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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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Fünfte Abtheilung.

Von dem Hortzoglichen Hause Mecklenburg.

Thes. I.

Das Hertzogliche Haus Mecklenburg/ hat einen Königlichen Uhrsprung.

Es ist zwar an dem/ daß viele Genealogisten, wenn sie von dem Uhrsprunge dieses Hohen Hauses reden mit selbigem von denen Obotriten den Anfang machen/ sie verfallen aber gleich in einen heftigen Irrthum/ wann sie diese Obotriten vor ein Teutsches Volck/ und zwar von einen Ast von den alten Vandalern ausgeben/ da doch beyde Völcker weit von einander unterschieden waren / und keines mit dem andern etwas gemein hatte. Denn was die Vandaler betrift/ so waren dieses Teutsche Völcker/ die sich anfänglich soweit nicht erstrecken mogten/ und ist glaublich/ daß sie unter den Suevis gestecket/ wie denn der Vandaler und Sueven Nahme einerley Bedeutung hat / indem beydes einen herum ziehenden bemercket/ auch noch alle zwey in der heutigen teutschen Sprache bräuchlich sind/ da herum Wandern und herum Schweiffen/ ein öfters herumgehen und ziehen anzeiget/ wie also unsere alten Vorfahren zuthun pflegten. Nach diesem/ haben die Vandaler alleine diesen Nahmen bekommen/ und wegen ihrer steten Veränderung/ durch selben von denen andern sich unterschieden. Zwar die Römischen und Griegischen Scribenten, scheinen hier eine ziemliche Irrunge in den Weeg zu legen; Alleine es ist diesen Leuten/ soviel die Teutschen Begebenheiten betrift/ wenig zu trauen. Denn denen Römern und Griechen/ war/ wie bereits oft erwehnet worden/ nicht nur der innere Zustand von Teutschlande gantz unbekannt/ sondern sie verstunden auch deren Sprache nicht/ was sie also von Teutschland wusten/ daß hatten sie alles von andern/ welches sie oft nicht recht einnahmen/ wie etwan viele unserer heutigen Geographorum, wann sie von dem innern Africa oder dem mitternächtigen America reden/ auch alles auf den Bericht anderer ankommen lassen. Zwar giebt der AEthicus vor/ ob habe der Julius Caesar den Anfang gemacht/ das Römische Reich/ so wie es damahls war/ ausmessen/ und in eine richtige Beschreibung bringen zulassen / auf welche

Vid. Pfanner. de prae. Germ. Princ. c. 6. & Crantz. Vandal.
v. Helm. Chron. Slav. l. c. & ibi Bangert. Schnrzfl. rer. Slav.
In Geographia Princ.
Fünfte Abtheilung.

Von dem Hortzoglichen Hause Mecklenburg.

Thes. I.

Das Hertzogliche Haus Mecklenburg/ hat einen Königlichen Uhrsprung.

Es ist zwar an dem/ daß viele Genealogisten, wenn sie von dem Uhrsprunge dieses Hohen Hauses reden mit selbigem von denen Obotriten den Anfang machen/ sie verfallen aber gleich in einen heftigen Irrthum/ wann sie diese Obotriten vor ein Teutsches Volck/ und zwar von einen Ast von den alten Vandalern ausgeben/ da doch beyde Völcker weit von einander unterschieden waren / und keines mit dem andern etwas gemein hatte. Denn was die Vandaler betrift/ so waren dieses Teutsche Völcker/ die sich anfänglich soweit nicht erstrecken mogten/ und ist glaublich/ daß sie unter den Suevis gestecket/ wie denn der Vandaler und Sueven Nahme einerley Bedeutung hat / indem beydes einen herum ziehenden bemercket/ auch noch alle zwey in der heutigen teutschen Sprache bräuchlich sind/ da herum Wandern und herum Schweiffen/ ein öfters herumgehen und ziehen anzeiget/ wie also unsere alten Vorfahren zuthun pflegten. Nach diesem/ haben die Vandaler alleine diesen Nahmen bekommen/ und wegen ihrer steten Veränderung/ durch selben von denen andern sich unterschieden. Zwar die Römischen und Griegischen Scribenten, scheinen hier eine ziemliche Irrunge in den Weeg zu legen; Alleine es ist diesen Leuten/ soviel die Teutschen Begebenheiten betrift/ wenig zu trauen. Denn denen Römern und Griechen/ war/ wie bereits oft erwehnet worden/ nicht nur der innere Zustand von Teutschlande gantz unbekannt/ sondern sie verstunden auch deren Sprache nicht/ was sie also von Teutschland wusten/ daß hatten sie alles von andern/ welches sie oft nicht recht einnahmen/ wie etwan viele unserer heutigen Geographorum, wann sie von dem innern Africa oder dem mitternächtigen America reden/ auch alles auf den Bericht anderer ankommen lassen. Zwar giebt der AEthicus vor/ ob habe der Julius Caesar den Anfang gemacht/ das Römische Reich/ so wie es damahls war/ ausmessen/ und in eine richtige Beschreibung bringen zulassen / auf welche

Vid. Pfanner. de prae. Germ. Princ. c. 6. & Crantz. Vandal.
v. Helm. Chron. Slav. l. c. & ibi Bangert. Schnrzfl. rer. Slav.
In Geographia Princ.
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[383/0431] Fünfte Abtheilung. Von dem Hortzoglichen Hause Mecklenburg. Thes. I. Das Hertzogliche Haus Mecklenburg/ hat einen Königlichen Uhrsprung. Es ist zwar an dem/ daß viele Genealogisten, wenn sie von dem Uhrsprunge dieses Hohen Hauses reden mit selbigem von denen Obotriten den Anfang machen/ sie verfallen aber gleich in einen heftigen Irrthum/ wann sie diese Obotriten vor ein Teutsches Volck/ und zwar von einen Ast von den alten Vandalern ausgeben/ da doch beyde Völcker weit von einander unterschieden waren / und keines mit dem andern etwas gemein hatte. Denn was die Vandaler betrift/ so waren dieses Teutsche Völcker/ die sich anfänglich soweit nicht erstrecken mogten/ und ist glaublich/ daß sie unter den Suevis gestecket/ wie denn der Vandaler und Sueven Nahme einerley Bedeutung hat / indem beydes einen herum ziehenden bemercket/ auch noch alle zwey in der heutigen teutschen Sprache bräuchlich sind/ da herum Wandern und herum Schweiffen/ ein öfters herumgehen und ziehen anzeiget/ wie also unsere alten Vorfahren zuthun pflegten. Nach diesem/ haben die Vandaler alleine diesen Nahmen bekommen/ und wegen ihrer steten Veränderung/ durch selben von denen andern sich unterschieden. Zwar die Römischen und Griegischen Scribenten, scheinen hier eine ziemliche Irrunge in den Weeg zu legen; Alleine es ist diesen Leuten/ soviel die Teutschen Begebenheiten betrift/ wenig zu trauen. Denn denen Römern und Griechen/ war/ wie bereits oft erwehnet worden/ nicht nur der innere Zustand von Teutschlande gantz unbekannt/ sondern sie verstunden auch deren Sprache nicht/ was sie also von Teutschland wusten/ daß hatten sie alles von andern/ welches sie oft nicht recht einnahmen/ wie etwan viele unserer heutigen Geographorum, wann sie von dem innern Africa oder dem mitternächtigen America reden/ auch alles auf den Bericht anderer ankommen lassen. Zwar giebt der AEthicus vor/ ob habe der Julius Caesar den Anfang gemacht/ das Römische Reich/ so wie es damahls war/ ausmessen/ und in eine richtige Beschreibung bringen zulassen / auf welche Vid. Pfanner. de prae. Germ. Princ. c. 6. & Crantz. Vandal. v. Helm. Chron. Slav. l. c. & ibi Bangert. Schnrzfl. rer. Slav. In Geographia Princ.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/431>, abgerufen am 24.11.2024.