Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

die sich auch bey Ihr. Churfürstlichen Durchlauchtigkeit in Bestallung eingelassen haben.

Den 17. ejusdem seynd Ihr Königl. Maj. zu Schweden von Hall mit ihrer gantzen Armee aufgebrochen/ welche stärcker/ als von der erhaltenen Schlacht/ dann derselben nicht allein viel Volck aus unterschiedlichen Ihren Guarnisonen zu kommen/ sondern auch/ wie ob-gemeldet/ viel Kayserliche Soldaten in ihre Bestallung sich gutwillig eingelassen/ und solle solche ausgezogene Armee sich wenigstens auf 20000. zu Fuß/ und 8000. Pferde erstrecken/ haben bey 80. Stück groß und klein Geschütz bey sich/ samt aller darzu gehörigen Nohtdurft. Und wird man in kurtzen hören/ wohin sie ihren march genommen. Die Stadt Eisleben ist auch mit Schwedischen Volcke besetzet/ und weiln der Feind Halberstadt verlassen/ hält man dafür/ es werde mit selbiger Stadt auch dergleichen beschehen seyn.

Nachdeme der Altringer Nachrichtung erlanget/ daß seinen Spielgesellen das Chur-Sächsische Confect vergiftet worden/ und so gar übel bekommen/ ihrer viel darüber ins Graß gebissen/ und sonsten eine grosse Anzahl also gezeichnet worden/ daß sie eine Zeitlang daran gedencken werden/ solle sich wiederum gewendet/ und seinen march gegen dem Eisfeld genommen haben/ wie man dann auch ausgiebt/ daß der Tylli zu Wolffenbüttel nicht mehr getrauet/ und sich nacher Hameln/ von dannen aber ins Stift Paderborn begeben haben solle.

Ihro Königl. Maj. in Polen und Churfürstliche Durchl. zu Sachsen/ Herrn Friedrichs Augusti/ Dero Churfürstenthum Sachsen und incorporirten Landen / nach dero in Polen angetretenen Regierung/ nach und nach biß 1717. ertheilte aller gnädigste/ auch einzeln im Druck publicirte Versicherungen wegen der Keligions- und Gewissens-Freyheit.

N. I.

Sr. Königl. Maj. Augusti II. in Polen und Churfürstens zu Sachsen Declaration, die Religion in dero Churfürstenthum und Ländern in ohnverrücktem Zustande zu lassen/ de Anno 1697.

Von GOttes Gnaden/ Wir Friedrich Augustus, König in Polen/ tot. tit. Thun hiermit kund und bekennen; Nachdem wir durch Göttliche Schickung schon längsthin uns entschlossen/ zu dem Schooß der allge-

die sich auch bey Ihr. Churfürstlichen Durchlauchtigkeit in Bestallung eingelassen haben.

Den 17. ejusdem seynd Ihr Königl. Maj. zu Schweden von Hall mit ihrer gantzen Armeè aufgebrochen/ welche stärcker/ als von der erhaltenen Schlacht/ dann derselben nicht allein viel Volck aus unterschiedlichen Ihren Guarnisonen zu kommen/ sondern auch/ wie ob-gemeldet/ viel Kayserliche Soldaten in ihre Bestallung sich gutwillig eingelassen/ und solle solche ausgezogene Armeè sich wenigstens auf 20000. zu Fuß/ und 8000. Pferde erstrecken/ haben bey 80. Stück groß und klein Geschütz bey sich/ samt aller darzu gehörigen Nohtdurft. Und wird man in kurtzen hören/ wohin sie ihren march genommen. Die Stadt Eisleben ist auch mit Schwedischen Volcke besetzet/ und weiln der Feind Halberstadt verlassen/ hält man dafür/ es werde mit selbiger Stadt auch dergleichen beschehen seyn.

Nachdeme der Altringer Nachrichtung erlanget/ daß seinen Spielgesellen das Chur-Sächsische Confect vergiftet worden/ und so gar übel bekommen/ ihrer viel darüber ins Graß gebissen/ und sonsten eine grosse Anzahl also gezeichnet worden/ daß sie eine Zeitlang daran gedencken werden/ solle sich wiederum gewendet/ und seinen march gegen dem Eisfeld genommen haben/ wie man dann auch ausgiebt/ daß der Tylli zu Wolffenbüttel nicht mehr getrauet/ und sich nacher Hameln/ von dannen aber ins Stift Paderborn begeben haben solle.

Ihro Königl. Maj. in Polen und Churfürstliche Durchl. zu Sachsen/ Herrn Friedrichs Augusti/ Dero Churfürstenthum Sachsen und incorporirten Landen / nach dero in Polen angetretenen Regierung/ nach und nach biß 1717. ertheilte aller gnädigste/ auch einzeln im Druck publicirte Versicherungen wegen der Keligions- und Gewissens-Freyheit.

N. I.

Sr. Königl. Maj. Augusti II. in Polen und Churfürstens zu Sachsen Declaration, die Religion in dero Churfürstenthum und Ländern in ohnverrücktem Zustande zu lassen/ de Anno 1697.

Von GOttes Gnaden/ Wir Friedrich Augustus, König in Polen/ tot. tit. Thun hiermit kund und bekennen; Nachdem wir durch Göttliche Schickung schon längsthin uns entschlossen/ zu dem Schooß der allge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0230" n="187"/>
die sich auch bey Ihr.                      Churfürstlichen Durchlauchtigkeit in Bestallung eingelassen haben.</p>
        <p>Den 17. ejusdem seynd Ihr Königl. Maj. zu Schweden von Hall mit ihrer gantzen                      Armeè aufgebrochen/ welche stärcker/ als von der erhaltenen Schlacht/ dann                      derselben nicht allein viel Volck aus unterschiedlichen Ihren Guarnisonen zu                      kommen/ sondern auch/ wie ob-gemeldet/ viel Kayserliche Soldaten in ihre                      Bestallung sich gutwillig eingelassen/ und solle solche ausgezogene Armeè sich                      wenigstens auf 20000. zu Fuß/ und 8000. Pferde erstrecken/ haben bey 80. Stück                      groß und klein Geschütz bey sich/ samt aller darzu gehörigen Nohtdurft. Und                      wird man in kurtzen hören/ wohin sie ihren march genommen. Die Stadt Eisleben                      ist auch mit Schwedischen Volcke besetzet/ und weiln der Feind Halberstadt                      verlassen/ hält man dafür/ es werde mit selbiger Stadt auch dergleichen                      beschehen seyn.</p>
        <p>Nachdeme der Altringer Nachrichtung erlanget/ daß seinen Spielgesellen das                      Chur-Sächsische Confect vergiftet worden/ und so gar übel bekommen/ ihrer viel                      darüber ins Graß gebissen/ und sonsten eine grosse Anzahl also gezeichnet                      worden/ daß sie eine Zeitlang daran gedencken werden/ solle sich wiederum                      gewendet/ und seinen march gegen dem Eisfeld genommen haben/ wie man dann auch                      ausgiebt/ daß der Tylli zu Wolffenbüttel nicht mehr getrauet/ und sich nacher                      Hameln/ von dannen aber ins Stift Paderborn begeben haben solle.</p>
        <p>Ihro Königl. Maj. in Polen und Churfürstliche Durchl. zu Sachsen/ Herrn                      Friedrichs Augusti/ Dero Churfürstenthum Sachsen und incorporirten Landen /                      nach dero in Polen angetretenen Regierung/ nach und nach biß 1717. ertheilte                      aller gnädigste/ auch einzeln im Druck publicirte Versicherungen wegen der                      Keligions- und Gewissens-Freyheit.</p>
        <p>N. I.</p>
        <p>Sr. Königl. Maj. Augusti II. in Polen und Churfürstens zu Sachsen Declaration,                      die Religion in dero Churfürstenthum und Ländern in ohnverrücktem Zustande zu                      lassen/ de Anno 1697.</p>
        <p>Von GOttes Gnaden/ Wir Friedrich Augustus, König in Polen/ tot. tit. Thun                      hiermit kund und bekennen; Nachdem wir durch Göttliche Schickung schon längsthin                      uns entschlossen/ zu dem Schooß der allge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[187/0230] die sich auch bey Ihr. Churfürstlichen Durchlauchtigkeit in Bestallung eingelassen haben. Den 17. ejusdem seynd Ihr Königl. Maj. zu Schweden von Hall mit ihrer gantzen Armeè aufgebrochen/ welche stärcker/ als von der erhaltenen Schlacht/ dann derselben nicht allein viel Volck aus unterschiedlichen Ihren Guarnisonen zu kommen/ sondern auch/ wie ob-gemeldet/ viel Kayserliche Soldaten in ihre Bestallung sich gutwillig eingelassen/ und solle solche ausgezogene Armeè sich wenigstens auf 20000. zu Fuß/ und 8000. Pferde erstrecken/ haben bey 80. Stück groß und klein Geschütz bey sich/ samt aller darzu gehörigen Nohtdurft. Und wird man in kurtzen hören/ wohin sie ihren march genommen. Die Stadt Eisleben ist auch mit Schwedischen Volcke besetzet/ und weiln der Feind Halberstadt verlassen/ hält man dafür/ es werde mit selbiger Stadt auch dergleichen beschehen seyn. Nachdeme der Altringer Nachrichtung erlanget/ daß seinen Spielgesellen das Chur-Sächsische Confect vergiftet worden/ und so gar übel bekommen/ ihrer viel darüber ins Graß gebissen/ und sonsten eine grosse Anzahl also gezeichnet worden/ daß sie eine Zeitlang daran gedencken werden/ solle sich wiederum gewendet/ und seinen march gegen dem Eisfeld genommen haben/ wie man dann auch ausgiebt/ daß der Tylli zu Wolffenbüttel nicht mehr getrauet/ und sich nacher Hameln/ von dannen aber ins Stift Paderborn begeben haben solle. Ihro Königl. Maj. in Polen und Churfürstliche Durchl. zu Sachsen/ Herrn Friedrichs Augusti/ Dero Churfürstenthum Sachsen und incorporirten Landen / nach dero in Polen angetretenen Regierung/ nach und nach biß 1717. ertheilte aller gnädigste/ auch einzeln im Druck publicirte Versicherungen wegen der Keligions- und Gewissens-Freyheit. N. I. Sr. Königl. Maj. Augusti II. in Polen und Churfürstens zu Sachsen Declaration, die Religion in dero Churfürstenthum und Ländern in ohnverrücktem Zustande zu lassen/ de Anno 1697. Von GOttes Gnaden/ Wir Friedrich Augustus, König in Polen/ tot. tit. Thun hiermit kund und bekennen; Nachdem wir durch Göttliche Schickung schon längsthin uns entschlossen/ zu dem Schooß der allge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/230
Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/230>, abgerufen am 19.05.2024.