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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.

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griff eines Kammerdieners für einen reichen Mann,
aber er wich nicht von meiner Seite, und führte
unaufhörlich das Wort gegen mich, stets die größ-
te Zuversicht an den Tag legend, daß ich end-
lich, sei es auch nur, um ihn los zu werden,
den Handel mit dem Schatten abschließen wür-
de. -- Er war mir eben so lästig als verhaßt.
Ich konnte mich ordentlich vor ihm fürchten. Ich
hatte mich von ihm abhängig gemacht. Er hielt
mich, nachdem er mich in die Herrlichkeit der
Welt, die ich floh, zurück geführt hatte. Ich
mußte seine Beredsamkeit über mich ergehen
lassen, und fühlte schier, er habe Recht. Ein
Reicher muß in der Welt einen Schatten ha-
ben, und, sobald ich den Stand behaupten woll-
te, den er mich wieder geltend zu machen
verleitet hatte, war nur ein Ausgang zu erse-
hen. Dieses aber stand bei mir fest, nachdem
ich meine Liebe hingeopfert, nachdem mir das
Leben verblaßt war, wollt' ich meine Seele nicht,
sei es um alle Schatten der Welt, dieser Krea-
tur verschreiben. Ich wußte nicht, wie es en-
den sollte.

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griff eines Kammerdieners für einen reichen Mann,
aber er wich nicht von meiner Seite, und führte
unaufhörlich das Wort gegen mich, ſtets die größ-
te Zuverſicht an den Tag legend, daß ich end-
lich, ſei es auch nur, um ihn los zu werden,
den Handel mit dem Schatten abſchließen wür-
de. — Er war mir eben ſo läſtig als verhaßt.
Ich konnte mich ordentlich vor ihm fürchten. Ich
hatte mich von ihm abhängig gemacht. Er hielt
mich, nachdem er mich in die Herrlichkeit der
Welt, die ich floh, zurück geführt hatte. Ich
mußte ſeine Beredſamkeit über mich ergehen
laſſen, und fühlte ſchier, er habe Recht. Ein
Reicher muß in der Welt einen Schatten ha-
ben, und, ſobald ich den Stand behaupten woll-
te, den er mich wieder geltend zu machen
verleitet hatte, war nur ein Ausgang zu erſe-
hen. Dieſes aber ſtand bei mir feſt, nachdem
ich meine Liebe hingeopfert, nachdem mir das
Leben verblaßt war, wollt’ ich meine Seele nicht,
ſei es um alle Schatten der Welt, dieſer Krea-
tur verſchreiben. Ich wußte nicht, wie es en-
den ſollte.

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[97/0125] griff eines Kammerdieners für einen reichen Mann, aber er wich nicht von meiner Seite, und führte unaufhörlich das Wort gegen mich, ſtets die größ- te Zuverſicht an den Tag legend, daß ich end- lich, ſei es auch nur, um ihn los zu werden, den Handel mit dem Schatten abſchließen wür- de. — Er war mir eben ſo läſtig als verhaßt. Ich konnte mich ordentlich vor ihm fürchten. Ich hatte mich von ihm abhängig gemacht. Er hielt mich, nachdem er mich in die Herrlichkeit der Welt, die ich floh, zurück geführt hatte. Ich mußte ſeine Beredſamkeit über mich ergehen laſſen, und fühlte ſchier, er habe Recht. Ein Reicher muß in der Welt einen Schatten ha- ben, und, ſobald ich den Stand behaupten woll- te, den er mich wieder geltend zu machen verleitet hatte, war nur ein Ausgang zu erſe- hen. Dieſes aber ſtand bei mir feſt, nachdem ich meine Liebe hingeopfert, nachdem mir das Leben verblaßt war, wollt’ ich meine Seele nicht, ſei es um alle Schatten der Welt, dieſer Krea- tur verſchreiben. Ich wußte nicht, wie es en- den ſollte. 7

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2754/125>, abgerufen am 09.11.2024.