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Zschokke, Heinrich: Der todte Gast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [59]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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schon durch meine achttägige Todesangst, Sie möchten die Ernennung noch von wo anders her erfahren und dann diesen Brief vermissen.

Waldrich war gar nicht in der Laune, zu zürnen; auch konnte er in der Bestürzung kaum ein Wort hervorbringen und den Uebrigen danken, die ihm Glückwünsche und Angebinde brachten.

Hauptsache ist, rief Vater Bantes fröhlich, daß man den neugebackenen Hauptmann bei uns und seiner Compagnie läßt. Ich hatte die acht Tage durch auch so eine Gattung Todesangst und dergleichen im Leibe, der Georg müsse fort. He, Herr Buchhalter, marsch, in den Keller. Marsch, sag' ich, zu Numero Neun, zum alten Neckar. Auf der Stelle den Herren Offizieren der Compagnie ein Dutzend Flaschen, jedem Unteroffizier, Feldwebel, Corpora! und Admiral eine Flasche und einen halben Gulden dazu, und jedem Gemeinen einen halben Gulden. Und der Herr Oberlieutenant wäre ihr Hauptmann! Sollen eins auf seine Gesundheit trinken, aber ihm heut mit Complimenten und dergleichen vom Halse bleiben. Morgen so viel sie wollen, nach Herzenslust! -- Der Buchhalter gehorchte.

Man sah bei Tische offenbar, wie lieb dem Herrn Bantes sein ehemaliger Mündel war. Er sprudelte von ausgelassener Fröhlichkeit in einer Menge drolliger Einfälle. So hatte ihn Waldrich nie gesehen, und er ward recht gerührt dadurch.

schon durch meine achttägige Todesangst, Sie möchten die Ernennung noch von wo anders her erfahren und dann diesen Brief vermissen.

Waldrich war gar nicht in der Laune, zu zürnen; auch konnte er in der Bestürzung kaum ein Wort hervorbringen und den Uebrigen danken, die ihm Glückwünsche und Angebinde brachten.

Hauptsache ist, rief Vater Bantes fröhlich, daß man den neugebackenen Hauptmann bei uns und seiner Compagnie läßt. Ich hatte die acht Tage durch auch so eine Gattung Todesangst und dergleichen im Leibe, der Georg müsse fort. He, Herr Buchhalter, marsch, in den Keller. Marsch, sag' ich, zu Numero Neun, zum alten Neckar. Auf der Stelle den Herren Offizieren der Compagnie ein Dutzend Flaschen, jedem Unteroffizier, Feldwebel, Corpora! und Admiral eine Flasche und einen halben Gulden dazu, und jedem Gemeinen einen halben Gulden. Und der Herr Oberlieutenant wäre ihr Hauptmann! Sollen eins auf seine Gesundheit trinken, aber ihm heut mit Complimenten und dergleichen vom Halse bleiben. Morgen so viel sie wollen, nach Herzenslust! — Der Buchhalter gehorchte.

Man sah bei Tische offenbar, wie lieb dem Herrn Bantes sein ehemaliger Mündel war. Er sprudelte von ausgelassener Fröhlichkeit in einer Menge drolliger Einfälle. So hatte ihn Waldrich nie gesehen, und er ward recht gerührt dadurch.

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[0033] schon durch meine achttägige Todesangst, Sie möchten die Ernennung noch von wo anders her erfahren und dann diesen Brief vermissen. Waldrich war gar nicht in der Laune, zu zürnen; auch konnte er in der Bestürzung kaum ein Wort hervorbringen und den Uebrigen danken, die ihm Glückwünsche und Angebinde brachten. Hauptsache ist, rief Vater Bantes fröhlich, daß man den neugebackenen Hauptmann bei uns und seiner Compagnie läßt. Ich hatte die acht Tage durch auch so eine Gattung Todesangst und dergleichen im Leibe, der Georg müsse fort. He, Herr Buchhalter, marsch, in den Keller. Marsch, sag' ich, zu Numero Neun, zum alten Neckar. Auf der Stelle den Herren Offizieren der Compagnie ein Dutzend Flaschen, jedem Unteroffizier, Feldwebel, Corpora! und Admiral eine Flasche und einen halben Gulden dazu, und jedem Gemeinen einen halben Gulden. Und der Herr Oberlieutenant wäre ihr Hauptmann! Sollen eins auf seine Gesundheit trinken, aber ihm heut mit Complimenten und dergleichen vom Halse bleiben. Morgen so viel sie wollen, nach Herzenslust! — Der Buchhalter gehorchte. Man sah bei Tische offenbar, wie lieb dem Herrn Bantes sein ehemaliger Mündel war. Er sprudelte von ausgelassener Fröhlichkeit in einer Menge drolliger Einfälle. So hatte ihn Waldrich nie gesehen, und er ward recht gerührt dadurch.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T14:15:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T14:15:44Z)

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Zitationshilfe: Zschokke, Heinrich: Der todte Gast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [59]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_gast_1910/33>, abgerufen am 24.11.2024.