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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] reich/ Langendock und Montpelier/ wie auch
in Spanien wächßt er von sich selbst/ son-
derlich in kiesicht - und sandichten orten. Di-
ser kleine Taubenkropff ändert sich/ seine
stengelein wachsen bißweilen gerad auff/ zu-
zeiten fallen sie nidsich. Die blume erscheint
zuzeiten purpurbraun/ zuzeiten aber wird
sie von rother/ weisser/ grüner und gelber
farb besprengt. Er wird auch im Fürstlichen
Eystettischen Lnstgarten angetroffen.

[Abbildung] Gelber Taubenkropff. Fumaria
lutea.

A. Gelber
Tauben
kropff mit
Samen.

B. Mit
der Blum.

3. Der frembde gelbe Taubenkropff/ Fu-
maria lutea, C. B. Fumaria Corydalis, quibus-
dam Split. Matth.
hat viel wurtzeln/ die sich
in der Erden von einander außbreiten/ sie
sind klein/ lang/ weißlicht und der Christ-
wurtz ähnlich/ auß welchen sieben oder acht
dünne/ zarte und anderthalb spannen ho-
he stengel herfür kommen/ so viel blätter
tragen/ welche sich den blätteren des Ha-
nensporen/ oder der Hohlwurtzel verglei-
chen/ sind aber kleiner und graw. Jm Heu-
und Augstmonat trägt er oben an dem sten-
gel schöne gelbe blümlein/ welchen länglich-
te schöttlein nachfolgen/ in denen ein schwar-
tzer/ gläntzender und runder same liget. Jn
den Windischen Ländern/ Jtalien und der
Provintz Franckreich/ wächßt er von sich
selbst/ auff den Bergen und Hügeln. Jn
Teutschland pflantzet man ihne in die Gär-
ten. Jn Apulien solle man ihne auff dem
Engelsberg Gargano mit weissen blümlein
antreffen.

4. Der breite Taubenkropff/ Fumaria
claviculis donata, C. B. cum capreolis, J. B.
Jm
Mäyen trägt er auff den stengeln und ne-
benästlein/ schöne weißlichte und mit liecht-
rother farb vermischte blümlein/ den gemei-
nen ähnlich/ doch sind deren nicht so viel/
sonder etwan vier oder fünff neben einan-
[Spaltenumbruch] der. Man findet ihne im Gülcher-land/ son-
derlich im Hertzogthumb Bergen und Zut-
phen/ in den Hecken/ hinder den Zäunen/
und an den Rechen der Feldern. Ein grösse-
re art wird in Flandern zwischen Gent und
Bruck/ bey Kneßlaw angetroffen.

Eigenschafft.

Der Taubenkropff ist warm im ersten
und trocken im andern grad. Er wird zur
Artzney in dem Mäyen und Brachmonat
vor auffgang der Sonnen eingesamlet. Jst
mit einem milt-flüchtigen/ bitteren/ scharf-
fen/ wenig ölichten saltz begabet/ dadurch er
die eigenschafft hat zu erdünneren/ zu eröf-
nen/ das geblüt zu reinigen/ und von denen
gesaltzenen melancholischen feuchtigkeiten zu
erledigen/ wie auch durch den schweiß zu
treiben/ und allem gifft zu widerstehen. Jst
dem Hertzen/ Leber und Miltze sehr dienst-
lich.

Gebrauch

Geißmilch mit Taubenkropf gescheiden/
und davon alle Morgen/ durch den gantzen
Mäyen ein Bächer voll getruncken/ ist de-
nen dienlich/ welche ein unrein geblüt ha-Unrein ge-
blüt/ krütz.

ben/ und mit der Krätz geplagt werden. Der
Taubenkropf-safft ist ein nutzliche Artzney/
denen welche mit der Frantzosen-kranckheitFrantzo-
sen-kranck-
heit.

behafftet sind/ so sie dessen 4. loth/ ein Mo-
nat oder 40. Tag lang/ alle Morgen und
Abend/ drey stund vor dem Mittag- und
Nachtessen trincken. Mit dieser Artzney ist
einem Goldschmied und Schreiber geholf-
fen worden/ wie solches Tabernaemontanus
bezeuget. Diesen Safft kan man über das
gantze Jahr behalten/ wenn man ihne auß
dem frischen kraut preßt/ einmal bey dem
Kohlfeuer läßt erwallen/ durch ein Tüch-
lein seichtet/ ein wenig Baumöl darauff
gießt/ und oben wol zustopffet.

Das destillierte Taubenkropff-wasser et-Unsauber
geblüth/
Grind/
Schäbig-
keit/ krätz/
beissen der
haut/ flech-
ten/ mäge-
rey/ mal-
tzey/ fran-
tzosen
kranckheit
böse ver-
unreini-
gung der
haut.
Böser gif-
tiger beis-
siger grind
aussatz.

liche wochen durch Morgens nüchter auff
6. loth getruncken/ reiniget das unsaubere
geblüt/ vertreibet den Grind/ die Schäbig-
keit/ Krätz/ beissen der Haut/ Flechten und
Mägerey. Jst ein sehr nutzlich Wasser de-
nen/ so zu der Maltzey/ Frantzosen - kranck-
heit und böser Verunreinigung der Haut
geneigt sind.

Die jenigen/ so mit dem bösen gifftigen
beissigen Grind behafftet sind/ und sich vor
dem Aussatz förchten/ sollen alle Monat ein
quintlein des besten Theriacks einnehmen/
sechs loth Taubenkropff-wasser darauf trin-
cken/ und wol schwitzen: darneben müssen
sie im Frühling und Herbst/ zum wenigsten
drey wochen lang/ alle Morgen und Abend/
jedesmal 4. loth Taubenkropff - wasser mit
2. loth Hopffen-wasser vermischt/ trincken.

Taubenkropff - wasser in die NaßlöcherSchleim
des hirns/
verlohrner
geruch.

eingesupt/ reiniget das Hirn vom Schleim/
und bringt wider den verlohrnen Geruch.

Unsere Leuth haben im Gebrauch/ daß/ ehe
sie in das Bad gehen/ sie zuvor ein wenig
Holder - Attich - oder Wachholder - muß
mit einem Trüncklein Taubenkropff-wasser
einnehmen/ denn sie halten darfür/ es trei-
be den Schweiß tapffer auß/ wie denn sol-
ches wahr ist.

Die Conserva Fumariae, oder der Tauben-

kropff-
C c c c c c 2

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] reich/ Langendock und Montpelier/ wie auch
in Spanien waͤchßt er von ſich ſelbſt/ ſon-
derlich in kieſicht - und ſandichten orten. Di-
ſer kleine Taubenkropff aͤndert ſich/ ſeine
ſtengelein wachſen bißweilen gerad auff/ zu-
zeiten fallen ſie nidſich. Die blume erſcheint
zuzeiten purpurbraun/ zuzeiten aber wird
ſie von rother/ weiſſer/ gruͤner und gelber
farb beſprengt. Er wird auch im Fuͤrſtlichen
Eyſtettiſchen Lnſtgarten angetroffen.

[Abbildung] Gelber Taubenkropff. Fumaria
lutea.

A. Gelber
Tauben
kropff mit
Samen.

B. Mit
der Blum.

3. Der frembde gelbe Taubenkropff/ Fu-
maria lutea, C. B. Fumaria Corydalis, quibuſ-
dam Split. Matth.
hat viel wurtzeln/ die ſich
in der Erden von einander außbreiten/ ſie
ſind klein/ lang/ weißlicht und der Chriſt-
wurtz aͤhnlich/ auß welchen ſieben oder acht
duͤnne/ zarte und anderthalb ſpannen ho-
he ſtengel herfuͤr kommen/ ſo viel blaͤtter
tragen/ welche ſich den blaͤtteren des Ha-
nenſporen/ oder der Hohlwurtzel verglei-
chen/ ſind aber kleiner und graw. Jm Heu-
und Augſtmonat traͤgt er oben an dem ſten-
gel ſchoͤne gelbe bluͤmlein/ welchen laͤnglich-
te ſchoͤttlein nachfolgen/ in denen ein ſchwar-
tzer/ glaͤntzender und runder ſame liget. Jn
den Windiſchen Laͤndern/ Jtalien und der
Provintz Franckreich/ waͤchßt er von ſich
ſelbſt/ auff den Bergen und Huͤgeln. Jn
Teutſchland pflantzet man ihne in die Gaͤr-
ten. Jn Apulien ſolle man ihne auff dem
Engelsberg Gargano mit weiſſen bluͤmlein
antreffen.

4. Der breite Taubenkropff/ Fumaria
claviculis donata, C. B. cum capreolis, J. B.
Jm
Maͤyen traͤgt er auff den ſtengeln und ne-
benaͤſtlein/ ſchoͤne weißlichte und mit liecht-
rother farb vermiſchte bluͤmlein/ den gemei-
nen aͤhnlich/ doch ſind deren nicht ſo viel/
ſonder etwan vier oder fuͤnff neben einan-
[Spaltenumbruch] der. Man findet ihne im Guͤlcher-land/ ſon-
derlich im Hertzogthumb Bergen und Zut-
phen/ in den Hecken/ hinder den Zaͤunen/
und an den Rechen der Feldern. Ein groͤſſe-
re art wird in Flandern zwiſchen Gent und
Bruck/ bey Kneßlaw angetroffen.

Eigenſchafft.

Der Taubenkropff iſt warm im erſten
und trocken im andern grad. Er wird zur
Artzney in dem Maͤyen und Brachmonat
vor auffgang der Sonnen eingeſamlet. Jſt
mit einem milt-fluͤchtigen/ bitteren/ ſcharf-
fen/ wenig oͤlichten ſaltz begabet/ dadurch er
die eigenſchafft hat zu erduͤnneren/ zu eroͤf-
nen/ das gebluͤt zu reinigen/ und von denen
geſaltzenen melancholiſchen feuchtigkeiten zu
erledigen/ wie auch durch den ſchweiß zu
treiben/ und allem gifft zu widerſtehen. Jſt
dem Hertzen/ Leber und Miltze ſehr dienſt-
lich.

Gebrauch

Geißmilch mit Taubenkropf geſcheiden/
und davon alle Morgen/ durch den gantzen
Maͤyen ein Baͤcher voll getruncken/ iſt de-
nen dienlich/ welche ein unrein gebluͤt ha-Unrein ge-
bluͤt/ kruͤtz.

ben/ und mit der Kraͤtz geplagt werden. Der
Taubenkropf-ſafft iſt ein nutzliche Artzney/
denen welche mit der Frantzoſen-kranckheitFrantzo-
ſen-kranck-
heit.

behafftet ſind/ ſo ſie deſſen 4. loth/ ein Mo-
nat oder 40. Tag lang/ alle Morgen und
Abend/ drey ſtund vor dem Mittag- und
Nachteſſen trincken. Mit dieſer Artzney iſt
einem Goldſchmied und Schreiber geholf-
fen worden/ wie ſolches Tabernæmontanus
bezeuget. Dieſen Safft kan man uͤber das
gantze Jahr behalten/ wenn man ihne auß
dem friſchen kraut preßt/ einmal bey dem
Kohlfeuer laͤßt erwallen/ durch ein Tuͤch-
lein ſeichtet/ ein wenig Baumoͤl darauff
gießt/ und oben wol zuſtopffet.

Das deſtillierte Taubenkropff-waſſer et-Unſauber
gebluͤth/
Grind/
Schaͤbig-
keit/ kraͤtz/
beiſſen der
haut/ flech-
ten/ maͤge-
rey/ mal-
tzey/ fran-
tzoſen
kranckheit
boͤſe ver-
unreini-
gung der
haut.
Boͤſer gif-
tiger beiſ-
ſiger grind
auſſatz.

liche wochen durch Morgens nuͤchter auff
6. loth getruncken/ reiniget das unſaubere
gebluͤt/ vertreibet den Grind/ die Schaͤbig-
keit/ Kraͤtz/ beiſſen der Haut/ Flechten und
Maͤgerey. Jſt ein ſehr nutzlich Waſſer de-
nen/ ſo zu der Maltzey/ Frantzoſen - kranck-
heit und boͤſer Verunreinigung der Haut
geneigt ſind.

Die jenigen/ ſo mit dem boͤſen gifftigen
beiſſigen Grind behafftet ſind/ und ſich vor
dem Auſſatz foͤrchten/ ſollen alle Monat ein
quintlein des beſten Theriacks einnehmen/
ſechs loth Taubenkropff-waſſer darauf trin-
cken/ und wol ſchwitzen: darneben muͤſſen
ſie im Fruͤhling und Herbſt/ zum wenigſten
drey wochen lang/ alle Morgen und Abend/
jedesmal 4. loth Taubenkropff - waſſer mit
2. loth Hopffen-waſſer vermiſcht/ trincken.

Taubenkropff - waſſer in die NaßloͤcherSchleim
des hirns/
verlohrner
geruch.

eingeſupt/ reiniget das Hirn vom Schleim/
und bringt wider den verlohrnen Geruch.

Unſere Leuth haben im Gebrauch/ daß/ ehe
ſie in das Bad gehen/ ſie zuvor ein wenig
Holder - Attich - oder Wachholder - muß
mit einem Truͤncklein Taubenkropff-waſſer
einnehmen/ denn ſie halten darfuͤr/ es trei-
be den Schweiß tapffer auß/ wie denn ſol-
ches wahr iſt.

Die Conſerva Fumariæ, oder der Tauben-

kropff-
C c c c c c 2
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[939/0955] Von den Kraͤuteren. reich/ Langendock und Montpelier/ wie auch in Spanien waͤchßt er von ſich ſelbſt/ ſon- derlich in kieſicht - und ſandichten orten. Di- ſer kleine Taubenkropff aͤndert ſich/ ſeine ſtengelein wachſen bißweilen gerad auff/ zu- zeiten fallen ſie nidſich. Die blume erſcheint zuzeiten purpurbraun/ zuzeiten aber wird ſie von rother/ weiſſer/ gruͤner und gelber farb beſprengt. Er wird auch im Fuͤrſtlichen Eyſtettiſchen Lnſtgarten angetroffen. [Abbildung Gelber Taubenkropff. Fumaria lutea. ] 3. Der frembde gelbe Taubenkropff/ Fu- maria lutea, C. B. Fumaria Corydalis, quibuſ- dam Split. Matth. hat viel wurtzeln/ die ſich in der Erden von einander außbreiten/ ſie ſind klein/ lang/ weißlicht und der Chriſt- wurtz aͤhnlich/ auß welchen ſieben oder acht duͤnne/ zarte und anderthalb ſpannen ho- he ſtengel herfuͤr kommen/ ſo viel blaͤtter tragen/ welche ſich den blaͤtteren des Ha- nenſporen/ oder der Hohlwurtzel verglei- chen/ ſind aber kleiner und graw. Jm Heu- und Augſtmonat traͤgt er oben an dem ſten- gel ſchoͤne gelbe bluͤmlein/ welchen laͤnglich- te ſchoͤttlein nachfolgen/ in denen ein ſchwar- tzer/ glaͤntzender und runder ſame liget. Jn den Windiſchen Laͤndern/ Jtalien und der Provintz Franckreich/ waͤchßt er von ſich ſelbſt/ auff den Bergen und Huͤgeln. Jn Teutſchland pflantzet man ihne in die Gaͤr- ten. Jn Apulien ſolle man ihne auff dem Engelsberg Gargano mit weiſſen bluͤmlein antreffen. 4. Der breite Taubenkropff/ Fumaria claviculis donata, C. B. cum capreolis, J. B. Jm Maͤyen traͤgt er auff den ſtengeln und ne- benaͤſtlein/ ſchoͤne weißlichte und mit liecht- rother farb vermiſchte bluͤmlein/ den gemei- nen aͤhnlich/ doch ſind deren nicht ſo viel/ ſonder etwan vier oder fuͤnff neben einan- der. Man findet ihne im Guͤlcher-land/ ſon- derlich im Hertzogthumb Bergen und Zut- phen/ in den Hecken/ hinder den Zaͤunen/ und an den Rechen der Feldern. Ein groͤſſe- re art wird in Flandern zwiſchen Gent und Bruck/ bey Kneßlaw angetroffen. Eigenſchafft. Der Taubenkropff iſt warm im erſten und trocken im andern grad. Er wird zur Artzney in dem Maͤyen und Brachmonat vor auffgang der Sonnen eingeſamlet. Jſt mit einem milt-fluͤchtigen/ bitteren/ ſcharf- fen/ wenig oͤlichten ſaltz begabet/ dadurch er die eigenſchafft hat zu erduͤnneren/ zu eroͤf- nen/ das gebluͤt zu reinigen/ und von denen geſaltzenen melancholiſchen feuchtigkeiten zu erledigen/ wie auch durch den ſchweiß zu treiben/ und allem gifft zu widerſtehen. Jſt dem Hertzen/ Leber und Miltze ſehr dienſt- lich. Gebrauch Geißmilch mit Taubenkropf geſcheiden/ und davon alle Morgen/ durch den gantzen Maͤyen ein Baͤcher voll getruncken/ iſt de- nen dienlich/ welche ein unrein gebluͤt ha- ben/ und mit der Kraͤtz geplagt werden. Der Taubenkropf-ſafft iſt ein nutzliche Artzney/ denen welche mit der Frantzoſen-kranckheit behafftet ſind/ ſo ſie deſſen 4. loth/ ein Mo- nat oder 40. Tag lang/ alle Morgen und Abend/ drey ſtund vor dem Mittag- und Nachteſſen trincken. Mit dieſer Artzney iſt einem Goldſchmied und Schreiber geholf- fen worden/ wie ſolches Tabernæmontanus bezeuget. Dieſen Safft kan man uͤber das gantze Jahr behalten/ wenn man ihne auß dem friſchen kraut preßt/ einmal bey dem Kohlfeuer laͤßt erwallen/ durch ein Tuͤch- lein ſeichtet/ ein wenig Baumoͤl darauff gießt/ und oben wol zuſtopffet. Unrein ge- bluͤt/ kruͤtz. Frantzo- ſen-kranck- heit. Das deſtillierte Taubenkropff-waſſer et- liche wochen durch Morgens nuͤchter auff 6. loth getruncken/ reiniget das unſaubere gebluͤt/ vertreibet den Grind/ die Schaͤbig- keit/ Kraͤtz/ beiſſen der Haut/ Flechten und Maͤgerey. Jſt ein ſehr nutzlich Waſſer de- nen/ ſo zu der Maltzey/ Frantzoſen - kranck- heit und boͤſer Verunreinigung der Haut geneigt ſind. Unſauber gebluͤth/ Grind/ Schaͤbig- keit/ kraͤtz/ beiſſen der haut/ flech- ten/ maͤge- rey/ mal- tzey/ fran- tzoſen kranckheit boͤſe ver- unreini- gung der haut. Boͤſer gif- tiger beiſ- ſiger grind auſſatz. Die jenigen/ ſo mit dem boͤſen gifftigen beiſſigen Grind behafftet ſind/ und ſich vor dem Auſſatz foͤrchten/ ſollen alle Monat ein quintlein des beſten Theriacks einnehmen/ ſechs loth Taubenkropff-waſſer darauf trin- cken/ und wol ſchwitzen: darneben muͤſſen ſie im Fruͤhling und Herbſt/ zum wenigſten drey wochen lang/ alle Morgen und Abend/ jedesmal 4. loth Taubenkropff - waſſer mit 2. loth Hopffen-waſſer vermiſcht/ trincken. Taubenkropff - waſſer in die Naßloͤcher eingeſupt/ reiniget das Hirn vom Schleim/ und bringt wider den verlohrnen Geruch. Schleim des hirns/ verlohrner geruch. Unſere Leuth haben im Gebrauch/ daß/ ehe ſie in das Bad gehen/ ſie zuvor ein wenig Holder - Attich - oder Wachholder - muß mit einem Truͤncklein Taubenkropff-waſſer einnehmen/ denn ſie halten darfuͤr/ es trei- be den Schweiß tapffer auß/ wie denn ſol- ches wahr iſt. Die Conſerva Fumariæ, oder der Tauben- kropff- C c c c c c 2

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 939. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/955>, abgerufen am 22.11.2024.