Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.cklenburg geforschet und gewiesen / wie dieselben von den alten Wagrischen und Obetritischen Königlichem Geschlechte richtig herstammeten/ wie noch der alte Titul ausweiset. Und also haben insonderheit Bernhardus Latomus und Johannes Fridericus Chemnitius unsere fürnehmste Geschicht- und Geschlecht-Schreiber/ ihnen fürgenommen gehabt / des Herbersteins Meynung weiter zu untersuchen und auszuführen. Und weil man siehet/ daß derselben geschriebene/ bis daher aber noch ungedruckte Geschicht-Bücher/ und was daraus vor summarische Extracte gezogen seyn/ bey denjenigen/ so ihren Fleiß und Geschickligkeit in einem auserlesenen Themate historico sehen lassen/ überall zum besten Beweiß dienen/ wer wird es uns denn verdencken/ so man auch in diesem Stück dererselben Gezeugniß vor probable und bewährt annimmt? Der alte Titul war zu Königs Pribislai 2. Zeiten dieser: Pribislaus Dei Gratia Herulorum, Vagerorum, Circip aenorum, Polaborum, Obetritarum, Kissinorum, Vandalorumque Rex. Wie man hievon Nachricht findet in des Maeresealci Thurii Annalibus Herul. Lib. 2. c. 40. und in eben desselben Tractätlein sub titulo: Kostbahrlicher Auszug der Mecklenburgischen Chronicken p. m. 24. woraus an diesem Orte so viel erhellet/ das die alten Wagerer und Obetriter Wenden einerley Könige und Fürsten gehabt haben. Mag. Bernhardus Latomus ist aus Wißmar gebürtig/ ein Zeitlang zu Neu-Brandenburg im Mecklenburgischen/ und zu Flensburg Rector gewesen/ hat Anno 1610. ein großgeschriebnes Buch hinterlassen/ unter dem Titul: Gene alo-Chronicon Megapolitanum, welches man in gar hohem Werth hält. Vid. Hamburgische Biblioth. Histor. Centur. 3. artic. 45. Johannes Fridericus Chemni tius, des alten Braunschweigischen Theologi Martini Chemnitii Enckel/ des fürtrefflichen ICti und sowohl Pommerschen als auch Holsteinischen Cantzlers gleiches Nahmens Sohn/ und des berühmten Schwedischen Historiographi Bogislai Philippi Chemnitii Bruder / welcher Anno 1642. zu Schwerin Fürstlicher Archivarius Anno 1655. zu Güstrow Secretarius und Anno 1667. zu Parchim beym Mecklenburgischen Hof- und Land Gerichte Proto-Notarius gewesen/ alwo er endlich 1687. im hohen Alter gestorben/ hat ein grosses Chronicon Meclenburgense zusammen getragen / so da als ein ausbündiges MSC. in Archivo Serenissimi verwahret wird. Aus diesem weitläufftigen Wercke hat eben derselbe Auctor einen summarischen Extract gezogen/ welcher unter dem Titul: Epitome Genealogico-Historica Princi[unleserliches Material]um Meclenburg. in vieler privat Händen gleichfals als ein schönes MSC. verhanden ist. Vid. Hambergische Biblioth. Hist. Centur. 3. art. 48. Diese beyde Scribenten/ sind in der Mecklenburgischen Historie die bewährtesten/ und passiren in antiquitate Genealogica & Historica fast vor eines. Und weil sonderlich der Latomus ein Grund-gelehrter Mann war / dem es auch an Subsidiis Historicis nicht mangelte/ so kan man seiner Feder sicher trauen/ insonderheit/ da er allenthalben/ wo ers her hat / nahmentlich setzet. Demselbigen folget der Chemnitius in allen Dingen auf dem Fusse nach/ und giebt mit der Zeit aus dem Arcbivo Ducali mehr Licht / daher ihm in der neuen/ so wie dem Latomo in der alten Historie/ der Preiß für andern bleibet.
cklenburg geforschet und gewiesen / wie dieselben von den alten Wagrischen und Obetritischen Königlichem Geschlechte richtig herstammeten/ wie noch der alte Titul ausweiset. Und also haben insonderheit Bernhardus Latomus und Johannes Fridericus Chemnitius unsere fürnehmste Geschicht- und Geschlecht-Schreiber/ ihnen fürgenommen gehabt / des Herbersteins Meynung weiter zu untersuchen und auszuführen. Und weil man siehet/ daß derselben geschriebene/ bis daher aber noch ungedruckte Geschicht-Bücher/ und was daraus vor summarische Extracte gezogen seyn/ bey denjenigen/ so ihren Fleiß und Geschickligkeit in einem auserlesenen Themate historico sehen lassen/ überall zum besten Beweiß dienen/ wer wird es uns denn verdencken/ so man auch in diesem Stück dererselben Gezeugniß vor probable und bewährt annimmt? Der alte Titul war zu Königs Pribislai 2. Zeiten dieser: Pribislaus Dei Gratia Herulorum, Vagerorum, Circip aenorum, Polaborum, Obetritarum, Kissinorum, Vandalorumque Rex. Wie man hievon Nachricht findet in des Maeresealci Thurii Annalibus Herul. Lib. 2. c. 40. und in eben desselben Tractätlein sub titulo: Kostbahrlicher Auszug der Mecklenburgischen Chronicken p. m. 24. woraus an diesem Orte so viel erhellet/ das die alten Wagerer und Obetriter Wenden einerley Könige und Fürsten gehabt haben. Mag. Bernhardus Latomus ist aus Wißmar gebürtig/ ein Zeitlang zu Neu-Brandenburg im Mecklenburgischen/ und zu Flensburg Rector gewesen/ hat Anno 1610. ein großgeschriebnes Buch hinterlassen/ unter dem Titul: Gene alo-Chronicon Megapolitanum, welches man in gar hohem Werth hält. Vid. Hamburgische Biblioth. Histor. Centur. 3. artic. 45. Johannes Fridericus Chemni tius, des alten Braunschweigischen Theologi Martini Chemnitii Enckel/ des fürtrefflichen ICti und sowohl Pommerschen als auch Holsteinischen Cantzlers gleiches Nahmens Sohn/ und des berühmten Schwedischen Historiographi Bogislai Philippi Chemnitii Bruder / welcher Anno 1642. zu Schwerin Fürstlicher Archivarius Anno 1655. zu Güstrow Secretarius und Anno 1667. zu Parchim beym Mecklenburgischen Hof- und Land Gerichte Proto-Notarius gewesen/ alwo er endlich 1687. im hohen Alter gestorben/ hat ein grosses Chronicon Meclenburgense zusammen getragen / so da als ein ausbündiges MSC. in Archivo Serenissimi verwahret wird. Aus diesem weitläufftigen Wercke hat eben derselbe Auctor einen summarischen Extract gezogen/ welcher unter dem Titul: Epitome Genealogico-Historica Princi[unleserliches Material]um Meclenburg. in vieler privat Händen gleichfals als ein schönes MSC. verhanden ist. Vid. Hambergische Biblioth. Hist. Centur. 3. art. 48. Diese beyde Scribenten/ sind in der Mecklenburgischen Historie die bewährtesten/ und passiren in antiquitate Genealogica & Historica fast vor eines. Und weil sonderlich der Latomus ein Grund-gelehrter Mann war / dem es auch an Subsidiis Historicis nicht mangelte/ so kan man seiner Feder sicher trauen/ insonderheit/ da er allenthalben/ wo ers her hat / nahmentlich setzet. Demselbigen folget der Chemnitius in allen Dingen auf dem Fusse nach/ und giebt mit der Zeit aus dem Arcbivo Ducali mehr Licht / daher ihm in der neuen/ so wie dem Latomo in der alten Historie/ der Preiß für andern bleibet.
<TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0460" n="412"/> cklenburg geforschet und gewiesen / wie dieselben von den alten Wagrischen und Obetritischen Königlichem Geschlechte richtig herstammeten/ wie noch der alte Titul ausweiset. <note place="foot">Der alte Titul war zu Königs Pribislai 2. Zeiten dieser: Pribislaus Dei Gratia Herulorum, Vagerorum, Circip aenorum, Polaborum, Obetritarum, Kissinorum, Vandalorumque Rex. Wie man hievon Nachricht findet in des Maeresealci Thurii Annalibus Herul. Lib. 2. c. 40. und in eben desselben Tractätlein sub titulo: Kostbahrlicher Auszug der Mecklenburgischen Chronicken p. m. 24. woraus an diesem Orte so viel erhellet/ das die alten Wagerer und Obetriter Wenden einerley Könige und Fürsten gehabt haben.</note></p> <p>Und also haben insonderheit Bernhardus Latomus und Johannes Fridericus Chemnitius unsere fürnehmste Geschicht- und Geschlecht-Schreiber/ ihnen fürgenommen gehabt / des Herbersteins Meynung weiter zu untersuchen und auszuführen. Und weil man siehet/ daß derselben geschriebene/ bis daher aber noch ungedruckte Geschicht-Bücher/ und was daraus vor summarische Extracte gezogen seyn/ bey denjenigen/ so ihren Fleiß und Geschickligkeit in einem auserlesenen Themate historico sehen lassen/ überall zum besten Beweiß dienen/ wer wird es uns denn verdencken/ so man auch in diesem Stück dererselben Gezeugniß vor probable und bewährt annimmt? <note place="foot">Mag. Bernhardus Latomus ist aus Wißmar gebürtig/ ein Zeitlang zu Neu-Brandenburg im Mecklenburgischen/ und zu Flensburg Rector gewesen/ hat Anno 1610. ein großgeschriebnes Buch hinterlassen/ unter dem Titul: Gene alo-Chronicon Megapolitanum, welches man in gar hohem Werth hält. Vid. Hamburgische Biblioth. Histor. Centur. 3. artic. 45. Johannes Fridericus Chemni tius, des alten Braunschweigischen Theologi Martini Chemnitii Enckel/ des fürtrefflichen ICti und sowohl Pommerschen als auch Holsteinischen Cantzlers gleiches Nahmens Sohn/ und des berühmten Schwedischen Historiographi Bogislai Philippi Chemnitii Bruder / welcher Anno 1642. zu Schwerin Fürstlicher Archivarius Anno 1655. zu Güstrow Secretarius und Anno 1667. zu Parchim beym Mecklenburgischen Hof- und Land Gerichte Proto-Notarius gewesen/ alwo er endlich 1687. im hohen Alter gestorben/ hat ein grosses Chronicon Meclenburgense zusammen getragen / so da als ein ausbündiges MSC. in Archivo Serenissimi verwahret wird. Aus diesem weitläufftigen Wercke hat eben derselbe Auctor einen summarischen Extract gezogen/ welcher unter dem Titul: Epitome Genealogico-Historica Princi<gap reason="illegible"/>um Meclenburg. in vieler privat Händen gleichfals als ein schönes MSC. verhanden ist. Vid. Hambergische Biblioth. Hist. Centur. 3. art. 48. Diese beyde Scribenten/ sind in der Mecklenburgischen Historie die bewährtesten/ und passiren in antiquitate Genealogica & Historica fast vor eines. Und weil sonderlich der Latomus ein Grund-gelehrter Mann war / dem es auch an Subsidiis Historicis nicht mangelte/ so kan man seiner Feder sicher trauen/ insonderheit/ da er allenthalben/ wo ers her hat / nahmentlich setzet. Demselbigen folget der Chemnitius in allen Dingen auf dem Fusse nach/ und giebt mit der Zeit aus dem Arcbivo Ducali mehr Licht / daher ihm in der neuen/ so wie dem Latomo in der alten Historie/ der Preiß für andern bleibet.</note></p> </div> </body> </text> </TEI> [412/0460]
cklenburg geforschet und gewiesen / wie dieselben von den alten Wagrischen und Obetritischen Königlichem Geschlechte richtig herstammeten/ wie noch der alte Titul ausweiset.
Und also haben insonderheit Bernhardus Latomus und Johannes Fridericus Chemnitius unsere fürnehmste Geschicht- und Geschlecht-Schreiber/ ihnen fürgenommen gehabt / des Herbersteins Meynung weiter zu untersuchen und auszuführen. Und weil man siehet/ daß derselben geschriebene/ bis daher aber noch ungedruckte Geschicht-Bücher/ und was daraus vor summarische Extracte gezogen seyn/ bey denjenigen/ so ihren Fleiß und Geschickligkeit in einem auserlesenen Themate historico sehen lassen/ überall zum besten Beweiß dienen/ wer wird es uns denn verdencken/ so man auch in diesem Stück dererselben Gezeugniß vor probable und bewährt annimmt?
Der alte Titul war zu Königs Pribislai 2. Zeiten dieser: Pribislaus Dei Gratia Herulorum, Vagerorum, Circip aenorum, Polaborum, Obetritarum, Kissinorum, Vandalorumque Rex. Wie man hievon Nachricht findet in des Maeresealci Thurii Annalibus Herul. Lib. 2. c. 40. und in eben desselben Tractätlein sub titulo: Kostbahrlicher Auszug der Mecklenburgischen Chronicken p. m. 24. woraus an diesem Orte so viel erhellet/ das die alten Wagerer und Obetriter Wenden einerley Könige und Fürsten gehabt haben.
Mag. Bernhardus Latomus ist aus Wißmar gebürtig/ ein Zeitlang zu Neu-Brandenburg im Mecklenburgischen/ und zu Flensburg Rector gewesen/ hat Anno 1610. ein großgeschriebnes Buch hinterlassen/ unter dem Titul: Gene alo-Chronicon Megapolitanum, welches man in gar hohem Werth hält. Vid. Hamburgische Biblioth. Histor. Centur. 3. artic. 45. Johannes Fridericus Chemni tius, des alten Braunschweigischen Theologi Martini Chemnitii Enckel/ des fürtrefflichen ICti und sowohl Pommerschen als auch Holsteinischen Cantzlers gleiches Nahmens Sohn/ und des berühmten Schwedischen Historiographi Bogislai Philippi Chemnitii Bruder / welcher Anno 1642. zu Schwerin Fürstlicher Archivarius Anno 1655. zu Güstrow Secretarius und Anno 1667. zu Parchim beym Mecklenburgischen Hof- und Land Gerichte Proto-Notarius gewesen/ alwo er endlich 1687. im hohen Alter gestorben/ hat ein grosses Chronicon Meclenburgense zusammen getragen / so da als ein ausbündiges MSC. in Archivo Serenissimi verwahret wird. Aus diesem weitläufftigen Wercke hat eben derselbe Auctor einen summarischen Extract gezogen/ welcher unter dem Titul: Epitome Genealogico-Historica Princi_ um Meclenburg. in vieler privat Händen gleichfals als ein schönes MSC. verhanden ist. Vid. Hambergische Biblioth. Hist. Centur. 3. art. 48. Diese beyde Scribenten/ sind in der Mecklenburgischen Historie die bewährtesten/ und passiren in antiquitate Genealogica & Historica fast vor eines. Und weil sonderlich der Latomus ein Grund-gelehrter Mann war / dem es auch an Subsidiis Historicis nicht mangelte/ so kan man seiner Feder sicher trauen/ insonderheit/ da er allenthalben/ wo ers her hat / nahmentlich setzet. Demselbigen folget der Chemnitius in allen Dingen auf dem Fusse nach/ und giebt mit der Zeit aus dem Arcbivo Ducali mehr Licht / daher ihm in der neuen/ so wie dem Latomo in der alten Historie/ der Preiß für andern bleibet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |