Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.
Wo ist der arme Mann, Der hier nur thränte, Und sich von Jugend an Nach Salem sehnte. Da sitzt er Freuden-voll Zu deinen Füssen, Und giebt dir einen Zoll Von tausend Küssen. Und jener, welcher hier Dein Häuflein lehrte, Und viele HErr zu dir, Dem Licht, bekehrte. Steht prächtig oben an, Als eine Sonne, Und jauchzet, was er kan Bey solcher Wonne. Der dich in dieser Zeit Als Liebe priese, Und zur Gerechtigkeit Die Menschen wiese. Der blitzt in deinem Glantz, Gleich einem Sterne; Sein Nahme leuchtet gantz Auch in der Ferne. Der helle Haufe gläntzt Vor deinem Throne, Den in der Zeit bekräntzt Die Marter-Crone. Dort bey des Lammes Mahl Erscheint im Reigen Die auserwehlte Zahl Der treuen Zeugen. Was unsrer Väter Schaar, Und den Propheten, Jns
Wo iſt der arme Mann, Der hier nur thraͤnte, Und ſich von Jugend an Nach Salem ſehnte. Da ſitzt er Freuden-voll Zu deinen Fuͤſſen, Und giebt dir einen Zoll Von tauſend Kuͤſſen. Und jener, welcher hier Dein Haͤuflein lehrte, Und viele HErr zu dir, Dem Licht, bekehrte. Steht praͤchtig oben an, Als eine Sonne, Und jauchzet, was er kan Bey ſolcher Wonne. Der dich in dieſer Zeit Als Liebe prieſe, Und zur Gerechtigkeit Die Menſchen wieſe. Der blitzt in deinem Glantz, Gleich einem Sterne; Sein Nahme leuchtet gantz Auch in der Ferne. Der helle Haufe glaͤntzt Vor deinem Throne, Den in der Zeit bekraͤntzt Die Marter-Crone. Dort bey des Lammes Mahl Erſcheint im Reigen Die auserwehlte Zahl Der treuen Zeugen. Was unſrer Vaͤter Schaar, Und den Propheten, Jns
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1721.
Befreyt von aller Muͤh,
Auff Zion ſteigen.
Wo iſt der arme Mann,
Der hier nur thraͤnte,
Und ſich von Jugend an
Nach Salem ſehnte.
Da ſitzt er Freuden-voll
Zu deinen Fuͤſſen,
Und giebt dir einen Zoll
Von tauſend Kuͤſſen.
Und jener, welcher hier
Dein Haͤuflein lehrte,
Und viele HErr zu dir,
Dem Licht, bekehrte.
Steht praͤchtig oben an,
Als eine Sonne,
Und jauchzet, was er kan
Bey ſolcher Wonne.
Der dich in dieſer Zeit
Als Liebe prieſe,
Und zur Gerechtigkeit
Die Menſchen wieſe.
Der blitzt in deinem Glantz,
Gleich einem Sterne;
Sein Nahme leuchtet gantz
Auch in der Ferne.
Der helle Haufe glaͤntzt
Vor deinem Throne,
Den in der Zeit bekraͤntzt
Die Marter-Crone.
Dort bey des Lammes Mahl
Erſcheint im Reigen
Die auserwehlte Zahl
Der treuen Zeugen.
Was unſrer Vaͤter Schaar,
Und den Propheten,
Jns
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