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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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men gegeben hatte. Als die Herschsucht Kaysers Friderici I. so hoch stiege/ daß er die mächtigsten teutschen Reichs-Fürsten gern demüthigen/ und deren Lande in kleinere Theile zerreissen wolte/ worzu der Geitz/ Stoltz und Hochmuth verschiedener teutscher Bischöfe weiblich halffen/ muste der tapffere Hertzog zu Sachsen Heinrich der Löwe/ sich in die Acht erklären lassen/ wie von alle dem vorher bereits mehrers gehandelt worden. In der unrechtmässig vorgenommenen Länder Theilung / bekam/ nur besagter Bernhard, das Hertzogthum Sachsen/ etwa um das Jahr 1180. Es ist aber hierbey zu mercken/ daß die Pfaltz-Sachsen nicht mit auf dieses Haus gelanget/ sondern der Kayser gabe selbige/ seinem Vetter/ Hertzog Hermannen. Nicht weniger ist ungewiß/ ob Bernhard, als er auf dem Reichs-Tage zu Würtzburg/ das Hertzogthum Sachsen erhalten/ die Chur zugleich bekommen habe/ wenigstens gedencket Albertus Stadensis dessen mit keinem Worte/ sondern saget nur bloß / es habe Bernhard, Graf von Ascanien, das Hertzogthum Sachsen erhalten. Immittelst ist doch eine Müntze vorhanden/ welche dieser Bernhard schlagen lassen/ (ist ein Nummus Bracteatus) darauf er sich mit einem Mantel (sol vielleicht ein Chur-Mantel seyn) einem Schwerd in der einen Hand/ und in der andern eine Fahne/ mit dem Anhaltischen Wapen vorstellet/ ob er aber hiermit auf sein Chur-Amt zielen wollen/ fällt gar schwer zu errathen. Daß er auch den Rauten-Krantz am ersten in das Sächsische Wapen gebracht haben solle/ wie von einigen vorgegeben wird/ ist ebenfals irrig/ indem solcher (wenn es anders ein Krantz ist) nachher erst hinein gekommen. Die Churfürstliche Anhaltische Geneal. aber ist diese:

[Abbildung]
Anonym. Hist. de Landgr. Thuring.
Brotuff l. cit. l. 4.
Vid. Struv. de Ruta Saxon.

men gegeben hatte. Als die Herschsucht Kaysers Friderici I. so hoch stiege/ daß er die mächtigsten teutschen Reichs-Fürsten gern demüthigen/ und deren Lande in kleinere Theile zerreissen wolte/ worzu der Geitz/ Stoltz und Hochmuth verschiedener teutscher Bischöfe weiblich halffen/ muste der tapffere Hertzog zu Sachsen Heinrich der Löwe/ sich in die Acht erklären lassen/ wie von alle dem vorher bereits mehrers gehandelt worden. In der unrechtmässig vorgenommenen Länder Theilung / bekam/ nur besagter Bernhard, das Hertzogthum Sachsen/ etwa um das Jahr 1180. Es ist aber hierbey zu mercken/ daß die Pfaltz-Sachsen nicht mit auf dieses Haus gelanget/ sondern der Kayser gabe selbige/ seinem Vetter/ Hertzog Hermannen. Nicht weniger ist ungewiß/ ob Bernhard, als er auf dem Reichs-Tage zu Würtzburg/ das Hertzogthum Sachsen erhalten/ die Chur zugleich bekommen habe/ wenigstens gedencket Albertus Stadensis dessen mit keinem Worte/ sondern saget nur bloß / es habe Bernhard, Graf von Ascanien, das Hertzogthum Sachsen erhalten. Immittelst ist doch eine Müntze vorhanden/ welche dieser Bernhard schlagen lassen/ (ist ein Nummus Bracteatus) darauf er sich mit einem Mantel (sol vielleicht ein Chur-Mantel seyn) einem Schwerd in der einen Hand/ und in der andern eine Fahne/ mit dem Anhaltischen Wapen vorstellet/ ob er aber hiermit auf sein Chur-Amt zielen wollen/ fällt gar schwer zu errathen. Daß er auch den Rauten-Krantz am ersten in das Sächsische Wapen gebracht haben solle/ wie von einigen vorgegeben wird/ ist ebenfals irrig/ indem solcher (wenn es anders ein Krantz ist) nachher erst hinein gekommen. Die Churfürstliche Anhaltische Geneal. aber ist diese:

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[480/0528] men gegeben hatte. Als die Herschsucht Kaysers Friderici I. so hoch stiege/ daß er die mächtigsten teutschen Reichs-Fürsten gern demüthigen/ und deren Lande in kleinere Theile zerreissen wolte/ worzu der Geitz/ Stoltz und Hochmuth verschiedener teutscher Bischöfe weiblich halffen/ muste der tapffere Hertzog zu Sachsen Heinrich der Löwe/ sich in die Acht erklären lassen/ wie von alle dem vorher bereits mehrers gehandelt worden. In der unrechtmässig vorgenommenen Länder Theilung / bekam/ nur besagter Bernhard, das Hertzogthum Sachsen/ etwa um das Jahr 1180. Es ist aber hierbey zu mercken/ daß die Pfaltz-Sachsen nicht mit auf dieses Haus gelanget/ sondern der Kayser gabe selbige/ seinem Vetter/ Hertzog Hermannen. Nicht weniger ist ungewiß/ ob Bernhard, als er auf dem Reichs-Tage zu Würtzburg/ das Hertzogthum Sachsen erhalten/ die Chur zugleich bekommen habe/ wenigstens gedencket Albertus Stadensis dessen mit keinem Worte/ sondern saget nur bloß / es habe Bernhard, Graf von Ascanien, das Hertzogthum Sachsen erhalten. Immittelst ist doch eine Müntze vorhanden/ welche dieser Bernhard schlagen lassen/ (ist ein Nummus Bracteatus) darauf er sich mit einem Mantel (sol vielleicht ein Chur-Mantel seyn) einem Schwerd in der einen Hand/ und in der andern eine Fahne/ mit dem Anhaltischen Wapen vorstellet/ ob er aber hiermit auf sein Chur-Amt zielen wollen/ fällt gar schwer zu errathen. Daß er auch den Rauten-Krantz am ersten in das Sächsische Wapen gebracht haben solle/ wie von einigen vorgegeben wird/ ist ebenfals irrig/ indem solcher (wenn es anders ein Krantz ist) nachher erst hinein gekommen. Die Churfürstliche Anhaltische Geneal. aber ist diese: [Abbildung] Anonym. Hist. de Landgr. Thuring. Brotuff l. cit. l. 4. Vid. Struv. de Ruta Saxon.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/528>, abgerufen am 24.11.2024.