch ein Nahme! Er ists gar.
CXII. Auff den seligen ältesten Martin
Linner.
Und wo nehm ich Worte her,
Worte, die den Grund der Seelen
Nicht verheelen,
Worte, welche jederman
Fassen kan?
Geist der Gnaden! deine Regung,
Deine dringende Bewegung,
Nähm ich ietzt mit Freuden an.
O du auserwähltes Glied
Des verklärten Creutzes-Stammes,
Unsers Lammes;
Dessen Geist der Aeltsten Schaar
Nahe war,
Und den Vier berühmten Zeugen,
Wel-

1733.

An das Creutz geheffter Seegen
Uberſchatte unſer Hauß.

Salomo, dein Zepter-Stecken
Winck uns gnaͤdiglich herbey,
Joſua, der Feinde Schrecken,

Mach uns von der Suͤnde frey.
Hochgebohrner Weibes-Saamen,
Heilger Fuͤrſt, Melchiſedech,
Trage alle unſre Nahmen
Auf dem Hohen-Prieſter-Blech.
Du von Millionen Wagen
Jn die Lufft Begleiteter,
Und zu deinem Stuhl getragen,
Und zur Krafft Erhoͤheter.
Hier blieb mir die Zunge kleben,
Weil ſie noch nicht himmliſch war,
JESUS, GOtt mit uns, ſoll leben,
Welch ein Nahme! Er iſts gar.
CXII. Auff den ſeligen aͤlteſten Martin
Linner.
Und wo nehm ich Worte her,
Worte, die den Grund der Seelen
Nicht verheelen,
Worte, welche jederman
Faſſen kan?
Geiſt der Gnaden! deine Regung,
Deine dringende Bewegung,
Naͤhm ich ietzt mit Freuden an.
O du auserwaͤhltes Glied
Des verklaͤrten Creutzes-Stammes,
Unſers Lammes;
Deſſen Geiſt der Aeltſten Schaar
Nahe war,
Und den Vier beruͤhmten Zeugen,
Wel-
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[271/0281] 1733. An das Creutz geheffter Seegen Uberſchatte unſer Hauß. Salomo, dein Zepter-Stecken Winck uns gnaͤdiglich herbey, Joſua, der Feinde Schrecken, Mach uns von der Suͤnde frey. Hochgebohrner Weibes-Saamen, Heilger Fuͤrſt, Melchiſedech, Trage alle unſre Nahmen Auf dem Hohen-Prieſter-Blech. Du von Millionen Wagen Jn die Lufft Begleiteter, Und zu deinem Stuhl getragen, Und zur Krafft Erhoͤheter. Hier blieb mir die Zunge kleben, Weil ſie noch nicht himmliſch war, JESUS, GOtt mit uns, ſoll leben, Welch ein Nahme! Er iſts gar. CXII. Auff den ſeligen aͤlteſten Martin Linner. Und wo nehm ich Worte her, Worte, die den Grund der Seelen Nicht verheelen, Worte, welche jederman Faſſen kan? Geiſt der Gnaden! deine Regung, Deine dringende Bewegung, Naͤhm ich ietzt mit Freuden an. O du auserwaͤhltes Glied Des verklaͤrten Creutzes-Stammes, Unſers Lammes; Deſſen Geiſt der Aeltſten Schaar Nahe war, Und den Vier beruͤhmten Zeugen, Wel-

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/281>, abgerufen am 14.05.2024.