Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

einer christlichen Familie.
Wie getrost dürfen wir uns dann nicht deines
Beyfalls und deines Schutzes versichern!

O möchten wir doch heute recht oft an
dich, unsern gütigen Gott und Vater, denken,
und uns recht oft an deine Aufsicht und Ge-
genwart, an deine alles leitende Vorsehung
und Regierung erinnern, wir mögen arbeiten
oder ruhen, unsere Geschäffte mögen uns gelin-
gen oder nicht gelingen, es mag uns wohl
oder übel gehen! Ja, der Gedanke an dich
müsse nie ferne von uns seyn! Die Begierde,
dir wohlzugefallen und deinen Willen zu thun,
müsse uns stets beleben. Nie müssen wir
uns selbst, nie unsre Bestimmung und unsere
Pflicht, nie die Verbindungen, in welchen wir
mit dir und mit unsern Nebenmenschen stehen,
aus dem Gesichte verlieren!

Dir, Allmächtiger, Allgütiger, überge-
ben und überlassen wir uns, und alle unsere
Angelegenheiten und Geschäffte mit getroster
Zuversicht. Von dir erwarten wir Weisheit
und Verstand, Hülfe und Segen; alles was
wir bedürfen, und was uns heilsam ist. Du
wirst uns gewiß bey allem, was wir gutes
vornehmen und thun, beystehen, wenn wir
nur die Kräfte, die du uns dazu gegeben hast,

treulich
S 3

einer chriſtlichen Familie.
Wie getroſt dürfen wir uns dann nicht deines
Beyfalls und deines Schutzes verſichern!

O möchten wir doch heute recht oft an
dich, unſern gütigen Gott und Vater, denken,
und uns recht oft an deine Aufſicht und Ge-
genwart, an deine alles leitende Vorſehung
und Regierung erinnern, wir mögen arbeiten
oder ruhen, unſere Geſchäffte mögen uns gelin-
gen oder nicht gelingen, es mag uns wohl
oder übel gehen! Ja, der Gedanke an dich
müſſe nie ferne von uns ſeyn! Die Begierde,
dir wohlzugefallen und deinen Willen zu thun,
müſſe uns ſtets beleben. Nie müſſen wir
uns ſelbſt, nie unſre Beſtimmung und unſere
Pflicht, nie die Verbindungen, in welchen wir
mit dir und mit unſern Nebenmenſchen ſtehen,
aus dem Geſichte verlieren!

Dir, Allmächtiger, Allgütiger, überge-
ben und überlaſſen wir uns, und alle unſere
Angelegenheiten und Geſchäffte mit getroſter
Zuverſicht. Von dir erwarten wir Weisheit
und Verſtand, Hülfe und Segen; alles was
wir bedürfen, und was uns heilſam iſt. Du
wirſt uns gewiß bey allem, was wir gutes
vornehmen und thun, beyſtehen, wenn wir
nur die Kräfte, die du uns dazu gegeben haſt,

treulich
S 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0299" n="277"/><fw place="top" type="header">einer chri&#x017F;tlichen Familie.</fw><lb/>
Wie getro&#x017F;t dürfen wir uns dann nicht deines<lb/>
Beyfalls und deines Schutzes ver&#x017F;ichern!</p><lb/>
            <p>O möchten wir doch heute recht oft an<lb/>
dich, un&#x017F;ern gütigen Gott und Vater, denken,<lb/>
und uns recht oft an deine Auf&#x017F;icht und Ge-<lb/>
genwart, an deine alles leitende Vor&#x017F;ehung<lb/>
und Regierung erinnern, wir mögen arbeiten<lb/>
oder ruhen, un&#x017F;ere Ge&#x017F;chäffte mögen uns gelin-<lb/>
gen oder nicht gelingen, es mag uns wohl<lb/>
oder übel gehen! Ja, der Gedanke an dich<lb/>&#x017F;&#x017F;e nie ferne von uns &#x017F;eyn! Die Begierde,<lb/>
dir wohlzugefallen und deinen Willen zu thun,<lb/>&#x017F;&#x017F;e uns &#x017F;tets beleben. Nie mü&#x017F;&#x017F;en wir<lb/>
uns &#x017F;elb&#x017F;t, nie un&#x017F;re Be&#x017F;timmung und un&#x017F;ere<lb/>
Pflicht, nie die Verbindungen, in welchen wir<lb/>
mit dir und mit un&#x017F;ern Nebenmen&#x017F;chen &#x017F;tehen,<lb/>
aus dem Ge&#x017F;ichte verlieren!</p><lb/>
            <p>Dir, Allmächtiger, Allgütiger, überge-<lb/>
ben und überla&#x017F;&#x017F;en wir uns, und alle un&#x017F;ere<lb/>
Angelegenheiten und Ge&#x017F;chäffte mit getro&#x017F;ter<lb/>
Zuver&#x017F;icht. Von dir erwarten wir Weisheit<lb/>
und Ver&#x017F;tand, Hülfe und Segen; alles was<lb/>
wir bedürfen, und was uns heil&#x017F;am i&#x017F;t. Du<lb/>
wir&#x017F;t uns gewiß bey allem, was wir gutes<lb/>
vornehmen und thun, bey&#x017F;tehen, wenn wir<lb/>
nur die Kräfte, die du uns dazu gegeben ha&#x017F;t,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 3</fw><fw place="bottom" type="catch">treulich</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0299] einer chriſtlichen Familie. Wie getroſt dürfen wir uns dann nicht deines Beyfalls und deines Schutzes verſichern! O möchten wir doch heute recht oft an dich, unſern gütigen Gott und Vater, denken, und uns recht oft an deine Aufſicht und Ge- genwart, an deine alles leitende Vorſehung und Regierung erinnern, wir mögen arbeiten oder ruhen, unſere Geſchäffte mögen uns gelin- gen oder nicht gelingen, es mag uns wohl oder übel gehen! Ja, der Gedanke an dich müſſe nie ferne von uns ſeyn! Die Begierde, dir wohlzugefallen und deinen Willen zu thun, müſſe uns ſtets beleben. Nie müſſen wir uns ſelbſt, nie unſre Beſtimmung und unſere Pflicht, nie die Verbindungen, in welchen wir mit dir und mit unſern Nebenmenſchen ſtehen, aus dem Geſichte verlieren! Dir, Allmächtiger, Allgütiger, überge- ben und überlaſſen wir uns, und alle unſere Angelegenheiten und Geſchäffte mit getroſter Zuverſicht. Von dir erwarten wir Weisheit und Verſtand, Hülfe und Segen; alles was wir bedürfen, und was uns heilſam iſt. Du wirſt uns gewiß bey allem, was wir gutes vornehmen und thun, beyſtehen, wenn wir nur die Kräfte, die du uns dazu gegeben haſt, treulich S 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/299
Zitationshilfe: Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/299>, abgerufen am 05.12.2024.