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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch] kündiger Pythagoras, welcher in seinen
Schrifften bezeuget/ so jemand von diesem
Eßig täglich ein wenig trincke/ dem gereiche
es zu langem Leben/ spätem und gutem Al-
ter. Pythagoras selber hat diesen Eßig erst
im fünfftzigsten Jahr seines Alters angefan-
gen zu gebrauchen/ und ist dadurch biß auff
hundert und sibenzehen Jahr bey der edlen
Gesundheit erhalten worden. Man soll al-
l[e m]orgen nüchtern ein wenig darvon trin-
cken/ und eine weil darauff spatzieren/ da-
mit er sich im Leib außtheile.

Meerzwi-
beln-ho-
nig.

So einem der Meerzwibel-eßig zu saur
wäre/ kan er an statt dessen das Oxymel
scilliticum,
oder den Meerzwibel-honig ge-
brauchen/ welcher also zubereitet wird: Nim
anderthalb pfund schönen Honig/ laß ihn
mit wasser verschaumen/ alßdenn so er et-
was dicklicht eingesotten/ schütte ein pfund
Meerzwibel-eßig darzu/ koche es noch ein
Haupt/
Magen und
Leibs-
kranckhei-
ten von
kälte.
wenig zu der dicke eines saffts. Dieser Ho-
nig ist dem Haupt/ Magen/ und innerlichen
Gebrechen des Eingeweids/ sonderlich die
von kälte verursacht werden/ sehr nutzlich.

Es wird von den Meer-zwibeln auch ein
nutzlicher Wein gemacht: Nim also bereite-
te Meer-zwibeln 8. loth/ schütte darüber 8.
maß weissen Wein/ und behalte ihn in einem
erdinen geschirr: darvon morgens nüchtern
Schleim
auß der
Brust/ ver-
stopffung
der Leber
und Miltz/
grosse Fet-
tigkeit des
Leibs.
ein halb quartal getruncken/ zertheilt den
Schleim auff der Brust/ ist dienlich wider
die Verstopffung der Leber und Miltz/ rei-
niget die Nieren und Blasen/ nimt die gros-
se Fettigkeit des Leibs hinweg/ und erhaltet
den Menschen in guter Gesundheit.

Meer-zwibeln unter das Obst gelegt/ las-
set es nicht faulen.



CAPUT XLV.
[Abbildung] Knoblauch. Allium.
1. Wilder
Knoblauch
2. Zehen
der wurtzel
besonder.
3. Samen
im knopff
verschlossen.
4. Junger
Knoblauch
von dem
Samen.
5. Der
Wurtzel
Zehen bey-
sammen.
6. Der
blosse Sa-
men.
[Spaltenumbruch]
Namen.

KNoblauch heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt].
Lateinisch/ Allium. Jtaliänisch/ Aglio.
Frantzösisch/ Ail, Aulx. Spanisch/
Ajo. Englisch/ Commun/ Garlicke. Dä-
nisch/ Hnideloey. Niderländisch/ Loock.

Gestalt.

Der zahme oder gemeine Garten-knob-
lauch/ Allium vulgare & sativum, hat Blät-
ter wie der Lauch/ außgenommen daß sie
schmäler sind. Der Stengel ist rund und
hol/ am Gipffel bringt er seine Blumen und
Samen/ doch erst im anderen Jahr/ wie die
Zwibel mit ihren köpffen gestaltet. Die Wur-
tzel sihet auch fast wie ein Zwibel/ auß vie-
len körnern und zehen zusammen gesetzt/ de-
ren ein Knoblauch etwan biß auff die dreys-
sig zwischen den dünnen häutlein verschlos-
sen hat. Am Knopff wachsen viel kleiner
dünner härlein herauß.

Der Knoblauch wird mehrertheil von den
zehen und kernen der wurtzeln aufgezielet.
Jm Frühling scheidet man die zehen von ein-
ander/ die legt man in einer ordnung in
ein zimlich gut erdreich/ je ein zehen fingers-
lang von dem anderen/ in wenig tagen stos-
sen die zehen auß und bringen die blätter her-
für. Wo er aber vom samen gezogen wird/
bleibet er klein bis ins dritte Jahr. So man
die Wurtzel-köpffe in der Erden kräfftiger
haben wil/ sol man im anfang des Heumo-
nats diß Kraut unterdrucken/ und knöpffe
daran machen. Hat man ihn aber gern süß/
und nicht zu starck am Geruch/ so mussen
die zehen gesetzt werden/ wenn der Mond un-
der der erden ist/ und soll auch alßdenn auß-
gezogen werden.

Eigenschafft.

Knoblauch ist warm und trucken im vier-
ten grad: hat also ein sehr flüchtiges scharf-
fes alkalisches Saltz in seinem safft vermi-
schet/ davon die Eigenschafft entstehet/
durch den schweiß und harn zu treiben/ den
schleim zu erdünneren/ hin und wider von
den innerlichen theilen abzulösen; auch ver-
stopffungen zu eröffnen/ und den Athem zu
erleichteren.

Gebrauch.

Knoblauch wird gebraucht zu der SpeißKalter und
feuchter
Magen/
Würm/
Biß der
Schlangen
und toben-
den Hun-
den.

und Artzney/ er erwärmet und trucknet den
kalten und feuchten Magen/ tödtet und trei-
bet auß die Würm/ hilfft wider die Biß
der Schlangen und tobenden Hunden/ so
man ihn isset/ und äusserlich auffleget/ denn
die Nattern und andere gifftige Thier flie-
hen den Knoblauch. Etliche schreiben: so
man Knoblauchs-häupter an eine Schnur
hänge/ solche auff dem Tisch Circkel-weise
außbreite/ und in die mitte ein Spinn leget/
dörffe sie sich nicht auß dem Circkel begeben/
und über den Knoblauch schreiten. So einSchlangen
oder Ei-
döchs im
Leib.

Schlang oder Eydöchs dem menschen im
schlaff wäre in den Leib geschloffen/ der solle
stets Knoblauch essen/ so muß sie fortwei-
chen/ oder sterben. Jn summa: Knoblauch
widerstehet allem Gifft/ darumb wird erGifft.
[fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen], Rusticorum Theriaca, Bau-
ren-Theriac/ von Galeno Lib. 12. Method.
med. Cap.
8. genennet/ welcher auch allda von

dem

Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch] kuͤndiger Pythagoras, welcher in ſeinen
Schrifften bezeuget/ ſo jemand von dieſem
Eßig taͤglich ein wenig trincke/ dem gereiche
es zu langem Leben/ ſpaͤtem und gutem Al-
ter. Pythagoras ſelber hat dieſen Eßig erſt
im fuͤnfftzigſten Jahr ſeines Alters angefan-
gen zu gebrauchen/ und iſt dadurch biß auff
hundert und ſibenzehen Jahr bey der edlen
Geſundheit erhalten worden. Man ſoll al-
l[e m]orgen nuͤchtern ein wenig darvon trin-
cken/ und eine weil darauff ſpatzieren/ da-
mit er ſich im Leib außtheile.

Meerzwi-
beln-ho-
nig.

So einem der Meerzwibel-eßig zu ſaur
waͤre/ kan er an ſtatt deſſen das Oxymel
ſcilliticum,
oder den Meerzwibel-honig ge-
brauchen/ welcher alſo zubereitet wird: Nim
anderthalb pfund ſchoͤnen Honig/ laß ihn
mit waſſer verſchaumen/ alßdenn ſo er et-
was dicklicht eingeſotten/ ſchuͤtte ein pfund
Meerzwibel-eßig darzu/ koche es noch ein
Haupt/
Magen uñ
Leibs-
kranckhei-
ten von
kaͤlte.
wenig zu der dicke eines ſaffts. Dieſer Ho-
nig iſt dem Haupt/ Magen/ und innerlichen
Gebrechen des Eingeweids/ ſonderlich die
von kaͤlte verurſacht werden/ ſehr nutzlich.

Es wird von den Meer-zwibeln auch ein
nutzlicher Wein gemacht: Nim alſo bereite-
te Meer-zwibeln 8. loth/ ſchuͤtte daruͤber 8.
maß weiſſen Wein/ und behalte ihn in einem
erdinen geſchirꝛ: darvon morgens nuͤchtern
Schleim
auß der
Bruſt/ ver-
ſtopffung
der Leber
und Miltz/
groſſe Fet-
tigkeit des
Leibs.
ein halb quartal getruncken/ zertheilt den
Schleim auff der Bruſt/ iſt dienlich wider
die Verſtopffung der Leber und Miltz/ rei-
niget die Nieren und Blaſen/ nimt die groſ-
ſe Fettigkeit des Leibs hinweg/ und erhaltet
den Menſchen in guter Geſundheit.

Meer-zwibeln unter das Obſt gelegt/ laſ-
ſet es nicht faulen.



CAPUT XLV.
[Abbildung] Knoblauch. Allium.
1. Wilder
Knoblauch
2. Zehen
der wurtzel
beſonder.
3. Samen
im knopff
verſchloſſẽ.
4. Junger
Knoblauch
von dem
Samen.
5. Der
Wurtzel
Zehen bey-
ſammen.
6. Der
bloſſe Sa-
men.
[Spaltenumbruch]
Namen.

KNoblauch heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt].
Lateiniſch/ Allium. Jtaliaͤniſch/ Aglio.
Frantzoͤſiſch/ Ail, Aulx. Spaniſch/
Ajo. Engliſch/ Commun/ Garlicke. Daͤ-
niſch/ Hnideloey. Niderlaͤndiſch/ Loock.

Geſtalt.

Der zahme oder gemeine Garten-knob-
lauch/ Allium vulgare & ſativum, hat Blaͤt-
ter wie der Lauch/ außgenommen daß ſie
ſchmaͤler ſind. Der Stengel iſt rund und
hol/ am Gipffel bringt er ſeine Blumen und
Samen/ doch erſt im anderen Jahr/ wie die
Zwibel mit ihren koͤpffen geſtaltet. Die Wur-
tzel ſihet auch faſt wie ein Zwibel/ auß vie-
len koͤrnern und zehen zuſammen geſetzt/ de-
ren ein Knoblauch etwan biß auff die dreyſ-
ſig zwiſchen den duͤnnen haͤutlein verſchloſ-
ſen hat. Am Knopff wachſen viel kleiner
duͤnner haͤrlein herauß.

Der Knoblauch wird mehrertheil von den
zehen und kernen der wurtzeln aufgezielet.
Jm Fruͤhling ſcheidet man die zehen von ein-
ander/ die legt man in einer ordnung in
ein zimlich gut erdreich/ je ein zehen fingers-
lang von dem anderen/ in wenig tagen ſtoſ-
ſen die zehen auß und bringen die blaͤtter her-
fuͤr. Wo er aber vom ſamen gezogen wird/
bleibet er klein bis ins dritte Jahr. So man
die Wurtzel-koͤpffe in der Erden kraͤfftiger
haben wil/ ſol man im anfang des Heumo-
nats diß Kraut unterdrucken/ und knoͤpffe
daran machen. Hat man ihn aber gern ſuͤß/
und nicht zu ſtarck am Geruch/ ſo můſſen
die zehen geſetzt werden/ wenn der Mond un-
der der erden iſt/ und ſoll auch alßdenn auß-
gezogen werden.

Eigenſchafft.

Knoblauch iſt warm und trucken im vier-
ten grad: hat alſo ein ſehr fluͤchtiges ſcharf-
fes alkaliſches Saltz in ſeinem ſafft vermi-
ſchet/ davon die Eigenſchafft entſtehet/
durch den ſchweiß und harn zu treiben/ den
ſchleim zu erduͤnneren/ hin und wider von
den innerlichen theilen abzuloͤſen; auch ver-
ſtopffungen zu eroͤffnen/ und den Athem zu
erleichteren.

Gebrauch.

Knoblauch wird gebraucht zu der SpeißKalter uñ
feuchter
Magen/
Wuͤrm/
Biß der
Schlangẽ
und toben-
den Hun-
den.

und Artzney/ er erwaͤrmet und trucknet den
kalten und feuchten Magen/ toͤdtet und trei-
bet auß die Wuͤrm/ hilfft wider die Biß
der Schlangen und tobenden Hunden/ ſo
man ihn iſſet/ und aͤuſſerlich auffleget/ denn
die Nattern und andere gifftige Thier flie-
hen den Knoblauch. Etliche ſchreiben: ſo
man Knoblauchs-haͤupter an eine Schnur
haͤnge/ ſolche auff dem Tiſch Circkel-weiſe
außbreite/ und in die mitte ein Spinn leget/
doͤrffe ſie ſich nicht auß dem Circkel begeben/
und uͤber den Knoblauch ſchreiten. So einSchlangẽ
oder Ei-
doͤchs im
Leib.

Schlang oder Eydoͤchs dem menſchen im
ſchlaff waͤre in den Leib geſchloffen/ der ſolle
ſtets Knoblauch eſſen/ ſo muß ſie fortwei-
chen/ oder ſterben. Jn ſumma: Knoblauch
widerſtehet allem Gifft/ darumb wird erGifft.
[fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen], Ruſticorum Theriaca, Bau-
ren-Theriac/ von Galeno Lib. 12. Method.
med. Cap.
8. genennet/ welcher auch allda von

dem
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[364/0380] Das Andere Buch/ kuͤndiger Pythagoras, welcher in ſeinen Schrifften bezeuget/ ſo jemand von dieſem Eßig taͤglich ein wenig trincke/ dem gereiche es zu langem Leben/ ſpaͤtem und gutem Al- ter. Pythagoras ſelber hat dieſen Eßig erſt im fuͤnfftzigſten Jahr ſeines Alters angefan- gen zu gebrauchen/ und iſt dadurch biß auff hundert und ſibenzehen Jahr bey der edlen Geſundheit erhalten worden. Man ſoll al- le morgen nuͤchtern ein wenig darvon trin- cken/ und eine weil darauff ſpatzieren/ da- mit er ſich im Leib außtheile. So einem der Meerzwibel-eßig zu ſaur waͤre/ kan er an ſtatt deſſen das Oxymel ſcilliticum, oder den Meerzwibel-honig ge- brauchen/ welcher alſo zubereitet wird: Nim anderthalb pfund ſchoͤnen Honig/ laß ihn mit waſſer verſchaumen/ alßdenn ſo er et- was dicklicht eingeſotten/ ſchuͤtte ein pfund Meerzwibel-eßig darzu/ koche es noch ein wenig zu der dicke eines ſaffts. Dieſer Ho- nig iſt dem Haupt/ Magen/ und innerlichen Gebrechen des Eingeweids/ ſonderlich die von kaͤlte verurſacht werden/ ſehr nutzlich. Haupt/ Magen uñ Leibs- kranckhei- ten von kaͤlte. Es wird von den Meer-zwibeln auch ein nutzlicher Wein gemacht: Nim alſo bereite- te Meer-zwibeln 8. loth/ ſchuͤtte daruͤber 8. maß weiſſen Wein/ und behalte ihn in einem erdinen geſchirꝛ: darvon morgens nuͤchtern ein halb quartal getruncken/ zertheilt den Schleim auff der Bruſt/ iſt dienlich wider die Verſtopffung der Leber und Miltz/ rei- niget die Nieren und Blaſen/ nimt die groſ- ſe Fettigkeit des Leibs hinweg/ und erhaltet den Menſchen in guter Geſundheit. Schleim auß der Bruſt/ ver- ſtopffung der Leber und Miltz/ groſſe Fet- tigkeit des Leibs. Meer-zwibeln unter das Obſt gelegt/ laſ- ſet es nicht faulen. CAPUT XLV. [Abbildung Knoblauch. Allium. ] Namen. KNoblauch heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Allium. Jtaliaͤniſch/ Aglio. Frantzoͤſiſch/ Ail, Aulx. Spaniſch/ Ajo. Engliſch/ Commun/ Garlicke. Daͤ- niſch/ Hnideloey. Niderlaͤndiſch/ Loock. Geſtalt. Der zahme oder gemeine Garten-knob- lauch/ Allium vulgare & ſativum, hat Blaͤt- ter wie der Lauch/ außgenommen daß ſie ſchmaͤler ſind. Der Stengel iſt rund und hol/ am Gipffel bringt er ſeine Blumen und Samen/ doch erſt im anderen Jahr/ wie die Zwibel mit ihren koͤpffen geſtaltet. Die Wur- tzel ſihet auch faſt wie ein Zwibel/ auß vie- len koͤrnern und zehen zuſammen geſetzt/ de- ren ein Knoblauch etwan biß auff die dreyſ- ſig zwiſchen den duͤnnen haͤutlein verſchloſ- ſen hat. Am Knopff wachſen viel kleiner duͤnner haͤrlein herauß. Der Knoblauch wird mehrertheil von den zehen und kernen der wurtzeln aufgezielet. Jm Fruͤhling ſcheidet man die zehen von ein- ander/ die legt man in einer ordnung in ein zimlich gut erdreich/ je ein zehen fingers- lang von dem anderen/ in wenig tagen ſtoſ- ſen die zehen auß und bringen die blaͤtter her- fuͤr. Wo er aber vom ſamen gezogen wird/ bleibet er klein bis ins dritte Jahr. So man die Wurtzel-koͤpffe in der Erden kraͤfftiger haben wil/ ſol man im anfang des Heumo- nats diß Kraut unterdrucken/ und knoͤpffe daran machen. Hat man ihn aber gern ſuͤß/ und nicht zu ſtarck am Geruch/ ſo můſſen die zehen geſetzt werden/ wenn der Mond un- der der erden iſt/ und ſoll auch alßdenn auß- gezogen werden. Eigenſchafft. Knoblauch iſt warm und trucken im vier- ten grad: hat alſo ein ſehr fluͤchtiges ſcharf- fes alkaliſches Saltz in ſeinem ſafft vermi- ſchet/ davon die Eigenſchafft entſtehet/ durch den ſchweiß und harn zu treiben/ den ſchleim zu erduͤnneren/ hin und wider von den innerlichen theilen abzuloͤſen; auch ver- ſtopffungen zu eroͤffnen/ und den Athem zu erleichteren. Gebrauch. Knoblauch wird gebraucht zu der Speiß und Artzney/ er erwaͤrmet und trucknet den kalten und feuchten Magen/ toͤdtet und trei- bet auß die Wuͤrm/ hilfft wider die Biß der Schlangen und tobenden Hunden/ ſo man ihn iſſet/ und aͤuſſerlich auffleget/ denn die Nattern und andere gifftige Thier flie- hen den Knoblauch. Etliche ſchreiben: ſo man Knoblauchs-haͤupter an eine Schnur haͤnge/ ſolche auff dem Tiſch Circkel-weiſe außbreite/ und in die mitte ein Spinn leget/ doͤrffe ſie ſich nicht auß dem Circkel begeben/ und uͤber den Knoblauch ſchreiten. So ein Schlang oder Eydoͤchs dem menſchen im ſchlaff waͤre in den Leib geſchloffen/ der ſolle ſtets Knoblauch eſſen/ ſo muß ſie fortwei- chen/ oder ſterben. Jn ſumma: Knoblauch widerſtehet allem Gifft/ darumb wird er __, Ruſticorum Theriaca, Bau- ren-Theriac/ von Galeno Lib. 12. Method. med. Cap. 8. genennet/ welcher auch allda von dem Kalter uñ feuchter Magen/ Wuͤrm/ Biß der Schlangẽ und toben- den Hun- den. Schlangẽ oder Ei- doͤchs im Leib. Gifft.

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/380>, abgerufen am 25.11.2024.