Zöckler, Otto: Die Lehre vom Urstand des Menschen. Gütersloh, 1879.II. Die Schriftlehre vom Urstande. meinschaft mit dem göttlichen Schöpfer relativ Festhaltenden -- nurallmählig in Kraft; das "Rad des Lebens" (Jak. 3, 6) dreht sich für die nächsten Generationen nach der Paradieseszeit noch langsam, erreichte die gegenwärtige sausende, Rad und Wagen in Flammen setzende Umdrehungsgeschwindigkeit erst nach und nach im Laufe der Jahrtausende. Zwischen Adam und Noah, während eines mindestens anderthalbtausendjährigen Zeitraums, bleibt die durchschnittliche Le- bensdauer der vor Gott wandelnden Frommen noch zwischen 1000 und 700 Jahren stehen. Es sind im Einzelnen die Zahlen 930, 912, 905, 910, 895, 962, 365, 969, 777 und 950, welche die Lebensalter der zehn Erzväter dieser Periode bezeichnen, wobei die Eine Ausnahme vom Oscilliren zwischen 700 und 1000 Jahren diejenige des überhaupt nicht gestorbenen, sondern zu Gott hinauf- genommenen Henoch ist. Von Noah bis auf Abraham, während eines nur nach halbtausendjährigen Zeitraums, halten sich die höch- sten Lebensalter der noachidischen Erzväter noch zwischen 600 und 175 Jahren, und zwar mittelst eines ziemlich stetigen Herabsinkens, wie das die Reihe 600 (Sem), 438, 433, 464, 239, 239, 230, 148, 205, 175 im Einzelnen zeigt; die Eine Ausnahme ist hier diejenige Nahors, des Vaters Tharahs, der es nur bis zu 148 Jahren brachte, also sowohl hinter seinem noch über 2 Jahrhunderte alt gewordnen Sohne, wie hinter seinem wenigstens zu 13/4 Jahr- hunderten gelangten Enkel zurückblieb. Eine dritte und letzte Stufe des Herabsinkens bezeichnet das israelitische Patriarchenzeitalter, die etwa ein halbes Jahrtausend umfassende Periode von Abraham bis auf Mosen. Bei ihrem Beginn steht die Altersgrenze, wie Jsaaks um fünf Jahre höher als die seines Vaters Abraham gekommene Lebensdauer zeigt, noch auf 180 Jahren; bei ihrem Schlusse ist sie nahezu beim einfachen Jahrhundert angelangt, wie die stetig ab- steigende Zahlenreihe: 147 (Jakob), 137 (Jsmael, Levi und Amram), 133 (Kahath), 123 (Aaron), 120 (Mose), 110 (Joseph) darthut.1) 1) Als Belegstellen für diese Angaben vergleiche man: 1 Mos. 25, 7
(Abraham); 35, 28 (Jsaak); 47, 28 (Jakob); 25, 17 (Jsmael); 2 Mos. 6, II. Die Schriftlehre vom Urſtande. meinſchaft mit dem göttlichen Schöpfer relativ Feſthaltenden — nurallmählig in Kraft; das „Rad des Lebens‟ (Jak. 3, 6) dreht ſich für die nächſten Generationen nach der Paradieſeszeit noch langſam, erreichte die gegenwärtige ſauſende, Rad und Wagen in Flammen ſetzende Umdrehungsgeſchwindigkeit erſt nach und nach im Laufe der Jahrtauſende. Zwiſchen Adam und Noah, während eines mindeſtens anderthalbtauſendjährigen Zeitraums, bleibt die durchſchnittliche Le- bensdauer der vor Gott wandelnden Frommen noch zwiſchen 1000 und 700 Jahren ſtehen. Es ſind im Einzelnen die Zahlen 930, 912, 905, 910, 895, 962, 365, 969, 777 und 950, welche die Lebensalter der zehn Erzväter dieſer Periode bezeichnen, wobei die Eine Ausnahme vom Oscilliren zwiſchen 700 und 1000 Jahren diejenige des überhaupt nicht geſtorbenen, ſondern zu Gott hinauf- genommenen Henoch iſt. Von Noah bis auf Abraham, während eines nur nach halbtauſendjährigen Zeitraums, halten ſich die höch- ſten Lebensalter der noachidiſchen Erzväter noch zwiſchen 600 und 175 Jahren, und zwar mittelſt eines ziemlich ſtetigen Herabſinkens, wie das die Reihe 600 (Sem), 438, 433, 464, 239, 239, 230, 148, 205, 175 im Einzelnen zeigt; die Eine Ausnahme iſt hier diejenige Nahors, des Vaters Tharahs, der es nur bis zu 148 Jahren brachte, alſo ſowohl hinter ſeinem noch über 2 Jahrhunderte alt gewordnen Sohne, wie hinter ſeinem wenigſtens zu 1¾ Jahr- hunderten gelangten Enkel zurückblieb. Eine dritte und letzte Stufe des Herabſinkens bezeichnet das israelitiſche Patriarchenzeitalter, die etwa ein halbes Jahrtauſend umfaſſende Periode von Abraham bis auf Moſen. Bei ihrem Beginn ſteht die Altersgrenze, wie Jſaaks um fünf Jahre höher als die ſeines Vaters Abraham gekommene Lebensdauer zeigt, noch auf 180 Jahren; bei ihrem Schluſſe iſt ſie nahezu beim einfachen Jahrhundert angelangt, wie die ſtetig ab- ſteigende Zahlenreihe: 147 (Jakob), 137 (Jsmael, Levi und Amram), 133 (Kahath), 123 (Aaron), 120 (Moſe), 110 (Joſeph) darthut.1) 1) Als Belegſtellen für dieſe Angaben vergleiche man: 1 Moſ. 25, 7
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II. Die Schriftlehre vom Urſtande.
meinſchaft mit dem göttlichen Schöpfer relativ Feſthaltenden — nur
allmählig in Kraft; das „Rad des Lebens‟ (Jak. 3, 6) dreht ſich
für die nächſten Generationen nach der Paradieſeszeit noch langſam,
erreichte die gegenwärtige ſauſende, Rad und Wagen in Flammen
ſetzende Umdrehungsgeſchwindigkeit erſt nach und nach im Laufe der
Jahrtauſende. Zwiſchen Adam und Noah, während eines mindeſtens
anderthalbtauſendjährigen Zeitraums, bleibt die durchſchnittliche Le-
bensdauer der vor Gott wandelnden Frommen noch zwiſchen 1000
und 700 Jahren ſtehen. Es ſind im Einzelnen die Zahlen 930,
912, 905, 910, 895, 962, 365, 969, 777 und 950, welche die
Lebensalter der zehn Erzväter dieſer Periode bezeichnen, wobei die
Eine Ausnahme vom Oscilliren zwiſchen 700 und 1000 Jahren
diejenige des überhaupt nicht geſtorbenen, ſondern zu Gott hinauf-
genommenen Henoch iſt. Von Noah bis auf Abraham, während
eines nur nach halbtauſendjährigen Zeitraums, halten ſich die höch-
ſten Lebensalter der noachidiſchen Erzväter noch zwiſchen 600 und
175 Jahren, und zwar mittelſt eines ziemlich ſtetigen Herabſinkens,
wie das die Reihe 600 (Sem), 438, 433, 464, 239, 239, 230,
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diejenige Nahors, des Vaters Tharahs, der es nur bis zu 148
Jahren brachte, alſo ſowohl hinter ſeinem noch über 2 Jahrhunderte
alt gewordnen Sohne, wie hinter ſeinem wenigſtens zu 1¾ Jahr-
hunderten gelangten Enkel zurückblieb. Eine dritte und letzte Stufe
des Herabſinkens bezeichnet das israelitiſche Patriarchenzeitalter, die
etwa ein halbes Jahrtauſend umfaſſende Periode von Abraham bis
auf Moſen. Bei ihrem Beginn ſteht die Altersgrenze, wie Jſaaks
um fünf Jahre höher als die ſeines Vaters Abraham gekommene
Lebensdauer zeigt, noch auf 180 Jahren; bei ihrem Schluſſe iſt ſie
nahezu beim einfachen Jahrhundert angelangt, wie die ſtetig ab-
ſteigende Zahlenreihe: 147 (Jakob), 137 (Jsmael, Levi und Amram),
133 (Kahath), 123 (Aaron), 120 (Moſe), 110 (Joſeph) darthut. 1)
1) Als Belegſtellen für dieſe Angaben vergleiche man: 1 Moſ. 25, 7
(Abraham); 35, 28 (Jſaak); 47, 28 (Jakob); 25, 17 (Jsmael); 2 Moſ. 6,
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