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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.

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Stiefel befanden sich, wie man mich versicherte,
nebst Allem, was man bei mir gefunden, als ich
hieher gebracht worden, in gutem und sicherm Ge-
wahrsam, um mir nach meiner Genesung wieder
zugestellt zu werden. Der Ort, worin ich krank
lag, hieß das SCHLEMIHLIUM; was täg-
lich von Peter Schlemihl abgelesen wurde,
war eine Ermahnung für denselben, als den Ur-
heber und Wohlthäter dieser Stiftung zu beten.
Der freundliche Mann, den ich an meinem Bet-
te gesehen hatte, war Bendel, die schöne Frau
war Mina.

Ich genas unerkannt im Schlemihlio,
und erfuhr noch mehr, ich war in Bendel's
Vaterstadt, wo er aus dem Ueberrest meines
sonst nicht gesegneten Goldes dieses Hospitium,
wo Unglückliche mich segneten, unter meinem
Namen gestiftet hatte, und er führte über dasselbe
die Aufsicht. Mina war Wittwe, ein unglücklicher
Kriminal-Proceß hatte dem Herrn Rascal das
Leben und ihr selbst ihr mehrstes Vermögen ge-
kostet. Ihre Eltern waren nicht mehr. Sie
lebte hier als eine gottesfürchtige Wittwe, und
übte Werke der Barmherzigkeit, --

Stiefel befanden ſich, wie man mich verſicherte,
nebſt Allem, was man bei mir gefunden, als ich
hieher gebracht worden, in gutem und ſicherm Ge-
wahrſam, um mir nach meiner Geneſung wieder
zugeſtellt zu werden. Der Ort, worin ich krank
lag, hieß das SCHLEMIHLIUM; was täg-
lich von Peter Schlemihl abgeleſen wurde,
war eine Ermahnung für denſelben, als den Ur-
heber und Wohlthäter dieſer Stiftung zu beten.
Der freundliche Mann, den ich an meinem Bet-
te geſehen hatte, war Bendel, die ſchöne Frau
war Mina.

Ich genas unerkannt im Schlemihlio,
und erfuhr noch mehr, ich war in Bendel’s
Vaterſtadt, wo er aus dem Ueberreſt meines
ſonſt nicht geſegneten Goldes dieſes Hoſpitium,
wo Unglückliche mich ſegneten, unter meinem
Namen geſtiftet hatte, und er führte über daſſelbe
die Aufſicht. Mina war Wittwe, ein unglücklicher
Kriminal-Proceß hatte dem Herrn Rascal das
Leben und ihr ſelbſt ihr mehrſtes Vermögen ge-
koſtet. Ihre Eltern waren nicht mehr. Sie
lebte hier als eine gottesfürchtige Wittwe, und
übte Werke der Barmherzigkeit, —

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[121/0155] Stiefel befanden ſich, wie man mich verſicherte, nebſt Allem, was man bei mir gefunden, als ich hieher gebracht worden, in gutem und ſicherm Ge- wahrſam, um mir nach meiner Geneſung wieder zugeſtellt zu werden. Der Ort, worin ich krank lag, hieß das SCHLEMIHLIUM; was täg- lich von Peter Schlemihl abgeleſen wurde, war eine Ermahnung für denſelben, als den Ur- heber und Wohlthäter dieſer Stiftung zu beten. Der freundliche Mann, den ich an meinem Bet- te geſehen hatte, war Bendel, die ſchöne Frau war Mina. Ich genas unerkannt im Schlemihlio, und erfuhr noch mehr, ich war in Bendel’s Vaterſtadt, wo er aus dem Ueberreſt meines ſonſt nicht geſegneten Goldes dieſes Hoſpitium, wo Unglückliche mich ſegneten, unter meinem Namen geſtiftet hatte, und er führte über daſſelbe die Aufſicht. Mina war Wittwe, ein unglücklicher Kriminal-Proceß hatte dem Herrn Rascal das Leben und ihr ſelbſt ihr mehrſtes Vermögen ge- koſtet. Ihre Eltern waren nicht mehr. Sie lebte hier als eine gottesfürchtige Wittwe, und übte Werke der Barmherzigkeit, —

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2754/155>, abgerufen am 24.11.2024.