Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.Von den Baum- und Staud-Gewächsen. [Spaltenumbruch]
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Schaffbirn. Scheibelbirn. Schleisischbirn. Schmaltzbirn. Schönbergerbirn. Schelbirn. Scholtzenbirn oder Pa- rißbirn. Schweitzerbirn. Schildbirn. Schwartzburger. Schwartzlingerbirn. Schurbirn. Seebirn. Seidlingerbirn. Sommerbirn/ groß. Sommerbirn/ grün. Spittelbirn. Speckbirn. Spiegelbirn. Spatbrecher oder Wild- brechetbirn. Spindel- oder Rautenbirn Staffelbirn. Steckbirn. Steinbirn. Stockmeßbirn. Süßbirn groß. Süßbirn klein. Sucrin noir. T. TEllbirn. Tollbirn. [Spaltenumbruch]
Tronstetterbirn. Treubelbirn. Trautenbirn. V. VIrgine musque. Virgouleuse. Ungarisch birn. Vögeleinsbirn. Ulmer Wasserbirn. Volckmarisch birn. W. WAldbirn. Wachsbirn. Weibersterben. Wallenbirn. Wasserbirn. Weingiffterbirn. Wienerbirn süß vnd gelb. Winterbirn/ weiß. Winterbirn/ grün und rund Winterbirn/ graw. Weinmartsbirn. Weiß öpfferlingbirn. Z. ZAnckbirn. Zapffelbirn. Zeitbirn. Zuselbirn. Zelnerbirn. Ziegelbirn/ von der Ziegel- farb. Zöllnerbirn. Zuckerbirn/ frühe und späte. Joachimus Camerarius in horto medico p. Sonsten halten die Frantzosen bey nahem Die Jndianischen Birn werden von E- I. Die Peruanische Birn Paltos. Es wachst in America ein grosser/ breit- und weit-zweigiger Baum/ Palto genannt/ der- selbe ist die Mutter dieser Birn/ welche mit ihrem Gewicht und Grösse unsern Europei- schen Birn drey oder viermahl überlegen/ aber in Ansehung der Farb und Gestalt/ da- mit sie unserm Birn-Obs vergleichlich/ von den Spaniern Birn genannt werden. Die Peruaner haben dieser Frucht den Namen Palta gegeben/ von der Landschafft Paltas/ woselbst sie in grossem überfluß wachset. Sie hat eine zarte und leichte Rinde. Das Marck ist eines quer Fingers dick/ und da- rinnen ein Steinlein/ so der Frucht gleich gebildet. Man gibet sie den Krancken in Zucker eingemacht. Jn der Jnsul St. Do- minici/ wenn sie recht zeitig sind/ schmäcken sie wie Butter. Jn Mexico sollen sie kleiner und zarter von Haut seyn. II. Die Birn des Baums Araca/ sind klein/ und mit ihrer lieblichen Säurlichkeit der Kehlen treflich angenehm; Sie wach- [Spaltenumbruch] sen in allen Monaten von mancherley Far- ben/ denn etliche sind roth/ andere gelb oder grün. III. Die Frucht des Baums Jracaha in Maragnan/ welches eine Brasilianische Landschafft. Dieser Baum ist sehr groß/ breit-gezweigt und schattenreich: trägt Blät- ter schier wie Feigen-laub/ gelbe Blumen/ und eine Birn-formige Frucht/ mit gelbli- ter Rinden vnd wohl schmäckendem Fleisch/ das eine treflich gute Nahrung gibet. IV. Das Obs des Brasilianischen Baums Copovichovassou/ der dem Birnbaum mit Aesten/ Zweigen und Früchten/ sehr ähn- lich/ ohn allein/ daß die ein wenig gelber/ und ablänglicher/ auch inwendig drey sehr harte Steinlein verstecket haben. V. Die Maragnanische Oumery-frucht/ so einer grossen Biren gleicht/ und wenn sie völlig reiff/ unter den allerköstlichsten Biren die Oberstelle nimt. VI. Die Brasilianische Frucht Murucu- ge: deren Baum gar hoch/ und einem wil- den Birnbaum sich vergleicht. Die Frucht/ welche lang gestengelt/ wird grün abgebro- chen/ und gibt/ nach dem sie wohl ermür- bet/ eine wohl schmäckende/ leicht verdäuli- che Speiß. Damit sie aber desto füglicher einzusamlen sey/ werden die Bäume selbst umbgerissen und gefället: daher man dersel- ben nicht viel findet. Auß dem geritzten stamm fliesset ein milch-weisser Safft/ welcher/ wenn er gestanden/ für Siegel-wachs zu gebrau- chen. VII. Die Frucht Araza auß Brasilien/ so einem kleinen Birlein ebenförmig/ und nach seiner Zeitigung/ nechst der Birn Ou- mery/ die beste ist. VIII. Die Virginianische Frucht Mara- guesimaux/ welche einer Birn Gestalt und Grösse hat/ und so wohl auß-als inwendig treflich roth ist. Eigenschafft. Es sind die Biren von den meisten auß- Gebrauch. Fridericus Hoffmannus Lib. 4. Pharmacop. Apothe- B
Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen. [Spaltenumbruch]
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Schaffbirn. Scheibelbirn. Schleiſiſchbirn. Schmaltzbirn. Schoͤnbergerbirn. Schelbirn. Scholtzenbirn oder Pa- rißbirn. Schweitzerbirn. Schildbirn. Schwartzburger. Schwartzlingerbirn. Schurbirn. Seebirn. Seidlingerbirn. Sommerbirn/ groß. Sommerbirn/ gruͤn. Spittelbirn. Speckbirn. Spiegelbirn. Spatbrecher oder Wild- brechetbirn. Spindel- oder Rautenbirn Staffelbirn. Steckbirn. Steinbirn. Stockmeßbirn. Suͤßbirn groß. Suͤßbirn klein. Sucrin noir. T. TEllbirn. Tollbirn. [Spaltenumbruch]
Tronſtetterbirn. Treubelbirn. Trautenbirn. V. VIrgine muſqué. Virgouleuſe. Ungariſch birn. Voͤgeleinsbirn. Ulmer Waſſerbirn. Volckmariſch birn. W. WAldbirn. Wachsbirn. Weiberſterben. Wallenbirn. Waſſerbirn. Weingiffterbirn. Wienerbirn ſuͤß vnd gelb. Winterbirn/ weiß. Winterbirn/ gꝛuͤn uñ rund Winterbirn/ graw. Weinmartsbirn. Weiß oͤpfferlingbirn. Z. ZAnckbirn. Zapffelbirn. Zeitbirn. Zuſelbirn. Zelnerbirn. Ziegelbirn/ von der Ziegel- farb. Zoͤllnerbirn. Zuckerbirn/ fruͤhe und ſpaͤte. Joachimus Camerarius in horto medico p. Sonſten halten die Frantzoſen bey nahem Die Jndianiſchen Birn werden von E- I. Die Peruaniſche Birn Paltos. Es wachſt in America ein groſſer/ breit- und weit-zweigiger Baum/ Palto genannt/ der- ſelbe iſt die Mutter dieſer Birn/ welche mit ihrem Gewicht und Groͤſſe unſern Europei- ſchen Birn drey oder viermahl uͤberlegen/ aber in Anſehung der Farb und Geſtalt/ da- mit ſie unſerm Birn-Obs vergleichlich/ von den Spaniern Birn genannt werden. Die Peruaner haben dieſer Frucht den Namen Palta gegeben/ von der Landſchafft Paltas/ woſelbſt ſie in groſſem überfluß wachſet. Sie hat eine zarte und leichte Rinde. Das Marck iſt eines quer Fingers dick/ und da- rinnen ein Steinlein/ ſo der Frucht gleich gebildet. Man gibet ſie den Krancken in Zucker eingemacht. Jn der Jnſul St. Do- minici/ wenn ſie recht zeitig ſind/ ſchmaͤcken ſie wie Butter. Jn Mexico ſollen ſie kleiner und zarter von Haut ſeyn. II. Die Birn des Baums Araca/ ſind klein/ und mit ihrer lieblichen Saͤurlichkeit der Kehlen treflich angenehm; Sie wach- [Spaltenumbruch] ſen in allen Monaten von mancherley Far- ben/ denn etliche ſind roth/ andere gelb oder gruͤn. III. Die Frucht des Baums Jracaha in Maragnan/ welches eine Braſilianiſche Landſchafft. Dieſer Baum iſt ſehr groß/ breit-gezweigt und ſchattenreich: traͤgt Blaͤt- ter ſchier wie Feigen-laub/ gelbe Blumen/ und eine Birn-formige Frucht/ mit gelbli- ter Rinden vnd wohl ſchmaͤckendem Fleiſch/ das eine treflich gute Nahrung gibet. IV. Das Obs des Braſilianiſchen Baums Copovichovaſſou/ der dem Birnbaum mit Aeſten/ Zweigen und Fruͤchten/ ſehr aͤhn- lich/ ohn allein/ daß die ein wenig gelber/ und ablaͤnglicher/ auch inwendig drey ſehr harte Steinlein verſtecket haben. V. Die Maragnaniſche Oumery-frucht/ ſo einer groſſen Biren gleicht/ und wenn ſie voͤllig reiff/ unter den allerkoͤſtlichſten Biren die Oberſtelle nimt. VI. Die Braſilianiſche Frucht Murucu- ge: deren Baum gar hoch/ und einem wil- den Birnbaum ſich vergleicht. Die Frucht/ welche lang geſtengelt/ wird gruͤn abgebro- chen/ und gibt/ nach dem ſie wohl ermuͤr- bet/ eine wohl ſchmaͤckende/ leicht verdaͤuli- che Speiß. Damit ſie aber deſto fuͤglicher einzuſamlen ſey/ werden die Baͤume ſelbſt umbgeriſſen und gefaͤllet: daher man derſel- ben nicht viel findet. Auß dem geritzten ſtam̃ flieſſet ein milch-weiſſer Safft/ welcher/ wenn er geſtanden/ fuͤr Siegel-wachs zu gebrau- chen. VII. Die Frucht Araza auß Braſilien/ ſo einem kleinen Birlein ebenfoͤrmig/ und nach ſeiner Zeitigung/ nechſt der Birn Ou- mery/ die beſte iſt. VIII. Die Virginianiſche Frucht Mara- gueſimaux/ welche einer Birn Geſtalt und Groͤſſe hat/ und ſo wohl auß-als inwendig treflich roth iſt. Eigenſchafft. Es ſind die Biren von den meiſten auß- Gebrauch. Fridericus Hoffmannus Lib. 4. Pharmacop. Apothe- B
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Dieſer Baum iſt ſehr groß/<lb/> breit-gezweigt und ſchattenreich: traͤgt Blaͤt-<lb/> ter ſchier wie Feigen-laub/ gelbe Blumen/<lb/> und eine Birn-formige Frucht/ mit gelbli-<lb/> ter Rinden vnd wohl ſchmaͤckendem Fleiſch/<lb/> das eine treflich gute Nahrung gibet.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">IV.</hi> Das Obs des Braſilianiſchen Baums<lb/> Copovichovaſſou/ der dem Birnbaum mit<lb/> Aeſten/ Zweigen und Fruͤchten/ ſehr aͤhn-<lb/> lich/ ohn allein/ daß die ein wenig gelber/<lb/> und ablaͤnglicher/ auch inwendig drey ſehr<lb/> harte Steinlein verſtecket haben.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">V.</hi> Die Maragnaniſche Oumery-frucht/<lb/> ſo einer groſſen Biren gleicht/ und wenn<lb/> ſie voͤllig reiff/ unter den allerkoͤſtlichſten<lb/> Biren die Oberſtelle nimt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">VI.</hi> Die Braſilianiſche Frucht Murucu-<lb/> ge: deren Baum gar hoch/ und einem wil-<lb/> den Birnbaum ſich vergleicht. Die Frucht/<lb/> welche lang geſtengelt/ wird gruͤn abgebro-<lb/> chen/ und gibt/ nach dem ſie wohl ermuͤr-<lb/> bet/ eine wohl ſchmaͤckende/ leicht verdaͤuli-<lb/> che Speiß. Damit ſie aber deſto fuͤglicher<lb/> einzuſamlen ſey/ werden die Baͤume ſelbſt<lb/> umbgeriſſen und gefaͤllet: daher man derſel-<lb/> ben nicht viel findet. Auß dem geritzten ſtam̃<lb/> flieſſet ein milch-weiſſer Safft/ welcher/ wenn<lb/> er geſtanden/ fuͤr Siegel-wachs zu gebrau-<lb/> chen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">VII.</hi> Die Frucht Araza auß Braſilien/<lb/> ſo einem kleinen Birlein ebenfoͤrmig/ und<lb/> nach ſeiner Zeitigung/ nechſt der Birn Ou-<lb/> mery/ die beſte iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">VIII.</hi> Die Virginianiſche Frucht Mara-<lb/> gueſimaux/ welche einer Birn Geſtalt und<lb/> Groͤſſe hat/ und ſo wohl auß-als inwendig<lb/> treflich roth iſt.</item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Eigenſchafft.</hi> </head><lb/> <p>Es ſind die Biren von den meiſten auß-<lb/> getheilet in die Sauren/ die Rauchen oder<lb/> Herben/ die Suͤſſen-Weinichten/ und die<lb/> Ungeſchmackten-Waͤſſerigen. 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Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
Schaffbirn.
Scheibelbirn.
Schleiſiſchbirn.
Schmaltzbirn.
Schoͤnbergerbirn.
Schelbirn.
Scholtzenbirn oder Pa-
rißbirn.
Schweitzerbirn.
Schildbirn.
Schwartzburger.
Schwartzlingerbirn.
Schurbirn.
Seebirn.
Seidlingerbirn.
Sommerbirn/ groß.
Sommerbirn/ gruͤn.
Spittelbirn.
Speckbirn.
Spiegelbirn.
Spatbrecher oder Wild-
brechetbirn.
Spindel- oder Rautenbirn
Staffelbirn.
Steckbirn.
Steinbirn.
Stockmeßbirn.
Suͤßbirn groß.
Suͤßbirn klein.
Sucrin noir.
T.
TEllbirn.
Tollbirn.
Tronſtetterbirn.
Treubelbirn.
Trautenbirn.
V.
VIrgine muſqué.
Virgouleuſe.
Ungariſch birn.
Voͤgeleinsbirn.
Ulmer Waſſerbirn.
Volckmariſch birn.
W.
WAldbirn.
Wachsbirn.
Weiberſterben.
Wallenbirn.
Waſſerbirn.
Weingiffterbirn.
Wienerbirn ſuͤß vnd gelb.
Winterbirn/ weiß.
Winterbirn/ gꝛuͤn uñ rund
Winterbirn/ graw.
Weinmartsbirn.
Weiß oͤpfferlingbirn.
Z.
ZAnckbirn.
Zapffelbirn.
Zeitbirn.
Zuſelbirn.
Zelnerbirn.
Ziegelbirn/ von der Ziegel-
farb.
Zoͤllnerbirn.
Zuckerbirn/ fruͤhe und
ſpaͤte.
Joachimus Camerarius in horto medico p.
m. 135. berichtet/ daß in dem Frantzoͤſiſchen
Dorff Fontaines, nicht weit von Lyon ein
Art Birn gefunden werde/ auß deren mitte
ein Blatt herfuͤr wachſe.
Sonſten halten die Frantzoſen bey nahem
kein Obs hoͤher als die Birn/ darumb ſie
auch heut zu tag ſo viel Arten derſelben bau-
en und pflantzen/ daß bald unmoͤglich ſie al-
le zu nennen/ ſonderlich/ weilen ſie nach
Unterſcheid der Provintzen des Koͤnigreichs
auch verſchiedene Namen bekommen. Gleich-
wol hat der Urheber des Buͤchleins L’Abre-
gé des bons Fruits, welches zu Pariß im Jahr
1667. außkommen/ uͤber 750. Namen der
vielerley Arten Birn/ ſo in Franckreich ge-
funden werden/ auffgezeichnet.
Die Jndianiſchen Birn werden von E-
raſmo Franciſci in dem 1. Theil ſeines Oſt-
und Weſt-Jndiſchen Luſtgarten an dem 657.
Blatt alſo beſchrieben.
I. Die Peruaniſche Birn Paltos. Es
wachſt in America ein groſſer/ breit- und
weit-zweigiger Baum/ Palto genannt/ der-
ſelbe iſt die Mutter dieſer Birn/ welche mit
ihrem Gewicht und Groͤſſe unſern Europei-
ſchen Birn drey oder viermahl uͤberlegen/
aber in Anſehung der Farb und Geſtalt/ da-
mit ſie unſerm Birn-Obs vergleichlich/ von
den Spaniern Birn genannt werden. Die
Peruaner haben dieſer Frucht den Namen
Palta gegeben/ von der Landſchafft Paltas/
woſelbſt ſie in groſſem überfluß wachſet.
Sie hat eine zarte und leichte Rinde. Das
Marck iſt eines quer Fingers dick/ und da-
rinnen ein Steinlein/ ſo der Frucht gleich
gebildet. Man gibet ſie den Krancken in
Zucker eingemacht. Jn der Jnſul St. Do-
minici/ wenn ſie recht zeitig ſind/ ſchmaͤcken
ſie wie Butter. Jn Mexico ſollen ſie kleiner
und zarter von Haut ſeyn.
II. Die Birn des Baums Araca/ ſind
klein/ und mit ihrer lieblichen Saͤurlichkeit
der Kehlen treflich angenehm; Sie wach-
ſen in allen Monaten von mancherley Far-
ben/ denn etliche ſind roth/ andere gelb oder
gruͤn.
III. Die Frucht des Baums Jracaha in
Maragnan/ welches eine Braſilianiſche
Landſchafft. Dieſer Baum iſt ſehr groß/
breit-gezweigt und ſchattenreich: traͤgt Blaͤt-
ter ſchier wie Feigen-laub/ gelbe Blumen/
und eine Birn-formige Frucht/ mit gelbli-
ter Rinden vnd wohl ſchmaͤckendem Fleiſch/
das eine treflich gute Nahrung gibet.
IV. Das Obs des Braſilianiſchen Baums
Copovichovaſſou/ der dem Birnbaum mit
Aeſten/ Zweigen und Fruͤchten/ ſehr aͤhn-
lich/ ohn allein/ daß die ein wenig gelber/
und ablaͤnglicher/ auch inwendig drey ſehr
harte Steinlein verſtecket haben.
V. Die Maragnaniſche Oumery-frucht/
ſo einer groſſen Biren gleicht/ und wenn
ſie voͤllig reiff/ unter den allerkoͤſtlichſten
Biren die Oberſtelle nimt.
VI. Die Braſilianiſche Frucht Murucu-
ge: deren Baum gar hoch/ und einem wil-
den Birnbaum ſich vergleicht. Die Frucht/
welche lang geſtengelt/ wird gruͤn abgebro-
chen/ und gibt/ nach dem ſie wohl ermuͤr-
bet/ eine wohl ſchmaͤckende/ leicht verdaͤuli-
che Speiß. Damit ſie aber deſto fuͤglicher
einzuſamlen ſey/ werden die Baͤume ſelbſt
umbgeriſſen und gefaͤllet: daher man derſel-
ben nicht viel findet. Auß dem geritzten ſtam̃
flieſſet ein milch-weiſſer Safft/ welcher/ wenn
er geſtanden/ fuͤr Siegel-wachs zu gebrau-
chen.
VII. Die Frucht Araza auß Braſilien/
ſo einem kleinen Birlein ebenfoͤrmig/ und
nach ſeiner Zeitigung/ nechſt der Birn Ou-
mery/ die beſte iſt.
VIII. Die Virginianiſche Frucht Mara-
gueſimaux/ welche einer Birn Geſtalt und
Groͤſſe hat/ und ſo wohl auß-als inwendig
treflich roth iſt.
Eigenſchafft.
Es ſind die Biren von den meiſten auß-
getheilet in die Sauren/ die Rauchen oder
Herben/ die Suͤſſen-Weinichten/ und die
Ungeſchmackten-Waͤſſerigen. Alle ins ge-
mein haben mehr zuſammenziehende irꝛdi-
ſche Theilchen in ſich als die Aepffel/ da-
durch ſie das Gebluͤt erdickern/ und die
Roͤhrlein der innerlichen Gliedern zuſam-
men ziehen koͤnnen: Dennoch aber haben
die Holtz- oder wilde Birn/ wie auch alle
andere ſaure/ rauche und herbe Birn weit
einen hoͤheren Grad ſolcher Eigenſchafft
bey ſich/ als die Suͤſſen und Weinichten/
welche ſo ſie wohl zeitig/ einen lieblichen/
und mit vielen ſchwefelichten geiſtreichen
Theilchen vermiſchten Safft in ſich halten/
dadurch ſie Magen und Hertz ſtaͤrcken und
erquicken koͤnnen. Die Waͤſſerigen aber
ſind mit vielem waͤſſerigen/ ungeſchmackten/
beyneben wenig geiſtreichen Safft begabet.
Die Muſcateller und alle andere wohlrie-
chende Birn neigen ſich zu einer gelinden
Waͤrme.
Gebrauch.
Fridericus Hoffmannus Lib. 4. Pharmacop.
Med. Chym. ſect. 1. haͤlt die Muſcateller-biren
fuͤr die geſundeſten/ daher ſie auch in etlichen
Apothe-
B
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