Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.
Gedeyt in Zions Mauren, Die eine Friedens-Stadt: Es müsse ewig dauren, Was GOtt gegründet hat; Auch müssens sehn und hören, Die seine Hasser sind, Daß bey der Liebe Chören Euch alles lieb gewinnt. GOtt lasse unser Flehen Bey ihm erhöret seyn, Daß wir euch wachsen sehen Jn Christi Creutz-Gemein, Und unter uns erbauen Ein Hauß des HErrn bequem, Biß daß wir alle schauen Das Glück Jerusalem. XXXI. Auf seiner Gemahlin 24. Geburts- Tag. DU ewigs Liebes-Wesen du, Sey ewiglich gepreist, Daß du aus deiner tiefen Ruh Uns Tag vor Tag erfreust. Wo fang ich deinen Ruhm nur an, Wo hört mein Loben auf? Du unsrer Seele lieber Mann! Dein Trieb ist schnell im Lauf. Hier hast du unser beyder Geist, Formir dir etwas draus, Das dich nach allen Würden preist: Er sey dein Tempel-Hauß. Und siehst du ein und anders noch, Das dir nicht wohlgefällt, Du
Gedeyt in Zions Mauren, Die eine Friedens-Stadt: Es muͤſſe ewig dauren, Was GOtt gegruͤndet hat; Auch muͤſſens ſehn und hoͤren, Die ſeine Haſſer ſind, Daß bey der Liebe Choͤren Euch alles lieb gewinnt. GOtt laſſe unſer Flehen Bey ihm erhoͤret ſeyn, Daß wir euch wachſen ſehen Jn Chriſti Creutz-Gemein, Und unter uns erbauen Ein Hauß des HErrn bequem, Biß daß wir alle ſchauen Das Gluͤck Jeruſalem. XXXI. Auf ſeiner Gemahlin 24. Geburts- Tag. DU ewigs Liebes-Weſen du, Sey ewiglich gepreiſt, Daß du aus deiner tiefen Ruh Uns Tag vor Tag erfreuſt. Wo fang ich deinen Ruhm nur an, Wo hoͤrt mein Loben auf? Du unſrer Seele lieber Mann! Dein Trieb iſt ſchnell im Lauf. Hier haſt du unſer beyder Geiſt, Formir dir etwas draus, Das dich nach allen Wuͤrden preiſt: Er ſey dein Tempel-Hauß. Und ſiehſt du ein und anders noch, Das dir nicht wohlgefaͤllt, Du
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1724.
Und werdet ausgelacht;
Hat euch der HErr verbunden,
So zeigt nun eure Macht.
Gedeyt in Zions Mauren,
Die eine Friedens-Stadt:
Es muͤſſe ewig dauren,
Was GOtt gegruͤndet hat;
Auch muͤſſens ſehn und hoͤren,
Die ſeine Haſſer ſind,
Daß bey der Liebe Choͤren
Euch alles lieb gewinnt.
GOtt laſſe unſer Flehen
Bey ihm erhoͤret ſeyn,
Daß wir euch wachſen ſehen
Jn Chriſti Creutz-Gemein,
Und unter uns erbauen
Ein Hauß des HErrn bequem,
Biß daß wir alle ſchauen
Das Gluͤck Jeruſalem.
XXXI. Auf ſeiner Gemahlin 24. Geburts-
Tag.
DU ewigs Liebes-Weſen du,
Sey ewiglich gepreiſt,
Daß du aus deiner tiefen Ruh
Uns Tag vor Tag erfreuſt.
Wo fang ich deinen Ruhm nur an,
Wo hoͤrt mein Loben auf?
Du unſrer Seele lieber Mann!
Dein Trieb iſt ſchnell im Lauf.
Hier haſt du unſer beyder Geiſt,
Formir dir etwas draus,
Das dich nach allen Wuͤrden preiſt:
Er ſey dein Tempel-Hauß.
Und ſiehſt du ein und anders noch,
Das dir nicht wohlgefaͤllt,
Du
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