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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.

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zur täglichen Selbstprüfung.
und der Religion wirken am stärksten auf mich?
Worüber muß ich also vornehmlich wachen?
Worauf meine größte Aufmerksamkeit rich-
ten? Wovon sie abwenden?

Des Abends.

Wie habe ich diesen Tag zugebracht?
Habe ich Ursache, mit der Anwendung
und dem Gebrauche desselben, mit meinen Gesin-
nungen und meinem Verhalten dabey zufrieden
zu seyn? Darf ich mir den Beyfall Gottes,
meines höchsten Oberherrn und Aufsehers,
versprechen?

Beschuldiget mich mein Gewissen keiner
vorsetzlichen Sünde, keiner vorsetzlich versäum-
ten Pflicht, keiner muthwillig vernachläßigten
Gelegenheit zum Guten? Keiner Unmäßigkeit
im sinnlichen Vergnügen? Keiner Ungeduld im
Leiden? Keiner Unvorsichtigkeit und keines
mürrischen Wesens im Umgange? Keines nie-
drigen Eigennutzes und keiner Eitelkeit bey mei-
nen Geschäfften? Keiner Gleichgültigkeit und
Unempfindlichkeit in Rücksicht auf Gott nnd
die Religion?

Habe ich heute gefehlet: in welchen Um-
ständen ist es geschehen? Was hat mich dazu

veran-
F 2

zur täglichen Selbſtprüfung.
und der Religion wirken am ſtärkſten auf mich?
Worüber muß ich alſo vornehmlich wachen?
Worauf meine größte Aufmerkſamkeit rich-
ten? Wovon ſie abwenden?

Des Abends.

Wie habe ich dieſen Tag zugebracht?
Habe ich Urſache, mit der Anwendung
und dem Gebrauche deſſelben, mit meinen Geſin-
nungen und meinem Verhalten dabey zufrieden
zu ſeyn? Darf ich mir den Beyfall Gottes,
meines höchſten Oberherrn und Aufſehers,
verſprechen?

Beſchuldiget mich mein Gewiſſen keiner
vorſetzlichen Sünde, keiner vorſetzlich verſäum-
ten Pflicht, keiner muthwillig vernachläßigten
Gelegenheit zum Guten? Keiner Unmäßigkeit
im ſinnlichen Vergnügen? Keiner Ungeduld im
Leiden? Keiner Unvorſichtigkeit und keines
mürriſchen Weſens im Umgange? Keines nie-
drigen Eigennutzes und keiner Eitelkeit bey mei-
nen Geſchäfften? Keiner Gleichgültigkeit und
Unempfindlichkeit in Rückſicht auf Gott nnd
die Religion?

Habe ich heute gefehlet: in welchen Um-
ſtänden iſt es geſchehen? Was hat mich dazu

veran-
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[83/0105] zur täglichen Selbſtprüfung. und der Religion wirken am ſtärkſten auf mich? Worüber muß ich alſo vornehmlich wachen? Worauf meine größte Aufmerkſamkeit rich- ten? Wovon ſie abwenden? Des Abends. Wie habe ich dieſen Tag zugebracht? Habe ich Urſache, mit der Anwendung und dem Gebrauche deſſelben, mit meinen Geſin- nungen und meinem Verhalten dabey zufrieden zu ſeyn? Darf ich mir den Beyfall Gottes, meines höchſten Oberherrn und Aufſehers, verſprechen? Beſchuldiget mich mein Gewiſſen keiner vorſetzlichen Sünde, keiner vorſetzlich verſäum- ten Pflicht, keiner muthwillig vernachläßigten Gelegenheit zum Guten? Keiner Unmäßigkeit im ſinnlichen Vergnügen? Keiner Ungeduld im Leiden? Keiner Unvorſichtigkeit und keines mürriſchen Weſens im Umgange? Keines nie- drigen Eigennutzes und keiner Eitelkeit bey mei- nen Geſchäfften? Keiner Gleichgültigkeit und Unempfindlichkeit in Rückſicht auf Gott nnd die Religion? Habe ich heute gefehlet: in welchen Um- ſtänden iſt es geſchehen? Was hat mich dazu veran- F 2

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Zitationshilfe: Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/105>, abgerufen am 04.12.2024.