Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.ste hinlängliche Beweiß/ daß sich derselbe über die gantze Provintz Thüringen/ oder wie der Herr Ludwig in seiner vollständigen Erleuterung der güldenen Bulle p. 654. redet? über das gesamte Volck erstrecke/ nicht beygebracht worden/ und nächst deme/ auf den / zwischen Heinrico illustri und einigen Grafen in Thüringen in anno 1249. getroffenen Vergleich/ welcher an verschiedenen Ohrten/ sonderlich aber in der Schwartzburg-Arnstädtischen Gegen-Deduction sub Num. XXIX. volständig befindlich ist/ zu fundiren pflegen. Es folget aber hieraus unumgänglich/ daß/ wenn der Thüringische Landsassiat dem Landgraviatui gleichsam angebohren/ und durch obgedachten Vergleich de anno 1249. zu seiner völligen Consistenz gebracht worden/ unfehlbar schon in dem 14 den Seculo alle Grafen in Thüringen und insonderheit auch die Grafen von Schwartzburg unter dem Joch der Landgräflichen Landsässerey bereits gestecket haben müssen: Dann/ wann dieses nicht geschehen / sondern die Grafen freye Herren und unmittelbare Reichs-Stände zu jener Zeit in dem 14 den Seculo gewesen; so werden die Defensores derer Chur- und Fürstlichen Sächsischen praetendirten Jurium so wohl auf mehr gedachten Vergleich de anno 1249. welcher ohne diß mehr libertatem als subjectionem Comitum beweiset/ als auf die constitutionem ipsam Landgraviatus Thuringiaci sehr vergeblich sich beruffen. Gleichwie aber aus allen bey der nächstens zu erwartenden umständlichen Historia Güntheri vorkommenden Factis und Handlungen nicht das mindeste Vestigium von einem solchen Landsassiat zu spühren/ hergegen aber bey dieser Particulier. so wohl als bey der gantzen Historie jener Zeit lauter solche Facta Comitum, und zwar insonderheit derer Grafen von Schwartzburg angetroffen werden/ welche von ihrer angebohrnen/ allezeit beybehaltenen und durch die Landgräfliche Würde in Thüringen keinesweges unterdruckten Reichs-Freyheit und Immedietät genugsam zeugen/ und dasjenige/ was obermeldter Herr Ludwig loc. cit. p. 653. & 654. angemercket/ bewähren können: Es seyen/ nemlich bey Einrichtung des Landgraviats nur die Tafel-Güther derer alten Hertzoge denen neuen Landgrafen zugeleget/ die Thüringische grössere Land-Stände aber/ die sich in dem Herren Stand befunden/ Reichs unmittelbar/ wie in Schwaben und Francken/ nach dem Tode Conradini anno 1269. geschehen/ geblieben/ ob sich selbige gleich nachhero unter gewissen Vorträgen mit denen Landgrafen gesetzet/ sc. sc. Nach hero hätten zwar die Landgrafen an Landen zugenommen // solches aber sey nur durch Heyrathen/ Ankauffen/ oder durch andere eintzelne Mittel geschehen/ mit nichten aber aus ihrer Landes-Herrlichkeit geflossen. Ferner hätten die Marggrafen von Meissen/ als sie Thüringen bekommen/ selbiges selbsten so gar geringe gehalten/ daß sie Anfangs den Titul als Marggrafen von Meissen dem Landgräflichen vorgesetzet / vid. die Schwartzburg-Arnst. Gegen-Deduction, p. 53. seqq.
ste hinlängliche Beweiß/ daß sich derselbe über die gantze Provintz Thüringen/ oder wie der Herr Ludwig in seiner vollständigen Erleuterung der güldenen Bulle p. 654. redet? über das gesamte Volck erstrecke/ nicht beygebracht worden/ und nächst deme/ auf den / zwischen Heinrico illustri und einigen Grafen in Thüringen in anno 1249. getroffenen Vergleich/ welcher an verschiedenen Ohrten/ sonderlich aber in der Schwartzburg-Arnstädtischen Gegen-Deduction sub Num. XXIX. volständig befindlich ist/ zu fundiren pflegen. Es folget aber hieraus unumgänglich/ daß/ wenn der Thüringische Landsassiat dem Landgraviatui gleichsam angebohren/ und durch obgedachten Vergleich de anno 1249. zu seiner völligen Consistenz gebracht worden/ unfehlbar schon in dem 14 den Seculo alle Grafen in Thüringen und insonderheit auch die Grafen von Schwartzburg unter dem Joch der Landgräflichen Landsässerey bereits gestecket haben müssen: Dann/ wann dieses nicht geschehen / sondern die Grafen freye Herren und unmittelbare Reichs-Stände zu jener Zeit in dem 14 den Seculo gewesen; so werden die Defensores derer Chur- und Fürstlichen Sächsischen praetendirten Jurium so wohl auf mehr gedachten Vergleich de anno 1249. welcher ohne diß mehr libertatem als subjectionem Comitum beweiset/ als auf die constitutionem ipsam Landgraviatus Thuringiaci sehr vergeblich sich beruffen. Gleichwie aber aus allen bey der nächstens zu erwartenden umständlichen Historia Güntheri vorkommenden Factis und Handlungen nicht das mindeste Vestigium von einem solchen Landsassiat zu spühren/ hergegen aber bey dieser Particulier. so wohl als bey der gantzen Historie jener Zeit lauter solche Facta Comitum, und zwar insonderheit derer Grafen von Schwartzburg angetroffen werden/ welche von ihrer angebohrnen/ allezeit beybehaltenen und durch die Landgräfliche Würde in Thüringen keinesweges unterdruckten Reichs-Freyheit und Immedietät genugsam zeugen/ und dasjenige/ was obermeldter Herr Ludwig loc. cit. p. 653. & 654. angemercket/ bewähren können: Es seyen/ nemlich bey Einrichtung des Landgraviats nur die Tafel-Güther derer alten Hertzoge denen neuen Landgrafen zugeleget/ die Thüringische grössere Land-Stände aber/ die sich in dem Herren Stand befunden/ Reichs unmittelbar/ wie in Schwaben und Francken/ nach dem Tode Conradini anno 1269. geschehen/ geblieben/ ob sich selbige gleich nachhero unter gewissen Vorträgen mit denen Landgrafen gesetzet/ sc. sc. Nach hero hätten zwar die Landgrafen an Landen zugenommen // solches aber sey nur durch Heyrathen/ Ankauffen/ oder durch andere eintzelne Mittel geschehen/ mit nichten aber aus ihrer Landes-Herrlichkeit geflossen. Ferner hätten die Marggrafen von Meissen/ als sie Thüringen bekommen/ selbiges selbsten so gar geringe gehalten/ daß sie Anfangs den Titul als Marggrafen von Meissen dem Landgräflichen vorgesetzet / vid. die Schwartzburg-Arnst. Gegen-Deduction, p. 53. seqq.
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ste hinlängliche Beweiß/ daß sich derselbe über die gantze Provintz Thüringen/ oder wie der Herr Ludwig in seiner vollständigen Erleuterung der güldenen Bulle p. 654. redet? über das gesamte Volck erstrecke/ nicht beygebracht worden/ und nächst deme/ auf den / zwischen Heinrico illustri und einigen Grafen in Thüringen in anno 1249. getroffenen Vergleich/ welcher an verschiedenen Ohrten/ sonderlich aber in der Schwartzburg-Arnstädtischen Gegen-Deduction sub Num. XXIX. volständig befindlich ist/ zu fundiren pflegen. Es folget aber hieraus unumgänglich/ daß/ wenn der Thüringische Landsassiat dem Landgraviatui gleichsam angebohren/ und durch obgedachten Vergleich de anno 1249. zu seiner völligen Consistenz gebracht worden/ unfehlbar schon in dem 14 den Seculo alle Grafen in Thüringen und insonderheit auch die Grafen von Schwartzburg unter dem Joch der Landgräflichen Landsässerey bereits gestecket haben müssen: Dann/ wann dieses nicht geschehen / sondern die Grafen freye Herren und unmittelbare Reichs-Stände zu jener Zeit in dem 14 den Seculo gewesen; so werden die Defensores derer Chur- und Fürstlichen Sächsischen praetendirten Jurium so wohl auf mehr gedachten Vergleich de anno 1249. welcher ohne diß mehr libertatem als subjectionem Comitum beweiset/ als auf die constitutionem ipsam Landgraviatus Thuringiaci sehr vergeblich sich beruffen.
Gleichwie aber aus allen bey der nächstens zu erwartenden umständlichen Historia Güntheri vorkommenden Factis und Handlungen nicht das mindeste Vestigium von einem solchen Landsassiat zu spühren/ hergegen aber bey dieser Particulier. so wohl als bey der gantzen Historie jener Zeit lauter solche Facta Comitum, und zwar insonderheit derer Grafen von Schwartzburg angetroffen werden/ welche von ihrer angebohrnen/ allezeit beybehaltenen und durch die Landgräfliche Würde in Thüringen keinesweges unterdruckten Reichs-Freyheit und Immedietät genugsam zeugen/ und dasjenige/ was obermeldter Herr Ludwig loc. cit. p. 653. & 654. angemercket/ bewähren können: Es seyen/ nemlich bey Einrichtung des Landgraviats nur die Tafel-Güther derer alten Hertzoge denen neuen Landgrafen zugeleget/ die Thüringische grössere Land-Stände aber/ die sich in dem Herren Stand befunden/ Reichs unmittelbar/ wie in Schwaben und Francken/ nach dem Tode Conradini anno 1269. geschehen/ geblieben/ ob sich selbige gleich nachhero unter gewissen Vorträgen mit denen Landgrafen gesetzet/ sc. sc. Nach hero hätten zwar die Landgrafen an Landen zugenommen // solches aber sey nur durch Heyrathen/ Ankauffen/ oder durch andere eintzelne Mittel geschehen/ mit nichten aber aus ihrer Landes-Herrlichkeit geflossen. Ferner hätten die Marggrafen von Meissen/ als sie Thüringen bekommen/ selbiges selbsten so gar geringe gehalten/ daß sie Anfangs den Titul als Marggrafen von Meissen dem Landgräflichen vorgesetzet /
vid. die Schwartzburg-Arnst. Gegen-Deduction, p. 53. seqq.
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