Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.

Bild:
<< vorherige Seite

1724.

Und werdet ausgelacht;
Hat euch der HErr verbunden,
So zeigt nun eure Macht.

Gedeyt in Zions Mauren,
Die eine Friedens-Stadt:
Es müsse ewig dauren,
Was GOtt gegründet hat;
Auch müssens sehn und hören,
Die seine Hasser sind,
Daß bey der Liebe Chören
Euch alles lieb gewinnt.
GOtt lasse unser Flehen
Bey ihm erhöret seyn,
Daß wir euch wachsen sehen
Jn Christi Creutz-Gemein,
Und unter uns erbauen
Ein Hauß des HErrn bequem,
Biß daß wir alle schauen
Das Glück Jerusalem.
XXXI. Auf seiner Gemahlin 24. Geburts-
Tag.
DU ewigs Liebes-Wesen du,
Sey ewiglich gepreist,
Daß du aus deiner tiefen Ruh
Uns Tag vor Tag erfreust.
Wo fang ich deinen Ruhm nur an,
Wo hört mein Loben auf?
Du unsrer Seele lieber Mann!
Dein Trieb ist schnell im Lauf.
Hier hast du unser beyder Geist,
Formir dir etwas draus,
Das dich nach allen Würden preist:
Er sey dein Tempel-Hauß.
Und siehst du ein und anders noch,
Das dir nicht wohlgefällt,
Du

1724.

Und werdet ausgelacht;
Hat euch der HErr verbunden,
So zeigt nun eure Macht.

Gedeyt in Zions Mauren,
Die eine Friedens-Stadt:
Es muͤſſe ewig dauren,
Was GOtt gegruͤndet hat;
Auch muͤſſens ſehn und hoͤren,
Die ſeine Haſſer ſind,
Daß bey der Liebe Choͤren
Euch alles lieb gewinnt.
GOtt laſſe unſer Flehen
Bey ihm erhoͤret ſeyn,
Daß wir euch wachſen ſehen
Jn Chriſti Creutz-Gemein,
Und unter uns erbauen
Ein Hauß des HErrn bequem,
Biß daß wir alle ſchauen
Das Gluͤck Jeruſalem.
XXXI. Auf ſeiner Gemahlin 24. Geburts-
Tag.
DU ewigs Liebes-Weſen du,
Sey ewiglich gepreiſt,
Daß du aus deiner tiefen Ruh
Uns Tag vor Tag erfreuſt.
Wo fang ich deinen Ruhm nur an,
Wo hoͤrt mein Loben auf?
Du unſrer Seele lieber Mann!
Dein Trieb iſt ſchnell im Lauf.
Hier haſt du unſer beyder Geiſt,
Formir dir etwas draus,
Das dich nach allen Wuͤrden preiſt:
Er ſey dein Tempel-Hauß.
Und ſiehſt du ein und anders noch,
Das dir nicht wohlgefaͤllt,
Du
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <lg type="poem">
          <lg n="9">
            <l>
              <pb facs="#f0086" n="76"/>
              <fw place="top" type="header">1724.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Und werdet ausgelacht;</l><lb/>
            <l>Hat euch der HErr verbunden,</l><lb/>
            <l>So zeigt nun eure Macht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="10">
            <l>Gedeyt in Zions Mauren,</l><lb/>
            <l>Die eine Friedens-Stadt:</l><lb/>
            <l>Es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e ewig dauren,</l><lb/>
            <l>Was GOtt gegru&#x0364;ndet hat;</l><lb/>
            <l>Auch mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ens &#x017F;ehn und ho&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;eine Ha&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ind,</l><lb/>
            <l>Daß bey der Liebe Cho&#x0364;ren</l><lb/>
            <l>Euch alles lieb gewinnt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="11">
            <l>GOtt la&#x017F;&#x017F;e un&#x017F;er Flehen</l><lb/>
            <l>Bey ihm erho&#x0364;ret &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>Daß wir euch wach&#x017F;en &#x017F;ehen</l><lb/>
            <l>Jn Chri&#x017F;ti Creutz-Gemein,</l><lb/>
            <l>Und unter uns erbauen</l><lb/>
            <l>Ein Hauß des HErrn bequem,</l><lb/>
            <l>Biß daß wir alle &#x017F;chauen</l><lb/>
            <l>Das Glu&#x0364;ck Jeru&#x017F;alem.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXI.</hi> Auf &#x017F;einer Gemahlin 24. Geburts-<lb/>
Tag.</hi> </head><lb/>
          <lg n="12">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>U ewigs Liebes-We&#x017F;en du,</l><lb/>
            <l>Sey ewiglich geprei&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Daß du aus deiner tiefen Ruh</l><lb/>
            <l>Uns Tag vor Tag erfreu&#x017F;t.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <l>Wo fang ich deinen Ruhm nur an,</l><lb/>
            <l>Wo ho&#x0364;rt mein Loben auf?</l><lb/>
            <l>Du un&#x017F;rer Seele lieber Mann!</l><lb/>
            <l>Dein Trieb i&#x017F;t &#x017F;chnell im Lauf.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="14">
            <l>Hier ha&#x017F;t du un&#x017F;er beyder Gei&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Formir dir etwas draus,</l><lb/>
            <l>Das dich nach allen Wu&#x0364;rden prei&#x017F;t:</l><lb/>
            <l>Er &#x017F;ey dein Tempel-Hauß.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="15">
            <l>Und &#x017F;ieh&#x017F;t du ein und anders noch,</l><lb/>
            <l>Das dir nicht wohlgefa&#x0364;llt,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Du</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0086] 1724. Und werdet ausgelacht; Hat euch der HErr verbunden, So zeigt nun eure Macht. Gedeyt in Zions Mauren, Die eine Friedens-Stadt: Es muͤſſe ewig dauren, Was GOtt gegruͤndet hat; Auch muͤſſens ſehn und hoͤren, Die ſeine Haſſer ſind, Daß bey der Liebe Choͤren Euch alles lieb gewinnt. GOtt laſſe unſer Flehen Bey ihm erhoͤret ſeyn, Daß wir euch wachſen ſehen Jn Chriſti Creutz-Gemein, Und unter uns erbauen Ein Hauß des HErrn bequem, Biß daß wir alle ſchauen Das Gluͤck Jeruſalem. XXXI. Auf ſeiner Gemahlin 24. Geburts- Tag. DU ewigs Liebes-Weſen du, Sey ewiglich gepreiſt, Daß du aus deiner tiefen Ruh Uns Tag vor Tag erfreuſt. Wo fang ich deinen Ruhm nur an, Wo hoͤrt mein Loben auf? Du unſrer Seele lieber Mann! Dein Trieb iſt ſchnell im Lauf. Hier haſt du unſer beyder Geiſt, Formir dir etwas draus, Das dich nach allen Wuͤrden preiſt: Er ſey dein Tempel-Hauß. Und ſiehſt du ein und anders noch, Das dir nicht wohlgefaͤllt, Du

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/86
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/86>, abgerufen am 29.04.2024.