Adolph, Christian: mors beatorvm EXODUS MISERIÆ TERRESTRIS, ET PA RASCEVE GLORIÆ COELESTIS. Leipzig, 1636.Leichpredigt. Büxen vnd Salben behangen/ für gebend/ er gehe herumb vndsehe auff Gelegenheit wie er den Leuten seine gifftige Salben an- schmieren/ vnd sie dadurch zu seinem Sündendienst bewegen möge. Vnd O freylich/ ist der Teuffel bemüht/ vnter andern vornehmlich auch die Seelengifft falscher jrriger Lehre den Menschen beyzubringen. Er säet allzeit sein Vnkraut aus Matth. 13. v. 25. vnd Das ist nun zumahlen ein rechter grosser Kinderkummer Da dencket manch Christlich Vater- vnd Mutterhertz/ Denn wie offt geschichts/ daß die Kinder nach der Eltern hin B iij
Leichpredigt. Buͤxen vnd Salben behangen/ fuͤr gebend/ er gehe herumb vndſehe auff Gelegenheit wie er den Leuten ſeine gifftige Salbẽ an- ſchmieren/ vnd ſie dadurch zu ſeinem Suͤndendienſt bewegen moͤge. Vnd O freylich/ iſt der Teuffel bemuͤht/ vnter andern vornehmlich auch die Seelengifft falſcher jrriger Lehre den Menſchen beyzubringen. Er ſaͤet allzeit ſein Vnkraut aus Matth. 13. v. 25. vnd Das iſt nun zumahlen ein rechter groſſer Kinderkummer Da dencket manch Chriſtlich Vater- vnd Mutterhertz/ Denn wie offt geſchichts/ daß die Kinder nach der Eltern hin B iij
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Leichpredigt.
Buͤxen vnd Salben behangen/ fuͤr gebend/ er gehe herumb vnd
ſehe auff Gelegenheit wie er den Leuten ſeine gifftige Salbẽ an-
ſchmieren/ vnd ſie dadurch zu ſeinem Suͤndendienſt bewegen
moͤge. Vnd O freylich/ iſt der Teuffel bemuͤht/ vnter andern
vornehmlich auch die Seelengifft falſcher jrriger Lehre den
Menſchen beyzubringen.
Er ſaͤet allzeit ſein Vnkraut aus Matth. 13. v. 25. vnd
wolte gern in eins/ vnd wanns moͤglich were auff einen Biſſen
Gottes Volck vnd Kirche verſchlingen/ wie vorgebildet wird
iu der Offenbahrung Johann. cap. 12. verſ. 4. Vnd wird da-
her deſto groͤſſer/ weil jhm der Teuffel einen groſſen Anhang
falſcher jrriger Lehrer macht/ wie zu leſen 1. Reg. 22. v. 22. Da
ſich der Sathan anbeut/ er wolle Ahab verfuͤhren vnd fellen/
alſo daß er außgehen vnd ein falſcher Geiſt ſeyn wolle in aller
ſeiner Propheten Munde.
Das iſt nun zumahlen ein rechter groſſer Kinderkummer
in dieſen jetzigen gefaͤhrlichen Zeiten.
Da dencket manch Chriſtlich Vater- vnd Mutterhertz/
wenn es die Gefahr betrachtet/ vnd die Verfolgunge ſiehet:
Ach ich habe ja meines Glaubens vnd Religion guten vnd rich-
tigen Grund/ daß ich weiß was ich glaͤube/ dabey wil ich auch
Leben/ Sterben/ vnd alle Verfolgung willig leiden/ hoffent
der getrewe GOtt werde mich in ſolchem guten Vorſatz ſtaͤr-
cken/ vnd bey wahrer Beſtaͤndigkeit erhalten: Aber vmb die lie-
ben Kinder/ vmb die Kinder iſts zu thun/ die moͤchten heut o-
der morgen nach meinem Tode verfuͤhret vnd mit falſcher Leh-
re eingenommen werden.
Denn wie offt geſchichts/ daß die Kinder nach der Eltern
Todte in frembder Leute Haͤnde kommen/ vnd vbel verfuͤhrt
werden. Ja es geſchicht wol offt bey der Eltern leben/ daß
die Kinder vom wahren Glanben jrre gefuͤhrt werden vnd da-
hin
B iij
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