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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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den/ und gab derjenige/ der solchen vorstellete/ vor; daß er so lange Zeit/ in der Gefangenschaft in der Türckey / in Asien/ unter den Tartarn/ und auch in Africa gewesen. Weil er nu auf den Veldentz-Lutzelsteinischen Landes Antheile/ Anspruch machte/ gleichwohl man von Seiten des Zweybrückischen Hauses/ gedachten Pfaltzgrafen vor denjenigen nicht erkennen wolte/ dafür er sich ausgebe; Also liesse solcher desfals nachstehendes bekannt machen.

Man hat eine Zeit hero aus verschiedenen gedrucken Zeitungen unterm Articul von Wien/ Donau-Strohm/ oder Regenspurg/ wahrgenommen/ wie darinn gemeldet worden/ ob hätte sich ein Pfaltz-Graf von Zweybrücken/ welcher in den Türcken-Krieg Anno 1686. verlohren gangen/ und nach der bisherigen Meynung vor Ofen geblieben/ zu Wien wieder eingefunden/ und angezeiget/ wie er damahls von den Türcken gefangen genommen/ nach Africa geführet/ und in der Sclaverey gehalten worden wäre/ bis er nun das Glück gehabt hätte/ mit andern Sclaven losgekauft zu werden; Dahero er bey Kayserl. Majest. allergnädigst Audientz gehabt/ und um seine rechtmässige Erbfolge in dem Zweybrückischen und Veldentzischen allerunterthänigst angesuchet habe. Nun lässet man billig dahin gestellet seyn/ wie weit dieses Gerücht sich wahr befinden möge; wenigstens hat hiesiger Hochfürstl. Hof davon noch keinen gewissen Bericht erhalten: um aber doch das Publicum wegen der berührten angeblichen Erbfolge in dem Zweybrückischen zu desabusiten/ so ist zwar bekannt/ daß Pfaltz-Graf Carolus Georgius von Veldentz vor 36. Jahren in der Belagerung Ofen verlohren gangen: ob dieser aber so lange in der Gefangenschaft verborgen geblieben/ oder/ wie es damals gebeissen/ erschossen worden/ wird sich bey näherer Erkundigung zeigen; so viel ist immittelst gewiß/ daß/ so lange von Johanne/ dem ältesten Pfaltz-Grafen zu Zweybrücken/ Fürstl. Manns-Descendenten vorhanden/ wie solcher Hochfürstl. Stamm in der Person jetzt Regierenden Herrn Hertzogs Gustav Samuel Leopolds Hochfürstl. Durchl. noch blühet/ der resuscitirte Pfaltz-Graf von Veldetz wenigsten an das Hertzogthum Zweybrücken keine Anforderung zu machen hätte.

Den 10. Aug. 1722. verstorbe zu Ohlau in Schlesien/ die Gemahlin des Printzen Jacobi, Königs Johannis in Pohlen ältesten Sohnes/ Sie war eine Chur-Pfältzische Printzessin/ und hat der Praetendent dero jüngste Printzessin / die Mariam Clementiam, so gebohren 1701. und verheyrathet 1718. ihre andere Tochter ist/ die Maria Charlotta, geb. 25. Nov. 1697. die dritte Tochter Maria Casimira, war gebohren 20. Jun. 1965. und starb den 18. Maj. 1723.

Den 16. Aug. 1723. + zu Straßburg/ die geschiedene Frau Pfaltz-Gräfin von Zweybrücken.

den/ und gab derjenige/ der solchen vorstellete/ vor; daß er so lange Zeit/ in der Gefangenschaft in der Türckey / in Asien/ unter den Tartarn/ und auch in Africa gewesen. Weil er nu auf den Veldentz-Lutzelsteinischen Landes Antheile/ Anspruch machte/ gleichwohl man von Seiten des Zweybrückischen Hauses/ gedachten Pfaltzgrafen vor denjenigen nicht erkennen wolte/ dafür er sich ausgebe; Also liesse solcher desfals nachstehendes bekannt machen.

Man hat eine Zeit hero aus verschiedenen gedrucken Zeitungen unterm Articul von Wien/ Donau-Strohm/ oder Regenspurg/ wahrgenommen/ wie darinn gemeldet worden/ ob hätte sich ein Pfaltz-Graf von Zweybrücken/ welcher in den Türcken-Krieg Anno 1686. verlohren gangen/ und nach der bisherigen Meynung vor Ofen geblieben/ zu Wien wieder eingefunden/ und angezeiget/ wie er damahls von den Türcken gefangen genommen/ nach Africa geführet/ und in der Sclaverey gehalten worden wäre/ bis er nun das Glück gehabt hätte/ mit andern Sclaven losgekauft zu werden; Dahero er bey Kayserl. Majest. allergnädigst Audientz gehabt/ und um seine rechtmässige Erbfolge in dem Zweybrückischen und Veldentzischen allerunterthänigst angesuchet habe. Nun lässet man billig dahin gestellet seyn/ wie weit dieses Gerücht sich wahr befinden möge; wenigstens hat hiesiger Hochfürstl. Hof davon noch keinen gewissen Bericht erhalten: um aber doch das Publicum wegen der berührten angeblichen Erbfolge in dem Zweybrückischen zu desabusiten/ so ist zwar bekannt/ daß Pfaltz-Graf Carolus Georgius von Veldentz vor 36. Jahren in der Belagerung Ofen verlohren gangen: ob dieser aber so lange in der Gefangenschaft verborgen geblieben/ oder/ wie es damals gebeissen/ erschossen worden/ wird sich bey näherer Erkundigung zeigen; so viel ist immittelst gewiß/ daß/ so lange von Johanne/ dem ältesten Pfaltz-Grafen zu Zweybrücken/ Fürstl. Manns-Descendenten vorhanden/ wie solcher Hochfürstl. Stamm in der Person jetzt Regierenden Herrn Hertzogs Gustav Samuel Leopolds Hochfürstl. Durchl. noch blühet/ der resuscitirte Pfaltz-Graf von Veldetz wenigsten an das Hertzogthum Zweybrücken keine Anforderung zu machen hätte.

Den 10. Aug. 1722. verstorbe zu Ohlau in Schlesien/ die Gemahlin des Printzen Jacobi, Königs Johannis in Pohlen ältesten Sohnes/ Sie war eine Chur-Pfältzische Printzessin/ und hat der Praetendent dero jüngste Printzessin / die Mariam Clementiam, so gebohren 1701. und verheyrathet 1718. ihre andere Tochter ist/ die Maria Charlotta, geb. 25. Nov. 1697. die dritte Tochter Maria Casimira, war gebohren 20. Jun. 1965. und starb den 18. Maj. 1723.

Den 16. Aug. 1723. † zu Straßburg/ die geschiedene Frau Pfaltz-Gräfin von Zweybrücken.

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[499/0547] den/ und gab derjenige/ der solchen vorstellete/ vor; daß er so lange Zeit/ in der Gefangenschaft in der Türckey / in Asien/ unter den Tartarn/ und auch in Africa gewesen. Weil er nu auf den Veldentz-Lutzelsteinischen Landes Antheile/ Anspruch machte/ gleichwohl man von Seiten des Zweybrückischen Hauses/ gedachten Pfaltzgrafen vor denjenigen nicht erkennen wolte/ dafür er sich ausgebe; Also liesse solcher desfals nachstehendes bekannt machen. Man hat eine Zeit hero aus verschiedenen gedrucken Zeitungen unterm Articul von Wien/ Donau-Strohm/ oder Regenspurg/ wahrgenommen/ wie darinn gemeldet worden/ ob hätte sich ein Pfaltz-Graf von Zweybrücken/ welcher in den Türcken-Krieg Anno 1686. verlohren gangen/ und nach der bisherigen Meynung vor Ofen geblieben/ zu Wien wieder eingefunden/ und angezeiget/ wie er damahls von den Türcken gefangen genommen/ nach Africa geführet/ und in der Sclaverey gehalten worden wäre/ bis er nun das Glück gehabt hätte/ mit andern Sclaven losgekauft zu werden; Dahero er bey Kayserl. Majest. allergnädigst Audientz gehabt/ und um seine rechtmässige Erbfolge in dem Zweybrückischen und Veldentzischen allerunterthänigst angesuchet habe. Nun lässet man billig dahin gestellet seyn/ wie weit dieses Gerücht sich wahr befinden möge; wenigstens hat hiesiger Hochfürstl. Hof davon noch keinen gewissen Bericht erhalten: um aber doch das Publicum wegen der berührten angeblichen Erbfolge in dem Zweybrückischen zu desabusiten/ so ist zwar bekannt/ daß Pfaltz-Graf Carolus Georgius von Veldentz vor 36. Jahren in der Belagerung Ofen verlohren gangen: ob dieser aber so lange in der Gefangenschaft verborgen geblieben/ oder/ wie es damals gebeissen/ erschossen worden/ wird sich bey näherer Erkundigung zeigen; so viel ist immittelst gewiß/ daß/ so lange von Johanne/ dem ältesten Pfaltz-Grafen zu Zweybrücken/ Fürstl. Manns-Descendenten vorhanden/ wie solcher Hochfürstl. Stamm in der Person jetzt Regierenden Herrn Hertzogs Gustav Samuel Leopolds Hochfürstl. Durchl. noch blühet/ der resuscitirte Pfaltz-Graf von Veldetz wenigsten an das Hertzogthum Zweybrücken keine Anforderung zu machen hätte. Den 10. Aug. 1722. verstorbe zu Ohlau in Schlesien/ die Gemahlin des Printzen Jacobi, Königs Johannis in Pohlen ältesten Sohnes/ Sie war eine Chur-Pfältzische Printzessin/ und hat der Praetendent dero jüngste Printzessin / die Mariam Clementiam, so gebohren 1701. und verheyrathet 1718. ihre andere Tochter ist/ die Maria Charlotta, geb. 25. Nov. 1697. die dritte Tochter Maria Casimira, war gebohren 20. Jun. 1965. und starb den 18. Maj. 1723. Den 16. Aug. 1723. † zu Straßburg/ die geschiedene Frau Pfaltz-Gräfin von Zweybrücken.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/547>, abgerufen am 24.11.2024.