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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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schoffthum/ samt denen Stifftern Hildesheim/ Paderborn/ Münster/ und noch einige/ andere/ von der unrechtmäßigen Entsetzung Henrici Leonis hauptsächlich profitirt. An angezogenen Orten ist zwar sehr wohl vorgestellet/ wie die Räuber der Heinricischen Lande/ selbige/ als Hungrige Thiere und Vögel anfallen/ daß aber ist falsch/ wann eben daselbst vorgegeben wird/ ob habe Bernhard von Anhalt/ die Churfürstliche Würde bekommen/ weil in den damahligen Zeiten selbige noch nicht bekant war/ ungeachtet es an dem ist/ daß Heinricus ein sehr mächtiger Reichs-Stand hiesse. Ob nun wohl dieser unschuldig unglückliche Fürste von seinen Landen etwas wieder bekam/ so war es doch in gegeneinander haltung des erlittenen Verlustes vor ein gar weniges zu rechnen. Und eben diese wiederbekommene Stücke/ seind die heutigen Braunschweig- und Lüneburgische Lande. Mehrbesagter Heinrich Leo aber hatte drey Printzen/ Heinricum, Ottonem, der in der Kayser Zahl unter den Nahmen Otto IV. als ein höchst unglücklicher Printz bekannt ist/ und Wilhelmum, von denen doch keiner/ ausser dem letztern / den Stamm fortpflantzete/ der Ottonem zeugete/ insgemein das Kind genannt / weil er nemlich in seinem zehnten Jahre die Regierung antreten muste. Dieser Otto also/ ist der Stamm-Vater der sämtlichen nachherigen Hertzoge zu Braunschweig/ und Lüneburg.

Thes. II.

Das Hauß Braunschweig Lüneburg/ muß seiner Eintheilung wegen/ nach verschiedenen Zeiten betrachtet werden.

Bey diesem hochlöblichen Hause/ muß man abermahls die alten/ mitlern/ und ueuern Zeiten in obacht nehmen. Der sämtlichen Stiffter darvon ist vorbesagter Otto das Kind/ auch der kleine genannt/ den Kayser Friderich II. zum ersten Hertzoge zu Braunschweig-Lüneburg machte. Er hatte zwar 5. Printzen/ es pflantzeten aber nur 2. den Stamm fort/ nemlich Albertus M. der sich zu Braunschweig satzte/ und Johannes welcher Lüneburg bekam. Dieses letztern Posterität ging an. 1368. in Wilhelm wieder aus/ deme einige 3. andere aber/ und zwar mit Grunde 4. Gemahlinnen zuschreiben. Alberti M. aber als des ältern Nachkommenschafft/ hat sich in verschiedene Aeste ausgebreitet/ wie aus folgender Tabelle zu ersehen.

Vid. Henning. l. c. p. 117. v. Bodon. Mag. Chron. Pictural.
V. Hübner. Tab. 185.
Henninges T. 3. p. 119. Spen. l. cit.

schoffthum/ samt denen Stifftern Hildesheim/ Paderborn/ Münster/ und noch einige/ andere/ von der unrechtmäßigen Entsetzung Henrici Leonis hauptsächlich profitirt. An angezogenen Orten ist zwar sehr wohl vorgestellet/ wie die Räuber der Heinricischen Lande/ selbige/ als Hungrige Thiere und Vögel anfallen/ daß aber ist falsch/ wann eben daselbst vorgegeben wird/ ob habe Bernhard von Anhalt/ die Churfürstliche Würde bekommen/ weil in den damahligen Zeiten selbige noch nicht bekant war/ ungeachtet es an dem ist/ daß Heinricus ein sehr mächtiger Reichs-Stand hiesse. Ob nun wohl dieser unschuldig unglückliche Fürste von seinen Landen etwas wieder bekam/ so war es doch in gegeneinander haltung des erlittenen Verlustes vor ein gar weniges zu rechnen. Und eben diese wiederbekommene Stücke/ seind die heutigen Braunschweig- und Lüneburgische Lande. Mehrbesagter Heinrich Leo aber hatte drey Printzen/ Heinricum, Ottonem, der in der Kayser Zahl unter den Nahmen Otto IV. als ein höchst unglücklicher Printz bekannt ist/ und Wilhelmum, von denen doch keiner/ ausser dem letztern / den Stamm fortpflantzete/ der Ottonem zeugete/ insgemein das Kind genannt / weil er nemlich in seinem zehnten Jahre die Regierung antreten muste. Dieser Otto also/ ist der Stamm-Vater der sämtlichen nachherigen Hertzoge zu Braunschweig/ und Lüneburg.

Thes. II.

Das Hauß Braunschweig Lüneburg/ muß seiner Eintheilung wegen/ nach verschiedenen Zeiten betrachtet werden.

Bey diesem hochlöblichen Hause/ muß man abermahls die alten/ mitlern/ und ueuern Zeiten in obacht nehmen. Der sämtlichen Stiffter darvon ist vorbesagter Otto das Kind/ auch der kleine genannt/ den Kayser Friderich II. zum ersten Hertzoge zu Braunschweig-Lüneburg machte. Er hatte zwar 5. Printzen/ es pflantzeten aber nur 2. den Stamm fort/ nemlich Albertus M. der sich zu Braunschweig satzte/ und Johannes welcher Lüneburg bekam. Dieses letztern Posterität ging an. 1368. in Wilhelm wieder aus/ deme einige 3. andere aber/ und zwar mit Grunde 4. Gemahlinnen zuschreiben. Alberti M. aber als des ältern Nachkommenschafft/ hat sich in verschiedene Aeste ausgebreitet/ wie aus folgender Tabelle zu ersehen.

Vid. Henning. l. c. p. 117. v. Bodon. Mag. Chron. Pictural.
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[319/0367] schoffthum/ samt denen Stifftern Hildesheim/ Paderborn/ Münster/ und noch einige/ andere/ von der unrechtmäßigen Entsetzung Henrici Leonis hauptsächlich profitirt. An angezogenen Orten ist zwar sehr wohl vorgestellet/ wie die Räuber der Heinricischen Lande/ selbige/ als Hungrige Thiere und Vögel anfallen/ daß aber ist falsch/ wann eben daselbst vorgegeben wird/ ob habe Bernhard von Anhalt/ die Churfürstliche Würde bekommen/ weil in den damahligen Zeiten selbige noch nicht bekant war/ ungeachtet es an dem ist/ daß Heinricus ein sehr mächtiger Reichs-Stand hiesse. Ob nun wohl dieser unschuldig unglückliche Fürste von seinen Landen etwas wieder bekam/ so war es doch in gegeneinander haltung des erlittenen Verlustes vor ein gar weniges zu rechnen. Und eben diese wiederbekommene Stücke/ seind die heutigen Braunschweig- und Lüneburgische Lande. Mehrbesagter Heinrich Leo aber hatte drey Printzen/ Heinricum, Ottonem, der in der Kayser Zahl unter den Nahmen Otto IV. als ein höchst unglücklicher Printz bekannt ist/ und Wilhelmum, von denen doch keiner/ ausser dem letztern / den Stamm fortpflantzete/ der Ottonem zeugete/ insgemein das Kind genannt / weil er nemlich in seinem zehnten Jahre die Regierung antreten muste. Dieser Otto also/ ist der Stamm-Vater der sämtlichen nachherigen Hertzoge zu Braunschweig/ und Lüneburg. Thes. II. Das Hauß Braunschweig Lüneburg/ muß seiner Eintheilung wegen/ nach verschiedenen Zeiten betrachtet werden. Bey diesem hochlöblichen Hause/ muß man abermahls die alten/ mitlern/ und ueuern Zeiten in obacht nehmen. Der sämtlichen Stiffter darvon ist vorbesagter Otto das Kind/ auch der kleine genannt/ den Kayser Friderich II. zum ersten Hertzoge zu Braunschweig-Lüneburg machte. Er hatte zwar 5. Printzen/ es pflantzeten aber nur 2. den Stamm fort/ nemlich Albertus M. der sich zu Braunschweig satzte/ und Johannes welcher Lüneburg bekam. Dieses letztern Posterität ging an. 1368. in Wilhelm wieder aus/ deme einige 3. andere aber/ und zwar mit Grunde 4. Gemahlinnen zuschreiben. Alberti M. aber als des ältern Nachkommenschafft/ hat sich in verschiedene Aeste ausgebreitet/ wie aus folgender Tabelle zu ersehen. Vid. Henning. l. c. p. 117. v. Bodon. Mag. Chron. Pictural. V. Hübner. Tab. 185. Henninges T. 3. p. 119. Spen. l. cit.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/367>, abgerufen am 21.11.2024.