Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Thes. IV.

Das Haus Baaden/ hat verschiedene Aufnahme gehabt/ und auch ziemlich eingebüsset/ daher es einige Ansprüche führet.

Weil die Baadenschen Lande aus verschiedenen Herrschaften zusammen; erwachsen / von denen die meisten durch Erbschaften/ oder Heyrathen herbey gebracht worden / wie von einigen bereits Erwehnung geschehen; also ist eben nicht nöthig / solche insgesamt und umständlich anzuführen/ sie sind aber am angezogenen Orte zu finden. An Einbusse hat es gar ein ziemliches erlitten/ indem es das meiste verlohren/ was die alten Hertzoge von Zähringen besessen/ daher dessen Ansprüche auf Schwaben Kärnthen das Brisgau, und andere Schwäbische Güter rühren Auf Neufchatel, oder Welsch-Neuburg machen die Herren Marggrafen daher Praetension, weil es durch Heyrathen an die Hochbergische Linie, die von Baaden abstammete/ gekommen/ man hat aber bey Untersuchung der Neufchatelischen successions Sache/ diesen Anspruch vor alzu weitläuftig gehalten. Der auf das Sachsen-Lauenburgische/ rühret von des letzt verstorbenen Marggrafens zu Baaden seiner Gemahlin her: der aber auf die Grafschaft Gerolds-Eck/ wegen einer beschehenen Heyrath/ deren oben bereits erwehnet worden.

Thes. V.

Das Hochfürstl. Haus Baaden/ ist von keiner sonderlichen Macht.

Das Baadensche ist ein schmahler Strich Landes/ welcher zwischen dem Rhein und Schwartz-Walde/ nach der Schweitz sich hin und her erstrecket. Das Land an sich selbst/ ist gar gut/ die schlimme Nachbarschaft aber der Frantzosen/ macht solches sehr bedencklich/ wie den fast in eines jeden frischen Andencken annoch schwebet/ was vor eine grausame Verwüstung selbiges im letztern Frantzösischen Kriege erlitten/ von der es sich kaum wieder erhohlet/ wiewohl solche das Baaden-Badensche/ weil es der Catholischen Linie zuständig/ nicht so hart betroffen/ als das Baaden-Durlachische. Aus dem Baaden-Baadenschen Hause aber / war der/ im vorigen Kriege so bekannte Printz Louis von Baaden/ der sich an denen Türcken in Ungarn einen grossen Ruhm erfochten; in Teutschland aber/ hat es wieder Franckreich

Vid. Schwed. loc. cit. l. 4.
Id. loc. cit.
Id. loc. cit.

Thes. IV.

Das Haus Baaden/ hat verschiedene Aufnahme gehabt/ und auch ziemlich eingebüsset/ daher es einige Ansprüche führet.

Weil die Baadenschen Lande aus verschiedenen Herrschaften zusammen; erwachsen / von denen die meisten durch Erbschaften/ oder Heyrathen herbey gebracht worden / wie von einigen bereits Erwehnung geschehen; also ist eben nicht nöthig / solche insgesamt und umständlich anzuführen/ sie sind aber am angezogenen Orte zu finden. An Einbusse hat es gar ein ziemliches erlitten/ indem es das meiste verlohren/ was die alten Hertzoge von Zähringen besessen/ daher dessen Ansprüche auf Schwaben Kärnthen das Brisgau, und andere Schwäbische Güter rühren Auf Neufchatel, oder Welsch-Neuburg machen die Herren Marggrafen daher Praetension, weil es durch Heyrathen an die Hochbergische Linie, die von Baaden abstammete/ gekommen/ man hat aber bey Untersuchung der Neufchatelischen successions Sache/ diesen Anspruch vor alzu weitläuftig gehalten. Der auf das Sachsen-Lauenburgische/ rühret von des letzt verstorbenen Marggrafens zu Baaden seiner Gemahlin her: der aber auf die Grafschaft Gerolds-Eck/ wegen einer beschehenen Heyrath/ deren oben bereits erwehnet worden.

Thes. V.

Das Hochfürstl. Haus Baaden/ ist von keiner sonderlichen Macht.

Das Baadensche ist ein schmahler Strich Landes/ welcher zwischen dem Rhein und Schwartz-Walde/ nach der Schweitz sich hin und her erstrecket. Das Land an sich selbst/ ist gar gut/ die schlimme Nachbarschaft aber der Frantzosen/ macht solches sehr bedencklich/ wie den fast in eines jeden frischen Andencken annoch schwebet/ was vor eine grausame Verwüstung selbiges im letztern Frantzösischen Kriege erlitten/ von der es sich kaum wieder erhohlet/ wiewohl solche das Baaden-Badensche/ weil es der Catholischen Linie zuständig/ nicht so hart betroffen/ als das Baaden-Durlachische. Aus dem Baaden-Baadenschen Hause aber / war der/ im vorigen Kriege so bekannte Printz Louis von Baaden/ der sich an denen Türcken in Ungarn einen grossen Ruhm erfochten; in Teutschland aber/ hat es wieder Franckreich

Vid. Schwed. loc. cit. l. 4.
Id. loc. cit.
Id. loc. cit.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0540" n="492"/>
        <p>Thes. IV.</p>
        <p>Das Haus Baaden/ hat verschiedene Aufnahme gehabt/ und auch ziemlich                      eingebüsset/ daher es einige Ansprüche führet.</p>
        <p>Weil die Baadenschen Lande aus verschiedenen Herrschaften zusammen; erwachsen /                      von denen die meisten durch Erbschaften/ oder Heyrathen herbey gebracht worden                     / wie von einigen bereits Erwehnung geschehen; also ist eben nicht nöthig /                      solche insgesamt und umständlich anzuführen/ sie sind aber am angezogenen Orte                      zu finden. An Einbusse hat es gar ein ziemliches erlitten/ indem es das meiste                      verlohren/ was die alten Hertzoge von Zähringen besessen/ daher dessen                      Ansprüche auf Schwaben Kärnthen das Brisgau, und andere Schwäbische Güter rühren                          <note place="foot">Vid. Schwed. loc. cit. l. 4.</note> Auf Neufchatel, oder                      Welsch-Neuburg machen die Herren Marggrafen daher Praetension, weil es durch                      Heyrathen an die Hochbergische Linie, die von Baaden abstammete/ gekommen/ man                      hat aber bey Untersuchung der Neufchatelischen successions Sache/ diesen                      Anspruch vor alzu weitläuftig gehalten. <note place="foot">Id. loc. cit.</note>                      Der auf das Sachsen-Lauenburgische/ rühret von des letzt verstorbenen                      Marggrafens zu Baaden seiner Gemahlin her: der aber auf die Grafschaft                      Gerolds-Eck/ wegen einer beschehenen Heyrath/ deren oben bereits erwehnet                      worden. <note place="foot">Id. loc. cit.</note></p>
        <p>Thes. V.</p>
        <p>Das Hochfürstl. Haus Baaden/ ist von keiner sonderlichen Macht.</p>
        <p>Das Baadensche ist ein schmahler Strich Landes/ welcher zwischen dem Rhein und                      Schwartz-Walde/ nach der Schweitz sich hin und her erstrecket. Das Land an sich                      selbst/ ist gar gut/ die schlimme Nachbarschaft aber der Frantzosen/ macht                      solches sehr bedencklich/ wie den fast in eines jeden frischen Andencken annoch                      schwebet/ was vor eine grausame Verwüstung selbiges im letztern Frantzösischen                      Kriege erlitten/ von der es sich kaum wieder erhohlet/ wiewohl solche das                      Baaden-Badensche/ weil es der Catholischen Linie zuständig/ nicht so hart                      betroffen/ als das Baaden-Durlachische. Aus dem Baaden-Baadenschen Hause aber /                      war der/ im vorigen Kriege so bekannte Printz Louis von Baaden/ der sich an                      denen Türcken in Ungarn einen grossen Ruhm erfochten; in Teutschland aber/ hat                      es wieder Franckreich
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[492/0540] Thes. IV. Das Haus Baaden/ hat verschiedene Aufnahme gehabt/ und auch ziemlich eingebüsset/ daher es einige Ansprüche führet. Weil die Baadenschen Lande aus verschiedenen Herrschaften zusammen; erwachsen / von denen die meisten durch Erbschaften/ oder Heyrathen herbey gebracht worden / wie von einigen bereits Erwehnung geschehen; also ist eben nicht nöthig / solche insgesamt und umständlich anzuführen/ sie sind aber am angezogenen Orte zu finden. An Einbusse hat es gar ein ziemliches erlitten/ indem es das meiste verlohren/ was die alten Hertzoge von Zähringen besessen/ daher dessen Ansprüche auf Schwaben Kärnthen das Brisgau, und andere Schwäbische Güter rühren Auf Neufchatel, oder Welsch-Neuburg machen die Herren Marggrafen daher Praetension, weil es durch Heyrathen an die Hochbergische Linie, die von Baaden abstammete/ gekommen/ man hat aber bey Untersuchung der Neufchatelischen successions Sache/ diesen Anspruch vor alzu weitläuftig gehalten. Der auf das Sachsen-Lauenburgische/ rühret von des letzt verstorbenen Marggrafens zu Baaden seiner Gemahlin her: der aber auf die Grafschaft Gerolds-Eck/ wegen einer beschehenen Heyrath/ deren oben bereits erwehnet worden. Thes. V. Das Hochfürstl. Haus Baaden/ ist von keiner sonderlichen Macht. Das Baadensche ist ein schmahler Strich Landes/ welcher zwischen dem Rhein und Schwartz-Walde/ nach der Schweitz sich hin und her erstrecket. Das Land an sich selbst/ ist gar gut/ die schlimme Nachbarschaft aber der Frantzosen/ macht solches sehr bedencklich/ wie den fast in eines jeden frischen Andencken annoch schwebet/ was vor eine grausame Verwüstung selbiges im letztern Frantzösischen Kriege erlitten/ von der es sich kaum wieder erhohlet/ wiewohl solche das Baaden-Badensche/ weil es der Catholischen Linie zuständig/ nicht so hart betroffen/ als das Baaden-Durlachische. Aus dem Baaden-Baadenschen Hause aber / war der/ im vorigen Kriege so bekannte Printz Louis von Baaden/ der sich an denen Türcken in Ungarn einen grossen Ruhm erfochten; in Teutschland aber/ hat es wieder Franckreich Vid. Schwed. loc. cit. l. 4. Id. loc. cit. Id. loc. cit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/540
Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/540>, abgerufen am 24.11.2024.