Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.Ich erwachte. Es schien noch sehr früh zu Ich besprach mit diesem Manne die künf- 2 *
Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr früh zu Ich beſprach mit dieſem Manne die künf- 2 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0043" n="19"/> <p>Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr früh zu<lb/> ſein. Meine Uhr ſtand. Ich war wie zerſchla-<lb/> gen, durſtig und hungrig auch noch, ich hatte<lb/> ſeit dem vorigen Morgen nichts gegeſſen. Ich ſtieß<lb/> von mir mit Unwillen und Ueberdruß dieſes Gold,<lb/> an dem ich kurz vorher mein thörichtes Herz ge-<lb/> ſättiget; nun wußt’ ich verdrießlich nicht, was ich<lb/> damit anfangen ſollte. Es durfte nicht ſo liegen<lb/> bleiben — ich verſuchte, ob es der Beutel wieder<lb/> verſchlingen wollte — Nein. Keines meiner Fen-<lb/> ſter öffnete ſich über die See. Ich mußte mich<lb/> bequemen, es mühſam und mit ſauerm Schweiß<lb/> zu einem großen Schrank, der in einem Kabinet<lb/> ſtand, zu ſchleppen, und es darin zu verpacken.<lb/> Ich ließ nur einige Handvoll da liegen. Nachdem<lb/> ich mit der Arbeit fertig geworden, legt’ ich mich<lb/> erſchöpft in einen Lehnſtuhl, und erwartete, daß<lb/> ſich Leute im Hauſe zu regen anfingen. Ich ließ,<lb/> ſobald es möglich war, zu eſſen bringen, und<lb/> den Wirth zu mir kommen.</p><lb/> <p>Ich beſprach mit dieſem Manne die künf-<lb/> tige Einrichtung meines Hauſes. Er empfahl<lb/> mir für den nähern Dienſt um meine Perſon<lb/> <fw place="bottom" type="sig">2 *</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0043]
Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr früh zu
ſein. Meine Uhr ſtand. Ich war wie zerſchla-
gen, durſtig und hungrig auch noch, ich hatte
ſeit dem vorigen Morgen nichts gegeſſen. Ich ſtieß
von mir mit Unwillen und Ueberdruß dieſes Gold,
an dem ich kurz vorher mein thörichtes Herz ge-
ſättiget; nun wußt’ ich verdrießlich nicht, was ich
damit anfangen ſollte. Es durfte nicht ſo liegen
bleiben — ich verſuchte, ob es der Beutel wieder
verſchlingen wollte — Nein. Keines meiner Fen-
ſter öffnete ſich über die See. Ich mußte mich
bequemen, es mühſam und mit ſauerm Schweiß
zu einem großen Schrank, der in einem Kabinet
ſtand, zu ſchleppen, und es darin zu verpacken.
Ich ließ nur einige Handvoll da liegen. Nachdem
ich mit der Arbeit fertig geworden, legt’ ich mich
erſchöpft in einen Lehnſtuhl, und erwartete, daß
ſich Leute im Hauſe zu regen anfingen. Ich ließ,
ſobald es möglich war, zu eſſen bringen, und
den Wirth zu mir kommen.
Ich beſprach mit dieſem Manne die künf-
tige Einrichtung meines Hauſes. Er empfahl
mir für den nähern Dienſt um meine Perſon
2 *
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